POL-REK: "Herriger" helfen vorbildlich! - Erftstadt
Rhein-Erft-Kreis (ots)
Polizeichef lobt und betont die vorbildliche Verhaltensweise der Bevölkerung.
Mit nachfolgenden Worten bedankt sich Michael Endler, Leiter der Abteilung Polizei des Rhein-Erft-Kreises, nach der Lektüre des nachfolgend dargestellten Sachverhaltes bei den Herrigern und ebenfalls auf diesem Wege bei den eingesetzten Feuerwehrleuten:
"Klasse, der Bevölkerung und der Feuerwehr des Erftstädter Ortsteils ist es nicht gleichgültig, wenn Menschen in Not sind. Wenn dabei bei der Kälte auch eine Tasse Kaffee für die Einsatzkräfte drin ist, dann ist das noch lobenswerter. Ich bitte dies als Bespiel gelebten Miteinanders, Helfens und Handels den Medien mitzuteilen."
Nach einem Verkehrsunfall mit hohem Sachschaden am Sonntagabend (19. Februar 2012) war nicht auszuschließen, dass der Fahrzeugführer verletzt durch die Gegend irrte. Sein Pkw war zuvor mit hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen und hatte die Gärten von insgesamt sechs Häusern "durchpflügt" (Sachschaden etwa 100.000 Euro).
Offensichtlich infolge nicht angepasster Geschwindigkeit, auf glatter Fahrbahn und mit erheblicher Alkoholbeeinträchtigung fuhr der später ermittelte 31-Jährige in der Rechtskurve der Lechenicher Straße geradeaus auf einen etwa elf Meter breiten Grünstreifen. Danach durchbrach sein PKW ein etwa zwei Meter hohes und acht Meter breites Buschwerk und fuhr über mehrere Blumenkübel in einen Hinterhof. Anschließend durchbrach das Fahrzeug eine massive Mauer, hob dabei ab und kollidierte mit einem Zaun. Nun überschlug sich der Pkw und blieb im nächsten Garten auf dem Dach liegen. Dabei zerstörte der Pkw einen Unterstand sowie die Mauer einer Scheune. Die Scheune ist aufgrund der Kollision möglicherweise einsturzgefährdet. Ein Pkw, der dort abgestellt war, wurde ebenfalls schwer beschädigt.
Als die Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei am Unfallort eintrafen, war von dem Fahrer nichts mehr zu sehen. Die Spurenlage und der Zustand des BMW begründeten allerdings die Annahme, dass der 31-Jährige schwer verletzt im Bereich Herrig umherirren oder aus dem Pkw geschleudert worden sein könnte. Die Polizei veranlasste daher sofort umfangreiche Suchmaßnahmen und forderte Suchhunde sowie einen Polizeihubschrauber an. Bereits gegen 22:00 Uhr wurde der 31-jährige Fahrzeugführer unverletzt gefunden, bevor Hubschrauber und Hunde zum Einsatz kamen.
Anwohner hatten den leicht bekleideten und frierenden Mann vor ihrem Haus bemerkt und hineingebeten. Nachdem sie die Suchmaßnahmen wahrgenommen hatten, verständigte sie die Polizei.
"Im Vordergrund stand die Hilfe für den Mann, das war lobenswert," schrieb der Einsatzleiter, Polizeihauptkommissar Markus Kohlgraf, in einem Bericht, und hob besonders hervor:
"Die ungewöhnliche Unfallsituation, der hohe Sachschaden, der Bergungsaufwand für das Unfallfahrzeug, die Einsatzzeit und Dauer, der kurz zuvor stattgefundene Straßenkarneval, sowie die hohe Anzahl von Polizeibeamten (knapp 20), sorgten während des Einsatzes für hohe Öffentlichkeitswirksamkeit.
Das schnelle Eintreffen der Polizei, der sofort aufgebaute hohe Fahndungsdruck und letztlich auch der von der Bevölkerung wahrgenommene Fahndungserfolg wurde als ausgesprochen positiv aufgenommen, was auch durch zahlreiche Anwohner noch während des Einsatzes so mitgeteilt wurde. Dazu gehört aber auch gesagt:
Während der gesamten Fahndung gingen zahlreiche mündliche persönliche Hinweise der Bevölkerung der Ortslage Herrig ein, welche maßgeblich mit zum schnellen Fahndungserfolg beitrugen.
Bei der Unfallaufnahme, den Ermittlungen, der Fahndung und der gesamten Einsatzdauer vor Ort bis ca. 03:00 Uhr hatte die Nachbarschaft eine Art "Spontanbewirtschaftung" der Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Sicherstellungsunternehmen arrangiert. Sowohl bei der Aufnahme des Unfallortes, als auch bei den Absprachen und Vorbereitungen zur Bergung zeigte sich die Nachbarschaft ausgesprochen kooperativ und hilfsbereit."
Übrigens:
Die Beamten trafen den unverletzten aber stark alkoholisierten Mann im Wohnzimmer eines hilfsbereiten Ehepaares an, wo er weiterhin nach alkoholischen Getränken verlangte. Zur Feststellung seiner Personalien und zur Entnahme einer Blutprobe sollte der 31Jährige auf eine Polizeiwache gebracht werden, wogegen er erheblichen Widerstand leistete. Er schlug mit seinem Kopf umher und drohte mehrfach, sich umzubringen. Schließlich wurde er durch die Ordnungsbehörde eingewiesen und in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Der Gesamtsachschaden wird auf etwa 100.000 Euro geschätzt.
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