POL-REK: Großeinsatz gegen eine Betrügerbande - Brühl/Erftstadt
Brühl (ots)
Staatsanwaltschaft Köln und die Polizei im Rhein-Erft-Kreis geben bekannt:
Heute Morgen (17. Mai) haben mehr als 80 Polizeibeamte sieben Wohnungen und ein Hotel in Brühl und Erftstadt durchsucht. 42 Tatverdächtige wurden wegen schweren Betruges und schweren Bandenbetruges vorläufig festgenommen, häufig zunächst zur Feststellung ihrer Identität. Gegen neun Haupttatverdächtige einer Bande bestehen Untersuchungshaftbefehle.
Um 06.30 Uhr standen die Polizisten vor den sechs Wohnungen und einem Hotel in Brühl und einer Wohnung in Erftstadt-Liblar. Die neun Haupttatverdächtigen im Alter zwischen 17 und 40 Jahren stehen im Verdacht, in mehr als 140 Fällen Konten eröffnet und mit so erlangten EC-Karten Waren im Wert von einigen Hunderttausend Euro ergaunert zu haben. Einem der Haupttatverdächtigen wird außerdem zur Last gelegt, die Familienkassen um mehr als 100.000 Euro betrogen zu haben. Ihm wird vorgeworfen, unberechtigt Kindergeld bezogen haben.
Seit November 2010 arbeitet die dreiköpfige Ermittlungskommission "AFIS" der Rhein-Erft-Kreis-Polizei an der Aufklärung dieser Straftaten. Nach den bisherigen Ermittlungen haben die aus Rumänien stammenden Tatverdächtigen Menschen aus einfachen Verhältnissen in Rumänien nach Deutschland gelockt. Hier wurden sie in teilweise menschenunwürdigen Unterkünften einquartiert und versorgt. Sie mussten bei verschiedenen Banken bis zu drei Konten unter ihren Namen eröffnen. Die EC-Karten nahmen die Haupttäter an sich. Diese erhielten die Betroffenen nur zurück, wenn sie mit den Haupttätern oder von ihnen bestimmten Chauffeuren auf Einkaufstour gingen. Dabei bestimmten die Haupttäter, was die Betroffenen mit den EC-Karten im Lastschriftverfahren einkaufen sollten. Betroffen waren meist Tankstellen, Baumärkte, Super- und Elektromärkte in Nordrhein-Westfalen und den angrenzenden Bundesländern. Die Täter nutzten aus, dass bei Zahlungen mit der EC-Karte im Lastschriftverfahren nicht überprüft wird, ob das Konto die erforderliche Deckung aufweist. So standen die Konten binnen weniger Tage mit mehreren Tausend Euro im Minus. Die Betroffenen wurden mit Hundert bis Zweihundert Euro abgespeist und anschließend zurück nach Rumänien gebracht. An ihre Stelle folgten neu angeworbene Menschen aus Rumänien - ein ständiger, für die Täter höchst lukrativer Kreislauf.
Die so erbeuteten Waren wurden von den Tätern häufig nach Rumänien transportiert und dort verkauft.
Ein 40-jähriger Haupttatverdächtiger steht außerdem im Verdacht gemeinsam mit seinen 17, 19 und 21 Jahre alten Töchtern Familienkassen durch den unberechtigten Bezug von Kindergeld um mehr als 100.000 Euro betrogen zu haben.
Die Ermittler stellten bei den Durchsuchungen umfangreiche Beweismittel sicher.
Bei den Festgenommenen, gegen die kein Untersuchungshaftbefehl besteht, wird zurzeit geprüft, ob Gründe für einen Haftbefehl vorliegen.
Es wird nachberichtet.
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