POL-OS: Innenminister Pistorius besucht "Intel Officer" der Polizei in Osnabrück
Osnabrück (ots)
Im Rahmen seiner Sommerreise besuchte der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, heute (17.07.19) im Beisein von Polizeirat Phil Havermann, Chef der Leitstelle (Bereich Polizei) die Kooperative Regionalleitstelle in Osnabrück. Mit von der Partie waren neben dem Leiter des Dezernats für Einsatz und Verkehr der Polizeidirektion Osnabrück, Polizeirat Volker Scholz, auch der landesweite Koordinator für die "Intel Officer", Kriminaloberkommissar Jorge Liening-Ewert. Bereits seit 2012 arbeiten in der Osnabrücker Leitstelle Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst gemeinsam unter einem Dach. Neben dem Alltagsgeschäft in der Leitstelle, interessierte sich der Minister vor allem für den in der Poli-zei Niedersachsen neu geschaffenen Arbeitsbereich der sogenannten "Intel Officer". Als Online-Experten der Polizei informieren diese seit März 2019 in den Leitstellen Hannover, Braunschweig und Osnabrück die Polizeibeamten des Streifendienstes über relevante Echtzeitinformationen aus öffentlich zugänglichen Quellen des Internets und sozialer Netzwerke. Die 13 Frauen und Männer verfügen über Studienabschlüsse im Bereich der Kommunikati-ons-, Medienwissenschaften oder ähnlich gelagerter Studiengänge. Ein erstes Resümee nach gut vier Monaten fällt positiv aus. Viele Recherchen trugen zur effizienteren Bewältigung von Einsatzlagen bei. Die Polizeidirektion Osnabrück übernimmt zusätzlich noch die Funktion der landesweiten Koordinierungsstelle, welche eine einheitliche Aus- und Fortbildung der "Intel Officer" sicherstellt.
Der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagte: "Die Kommunikation hat sich in den vergangenen 20 Jahren durch die Digitalisierung so intensiv verändert, wie vielleicht noch nie zuvor. Jeder Mensch kann jederzeit live von überall auf der Welt be-richten, das konnten bis vor wenigen Jahren höchstens hochtechnisierte TV-Sender. Hier setzen die "Intel Officer" in den Leitstellen in Hannover, Braunschweig und Osnabrück mit ihren Recherchen im Rund-um-die-Uhr-Dienst an. Natürlich vor allem deshalb, weil unsere Ein-satzkräfte auf der Straße besonderen Risiken ausgesetzt sind, etwa durch Übergriffe und Gewalt. Niedersachsen¬ ist dabei Vorreiter auf diesem Gebiet in Deutschland."
Auch Polizeirat Phil Havermann zeigte sich überzeugt von der zusätzlichen digitalen Kompetenz der Polizei durch die "Intel Officer": "Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Die einsatzbegleitende Recherche im Internet und in den sozialen Netzwerken verbessert den Schutz unserer Einsatzkräfte und der Bevölkerung und ist aus der täglichen Arbeit nicht mehr wegzudenken. Wir werden diesen Weg konsequent weiterverfolgen."
In der Kooperativen Regionalleitstelle Osnabrück übernahmen bereits seit Juli 2018 - erst-mals in Niedersachsen - zwei Polizeibeamte, Polizeioberkommissar Benjamin Hartmann und Kriminaloberkommissar Jorge Liening-Ewert, die Funktion der "Intel Officer". Ihr Einsatz erfolgte im Rahmen des bundesweiten Forschungsprojektes "Sicherheit im Einsatz durch Open-Source-Intelligence (OSINT) in Einsatzleitstellen" der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol), welches die Erprobung von OSINT für die tägliche polizeiliche Aufgabenbewältigung zum Gegenstand hatte. OSINT beschreibt die Nachrichtengewinnung durch Informationen aus frei verfügbaren, offenen Quellen im digitalen Raum, um durch Analyse der unterschied-lichen Informationen verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen. Neben Osnabrück mit dem dortigen Projektverantwortlichen Polizeirat Phil Havermann, waren auch die Polizeipräsidien München und Dortmund am Projekt beteiligt. In der Projektphase von Juli bis Dezember 2018 zählten in Osnabrück die Suche nach vermissten Personen, Fälle von Häuslicher Gewalt und die Überprüfung von Personen zu den häufigsten Einsatzanlässen der OSINT-Recherchen durch die "Intel Officer". Dabei halfen sie ihren Kollegen vor Ort beispielsweise mit im In-ternet gefundenen Fotos, Telefonnummern und Kontaktpersonen. In rund 80 Prozent der Fälle konnten einsatzunterstützende und hilfreiche Hinweise durch die Recherchen der "Intel Officer" gefunden werden.
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