POL-REK: 85-Jährigen um viele Euro erleichtert - Frechen
Frechen (ots)
Ein 85 Jahre alter Mann ist in den vergangenen drei Monaten Opfer dreister Trickbetrüger geworden. Mit immer neuen Geschichten erbeuteten die Täter mehrere 10.000 Euro. Ermittler des Kriminalkommissariats 21 nahmen einen 21-jährigen Tatverdächtigen fest.
Im März meldete sich der 21-Jährige das erste Mal bei dem 85-Jährigen. Er stellte sich als ehemaliger Mitarbeiter eines Teppichhandels vor. Mitarbeiter dieser Firma hatten 1995 im Haus des 85-Jährigen tatsächlich Arbeiten ausgeführt. Der 21-Jährige verkaufte ihm einen angeblich wertvollen Teppich. In der Folgezeit brachte der 21-Jährige den 85-Jährigen durch immer neue Geschichten dazu, ihm mehrere 10.000 Euro auszuhändigen. Zur Geldübergabe fuhr er sein Opfer persönlich zur Bank. Ende Mai wandte sich der Geschädigte an die Polizei, die den Tatverdächtigen am 03. Juni in der Wohnung des 85-Jährigen festnahm.
Bei seinen Besuchen nutzte der 21-Jährige das geschaffene Vertrauensverhältnis und die Gutmütigkeit seines Opfers aus und schilderte Situationen, in denen er dringend Geld benötigte. So erzählte er dem 85-Jährigen, dass er Geld bräuchte, um ein Erbe im Ausland antreten zu können. Er sprach von einem Onkel im Ausland, der sich um das Erbe kümmere und der plötzlich erkrankt sei. Dann verstarb der Onkel und er bräuchte dringend Geld, um das Erbe nach dem Tod des Onkels "auslösen" zu können. Unterstützt wurden die Forderungen des 21-Jährigen durch Anrufe eines angeblichen Rechtsanwaltes und eines angeblichen Filialleiters einer Bank. Sie schilderten dem 85-Jährigen, dass sie sich um die Abwicklung des Erbes des 21-Jährigen kümmern würden. Alles geliehene Geld würde er in jedem Fall zurückbekommen. Auf die Spitze trieben es die Täter Anfang Juni. Der angebliche Filialleiter meldete sich bei dem 85-Jährigen und sagte, dass er bei der Freigabe des Erbes etwas falsch gemacht habe. Er bat den 85-Jährigen darum, ihm einen fünfstelligen Eurobetrag zu leihen. Andernfalls würde er seinen Job verlieren. Als der 21-Jährige am 03. Juni den 85-Jährigen aufsuchte, um einen Teilbetrag abzuholen, erwartete ihn die Polizei.
Die Ermittler fanden in der Wohnung und im Auto des 21-Jährigen Karteikarten und Rechnungen von ehemaligen Teppichhäusern mit Kundendaten. Stichproben ergaben, dass diese Kunden unter Hinweis auf die ehemalige Geschäftsbeziehung angerufen und ihnen Teppiche zum Kauf angeboten wurden.
Die Ermittler vermuten, dass der 21-Jährige die bei ihm sichergestellten Kundendaten dazu genutzt hat, um sich das Vertrauen dieser Kunden durch die angeblich alte Geschäftbeziehung zu erschleichen. Das nutzte der 21-Jährige im Fall des Mannes aus Frechen-Königsdorf weidlich aus.
Wie der 21-Jährige an die Rechnungen und Karteikarten mit den Kundendaten gelangen konnte, ist noch unklar. Auch die Ermittlungen zu den Mittätern dauern an.
Der 21-jährige Mann wurde dem Haftrichter vorgeführt, der ihn wegen fehlender Haftgründe wieder entließ.
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