POL-OS: Demokratiefeindliche Inhalte aus dem Netz enttarnen - Osnabrücker Schüler starten KI-Projekt
Osnabrück/Hannover (ots)
Künstliche Intelligenz (KI) ist einer der wichtigsten Trends in der Digitalisierung und hält in immer mehr Branchen Einzug. Viele Unternehmen setzen KI bereits in der Entwicklung, Produktion oder Verwaltung ein. KI-Anwendungen sind auch kaum noch aus dem alltäglichen Leben wegzudenken. Von der Suche nach dem schnellsten Weg zur Arbeit, der automatischen Steuerung eines Smart-Home-Systems oder die Auswahl der nächsten Streaming-Serie. Nun soll auch KI bei der Vermittlung von Demokratie- und Medienkompetenzen an niedersächsischen Schulen im Rahmen des Projektes "demoKI" zur Anwendung kommen.
Gemeinsam mit der Friedensschule Osnabrück, der Polizei Osnabrück und dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück, testen Siebt- und Achtklässler unter anderem, wie demokratiefeindliche Inhalte im Internet mithilfe von KI enttarnt werden können. Aber auch das Erlernen des Umgangs mit KI steht auf der Agenda. Noch dazu werden entsprechende Inhalte mit den Schülern diskutiert und aufgearbeitet, um auch das Verständnis von demokratischen Grundprinzipien, wie beispielsweise Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit zu fördern. Heute (22.05.24) wurde das bundesweit neuartige Schulprojekt erstmals zusammen mit den Projektpartnern in Osnabrück der Öffentlichkeit vorgestellt.
Oliver Voges, Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück, zeigte sich begeistert vom innovativen Ansatz des Projektes: "Demokratiefeindlichkeit und mangelnde Medienkompetenz beschäftigen uns als Polizei leider zunehmend. Das Projekt wird dazu beitragen, Bildung und Haltung junger Menschen zu fördern. Denn Bildung ist der beste Schutz vor antidemokratischen Bestrebungen und damit einhergehenden Straftaten."
Rita Feldkamp, Regionales Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück, sagte zum Projekt: "Demokratieförderung ist ein zeitloser Auftrag im Bildungsbereich. In Zeiten zunehmender Angriffe auf unsere freiheitlich demokratische Grundordnung müssen Schülerinnen und Schüler besonders sensibilisiert und qualifiziert werden. Fake News in den sozialen Medien werden oftmals unreflektiert als Fakten wahrgenommen. Hier gilt es, ein geschärftes Bewusstsein zu schaffen und Werkzeuge an die Hand zu geben um demokratiefeindliche Inhalte zu enttarnen. Im Kern geht es darum Schülerinnen und Schüler zu befähigen, "Stammtischparolen" und demokratiefeindliche Inhalte mit dem nötigen Grundwissen und mit einer entschlossenen Haltung zu begegnen."
Der Schulleiter der Friedensschule Osnabrück, Christoph Wiebke, freut sich über sein neues Projekt: "Im schulischen Kontext bemerken wir vermehrt, dass unsere Lernpartnerinnen und Lernpartner immer wieder mit Falschmeldungen und demokratiefeindlichen Inhalten konfrontiert werden. Ihnen fällt es schwer, diese richtig einzuordnen. Mit dem demoKI-Projekt möchten wir unsere Lernpartnerinnen und Lernpartner dazu befähigen, Inhalte kritisch zu hinterfragen und besser einordnen zu können." Auch der verantwortliche Projektleiter der Friedensschule, Maximilian Knolle, zeigte sich überzeugt von der Projektidee: "Wir wollen in einer Zeit, in der KI sich rasend schnell weiterentwickelt, ebenfalls schnell sein und die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von KI in der Demokratiebildung, in Schule erlernen. Dies geschieht gemeinsam mit unseren Lernpartnerinnen und Lernpartnern auf den drei Ebenen: Was kann KI, wie funktioniert KI und was macht KI mit der Gesellschaft.
Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Gespräche zwischen dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung und der Polizeidirektion Osnabrück entstand zusammen mit der Friedensschule vor einiger Zeit die Idee zum Projekt. Das Projekt ist auf mehrere Jahre ausgelegt und soll regelmäßig evaluiert werden, auch hinsichtlich einer Ausweitung auf weitere niedersächsische Schulen.
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