POL-REK: 220805-2: Schockanruf: Telefonat mit echter Tochter entlarvt Betrüger
Rhein-Erft-Kreis (ots)
Hohe Bargeldsumme durch einfache Nachfrage gesichert
Eine wachsame Seniorin (85) aus dem Rhein-Erft-Kreis hat am Donnerstagnachmittag (4. August) mit einem einfachen Anruf bei ihrer Tochter einen miesen Betrugsversuch aufgedeckt. Trotz einer äußerst schockierenden Nachricht, die ihr von einer Betrügerin am Telefon geschildert worden war, reagierte die Rentnerin besonnen und alarmierte umgehend die Polizei als sie den Betrugsversuch aufgedeckt hatte.
Gegen 15.15 Uhr erhielt die 85-Jährige den Anruf einer angeblichen Polizistin. Diese schilderte, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Kind zu Tode gekommen sei. Um eine Verhaftung zu verhindern solle sie einen hohen Bargeldbetrag übergeben. Zudem fragte die Anruferin mehrfach nach Gold.
Dadurch massiv unter Druck gesetzt, holte die Seniorin mehrere tausend Euro von der Bank ab. Wieder zuhause griff sie geistesgegenwärtig zum Telefon und rief ihre Tochter auf der ihr bekannten Nummer an. In dem Gespräch war dann schnell klar, dass es sich hier um einen Betrugsversuch handelte.
Alarmierte Polizisten nahmen umgehend die Ermittlungen auf und brachten die Rentnerin im Streifenwagen zur Bank, wo sie das zuvor abgeholte Bargeld wieder sicher deponierte.
Folgende vier Verhaltensregeln bieten effektiven Schutz gegen hohe Vermögensschäden durch Telefon- oder Messenger-Betrüger: 1. Bleiben Sie ruhig, besonnen und skeptisch. 2. Übergeben Sie nie Bargeld an unbekannte Personen. 3. Kontaktieren Sie einen Familienangehörigen oder eine Vertrauensperson. 4. Alarmieren Sie beim geringsten Verdacht auf einen Betrugsversuch umgehend die Polizei über die Notrufnummer 110.
Bereits am Freitagvormittag (29. Juli) haben aufmerksame Bankangestellte einen Rentner (85) vor einem hohen Vermögenssachaden bewahrt. Auch er hatte einen Schockanruf erhalten, bei dem ihm von einem angeblichen Polizisten erläutert wurde, dass ein Angehöriger einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Um schnell zu helfen ging der Rentner zur Bank und wollte eine hohe Bargeldsumme abheben. Die Betrüger hatten ihn zuvor angewiesen den Grund für die Abhebung auf keinen Fall zu nennen. Eine aufmerksame Bankberaterin wurde in Bezug auf die Höhe der gewünschten Bargeldsumme stutzig und fragte aus Sicherheitsgründen nach dem Grund. Als der Senior schilderte, dass er das nicht sagen dürfe, rief sie die für den Mann zuständige Kundenberaterin.
In einem separaten Büro stellte sich dann heraus, dass die Täter während des Bankbesuchs über einen aktiven Anruf auf dem Mobiltelefon des Geschädigten mithören konnten. Als die Betrüger mitbekamen, dass die Bargeldabhebung nicht reibungslos lief, brachen sie den Kontakt zu dem 85-Jährigen ab. Hinzugerufene Polizisten nahmen auch in diesem Fall eine Anzeige auf.
Die Fachleute des Kriminalkommissariats 12 haben in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen. (he)
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