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Polizeiinspektion Aurich/Wittmund

POL-AUR: Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2019 der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund: Aufklärungsquote auf höchstem Stand

Aurich/Wittmund (ots)

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2019 der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund: Aufklärungsquote auf höchstem Stand

Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund ist im Jahr 2019 mit 68,50 % so hoch wie nie. Sie liegt deutlich über dem Landesschnitt von 63,44 %. Die Anzahl der Straftaten im hiesigen Zuständigkeitsbereich ist dabei im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.

Kernpunkte der PKS 2019

   - Anstieg der Gesamttaten im Vergleich zu 2018 um 1.070 Taten 
     (+8,59 %)
   - Mit 68,50 % wurde die seit Jahren höchste Aufklärungsquote 
     erzielt
   - Zahl der Rohheitsdelikte (z. B. Körperverletzung) steigt 
     geringfügig im Vergleich zu 2018 (+ 141 Taten) - Polizeibeamte 
     werden zunehmend Opfer von Gewalt
   - Hohe Aufklärungsquote (41,40 %) bei Wohnungseinbrüchen
   - Leichter Anstieg bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten um 
     256 Taten (+13,06 %), hier insbesondere der Betrug (Warenbetrug 
     und Betrug zum Nachteil älterer Menschen)
   - Anstieg der Fallzahlen im Bereich Cybercrime um 133 Taten 
     (+13,18 %) bei hoher Aufklärungsquote
   - Weniger Straftaten im Bereich der Kinder- und 
     Jugendkriminalität, aber mehr Taten durch fehlende 
     Medienkompetenz

Gestiegene Aufklärungsquote bei leichtem Plus an Straftaten

Im Jahr 2019 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund insgesamt 13.534 Straftaten registriert. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 1.070 Taten (+ 8,59 %). Die Aufklärungsquote ist mit 68,50 % so hoch wie nie. Im Vergleich zur Aufklärungsquote in der Polizeidirektion Osnabrück (63,36 %) und der des Landes Niedersachsen (63,44 %) ist das ein sehr guter Wert. In der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund wurden damit im Jahre 2019 insgesamt 9.264 der 13.524 Straftaten aufgeklärt.

Zahl der Rohheitsdelikte leicht angestiegen - zunehmend Polizeibeamte Opfer von Gewalt

Die Zahl der Körperverletzungen ist im Vergleich zu 2018 leicht auf eine Gesamtzahl von 1.738 Taten (+ 122) gestiegen. Die Fallzahlen im Zusammenhang mit der Gewalt gegen Polizeibeamte/Feuerwehr/Rettungskräfte liegen auf dem bedauerlich hohen Niveau vom Vorjahr bei insgesamt 66 Taten (Widerstand, Bedrohung und Körperverletzung) im Jahr 2019. Durch diese Straftaten wurden 165 Polizeibeamte und fünf Mitarbeiter des Rettungsdienstes betroffen.

"Offensichtlich mangelt es in Teilen der Gesellschaft an Respekt und Achtung gegenüber Amtsträgern. Die zunehmende Verrohung der Gesellschaft ist hier ein Teil des Problems", sagt Polizeidirektor Stephan Zwerg, Leiter der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund.

Dieses Phänomen wird auch bei der Anzahl der Beleidigungsdelikte sichtbar, die im Vergleich zum Vorjahr um 99 Taten (+16,53 %) angestiegen ist.

Die Anzahl der Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt ist dagegen leicht gesunken (- 26 Taten) auf 552 Taten.

Die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Raubstraftat im öffentlichen Raum der Landkreise Aurich und Wittmund zu werden, ist drastisch gesunken. Hier wurden lediglich sechs Raubstraftaten auf Straßen, Wegen und Plätzen registriert. Das ist der niedrigste Wert seit mehr als zehn Jahren.

Hohe Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen

Die Anzahl der Wohnungseinbrüche lag im Jahr 2019 bei insgesamt 215 Taten. Dabei handelt es sich um 120 vollendete und 95 versuchte Taten. Fast jeder zweite Einbruchsdiebstahl blieb damit im Versuchsstadium stecken. "Hier spielt eine sehr gute Arbeit des Präventionsteams der PI Aurich/Wittmund eine entscheidende Rolle, das den Bürger seit Jahren über passiven Einbruchsschutz und Sicherungstechnik berät", sagt Andreas Jacobs, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund.

Die Aufklärungsquote ist in diesem Deliktsfeld im Jahr 2019 auf rekordverdächtige 41,40 % gestiegen (Vorjahr: 23,50 %). "Das ist eine Aufklärungsquote, die ihresgleichen im Lande Niedersachsen sucht und auf die hervorragende Ermittlungsarbeit der zuständigen Kolleginnen und Kollegen zurückzuführen ist", sagt Andreas Jacobs.

