POL-REK: 191115-3: Falsche Polizisten auf Bundesautobahnen unterwegs - Kerpen/Bergheim
Rhein-Erft-Kreis (ots)
In einem Fall reagierte ein Autofahrer souverän und ließ sich nicht beirren, in einem anderen Fall machte der falsche Polizist hohe Beute.
Am Mittwoch (13. November) wurden gegen 13:30 Uhr mehrere Serben, die in einem Mercedes Sprinter mit Anhänger auf der Bundesautobahn 61 in Fahrtrichtung Venlo unterwegs waren, von einem silbergrauen Audi A3 überholt und bis zur Ausfahrt Bergheim-Nord gelotst. Dort gab sich der Beifahrer des Audi als Polizist aus und fragte nach Ausweispapieren, Drogen, Zigaretten und Bargeld. Die Insassen des Wagens zeigten ihm die Bargeldbestände, die der Unbekannte an sich riss, zum Audi lief und davonfuhr.
Der falsche Polizist war etwa 35 Jahre alt und circa 180 Zentimeter groß. Er hatte schwarze Haare, die zum Seitenscheitel gekämmt waren. Er trug eine Sonnenbrille, die einer Sportbrille ähnelte. Bekleidet war der Mann mit einer schwarzen Lederjacke, die bis über den Oberschenkel reichte. Darunter trug er einen schwarzen Pullover, eine schwarze Hose und schwarze Schuhe.
Am Folgetag (14. November) fuhr ein 41-Jähriger um 04:15 Uhr mit seinem Pkw auf der Bundesautobahn 4 in Richtung Heerlen. Kurz hinter dem Kreuz Kerpen setzte sich ein silberner Alfa Romeo mit Leverkusener Kennzeichen auf gleiche Höhe, dessen Beifahrer ihm signalisierte, hinter ihm herzufahren. Der nun vorausfahrende Wagen beabsichtigte an der Ausfahrt Elsdorf abzufahren. Der 41-Jährige blieb misstrauisch und folgte dem Wagen nicht. Erneut setzte sich der silberne Wagen von ihn und drängte ihn auf den Standstreifen. Nachdem beide Fahrzeuge gehalten hatten, stieg der Beifahrer des Alfas aus und verlangte den Ausweis des 41-Jährigen, der wiederum den Dienstausweis des "Polizisten" haben wollte. Der Androhung der Festnahme stimmte der 41-Jährige ausdrücklich zu und beabsichtigte die Polizei zu informieren, worauf der falsche Polizist zurück zu seinem Wagen ging und davonfuhr.
Der falsche Polizist hatte einen dunklen Teint, war circa 30 Jahre alt, 160 Zentimeter groß und von schlanker Statur. Er trug eine schwarze Lederjacke, ein gestreiftes Hemd und hatte seine schwarzen Haare mit sehr viel Gel in Form gebracht. Den Fahrer des Alfas konnte der Geschädigte nicht beschreiben, weil er im Auto sitzen blieb.
Der Zeuge reagierte so, wie es sich die Polizei in solchen Fällen wünscht: Der Fahrer hat sich nicht beirren lassen, hat seinerseits den Ausweis des Zivilpolizisten verlangt und beabsichtigte einen Anruf bei der Polizei zwecks Identitätsabgleich. Die Polizei rät, in den Fällen solcher waghalsigen Anhalteaktionen ruhig und besonnen zu bleiben und sich die Identität der Personen bestätigen zu lassen.
In beiden Fällen hat das Kriminalkommissariat 22 in Kerpen die Ermittlungen übernommen. Zeugen werden gebeten, sich dort telefonisch unter 02233 52-0 zu melden. (bm)
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