Leichter Anstieg bei Vermögens- und Fälschungsdelikten

Die Anzahl der Straftaten im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist leicht um 256 auf insgesamt 2.216 Taten angestiegen, allerdings im Zehn-Jahres-Vergleich als eher unauffällig zu bezeichnen. Hier liegt die Aufklärungsquote bei 81,66 %. Der Zuwachs der Fallzahlen ist besonders im Bereich des Betrugs festzustellen. Dort besonders im Bereich des Warenbetrugs (+ 88 Taten) und der sonstigen weiteren Betrugsarten (+ 95 Taten). Dazu zählen beispielsweise Betrugsstraftaten zum Nachteil älterer Menschen.

Beim Deliktsfeld Betrug zum Nachteil älterer Menschen sind besonders die Phänomene der Schockanrufe, des Enkeltricks, falsche Gewinnversprechen oder falsche Polizeibeamte anzuführen. Aufgrund der sehr guten Präventionsarbeit der hiesigen Polizei und der stetigen medialen Aufarbeitung dieses Themas blieben die meisten Taten hier im Versuchsstadium stecken.

Anstieg der Fallzahlen im Bereich Cybercrime

Im Zuge der voranschreitenden Technologisierung der Gesellschaft kam es auch im Jahr 2019 zu einem leichten Anstieg im Bereich Cybercrime. Es wird unterschieden in die Bereiche Cybercrime im weiteren Sinne (Tatmittel Internet) und Cybercrime im engeren Sinne (z.B. Computersabotage, Ausspähen von Daten). Im Bereich Cybercrime im weiteren Sinne ist ein Zuwachs der Fallzahlen um 133 Taten auf insgesamt 1.142 Taten festzustellen (+13,18 %). Hier liegt die Aufklärungsquote bei 83,89 %. Cybercrime im engeren Sinne wächst mit einem Zugewinn von 20 Taten auf insgesamt 190 Delikte an. Es handelt sich dabei um sehr ermittlungsintensive Vorgänge, welche in der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund von den Fachleuten des Teams Cybercrime bearbeitet werden.

Weniger Straftaten im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität

Im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität ist insgesamt ein Rückgang festzustellen. Die Gesamtzahl von 1.021 Straftaten stellt im Zehn-Jahres-Vergleich den niedrigsten Stand dar. Dies ist besonders positiv zu bewerten.

Allerdings sind Zuwächse im Bereich der Verbreitung pornografischer Schriften (+37,93 %) und im Bereich Verbreiten, Erwerb, Besitz und Herstellen kinderpornografischer Schriften (+72,22 %) zu beobachten, wobei in diesen Bereichen besonders auffällig ist, dass vermehrt auch Kinder und Jugendliche tatverdächtig sind. In den meisten Fällen geht es dabei um das Verbreiten von kinderpornografischen Inhalten über die sozialen Netzwerke und Messenger-Dienste. Besonders das Versenden und Teilen von entsprechenden Nackt- oder freizügigen Bildern bzw. Videos via Smartphone hat überproportional zugenommen. Oftmals waren es im letzten Jahr Messenger-Gruppen oder -Chats, in denen die verbotenen Inhalte verschickt wurden. Teilweise gelangten sie anschließend noch in die sozialen Netzwerke.

Neben der Aufgabe der Polizei, hier aufgrund der begangenen Straftat tätig zu werden, wird sie auch durch das örtliche Präventionsteam an Schulen tätig und klärt Jugendliche und Kinder darüber auf, dass sie durch ihr Handeln Straftaten begehen. Die Ahndung dieser Straftaten erfolgt u.a. mit einer Beschlagnahme des jeweiligen Smartphones und der Löschung des Inhalts.

Häufig sind sich die Kinder und Jugendlichen gar nicht bewusst, dass sie sich mit dem Teilen dieser Bilder und Videos strafbar machen. Der Erwerb, die Verbreitung und der Besitz solcher Inhalte ist nach dem Strafgesetzbuch strafbar und kann mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden.

"Wir appellieren in dem Zusammenhang insbesondere auch an die Erziehungsberichtigten und Lehrkräfte", sagt ZKD-Leiter Andreas Jacobs. "Kinder und Jugendliche müssen verstärkt darauf hingewiesen werden, dass das Versenden solcher Bilder und Videos rechtliche Folgen hat", sagt ZKD-Leiter Andreas Jacobs.

Fazit zur PKS 2019

"Die im Landesvergleich immer noch niedrige Kriminalitätsbelastung und die hohe Aufklärungsquote machen deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger in unseren beiden Landkreisen sicher leben können", sagt Stephan Zwerg. "Das ist aber auch ein Verdienst vieler Akteure, wie zum Beispiel der Justiz, Schulen, Behörden und couragierten Zeugen, die uns wichtige Hinweise geben."

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
Pressestelle
Wiebke Baden
Telefon: 04941 606104
E-Mail: pressestelle@pi-aur.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-aur.polizei-nds.de

Original-Content von: Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, übermittelt durch news aktuell

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