Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
POL-AUR: Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund: Anzahl der Straftaten leicht gestiegen
Aurich/Wittmund (ots)
Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund: Anzahl der Straftaten leicht gestiegen
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund ist die Gesamtkriminalität im Jahr 2023 leicht angestiegen. Insgesamt wurden 13.461 Straftaten registriert und damit 11,31 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz höherer Fallzahlen konnte die Aufklärungsquote erneut gesteigert werden. Die Polizeidirektion Osnabrück hat mit 65 Prozent bereits die höchste Aufklärungsquote in ganz Niedersachsen. Die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund erreichte 2023 sogar einen Wert von fast 70 Prozent.
Kernpunkte der PKS 2023
- Hohe Aufklärungsquote (69,94%) trotz gestiegener Fallzahlen - Mehr Raubdelikte und Körperverletzungen - Kinder- und Jugendkriminalität deutlich gestiegen - Ladendiebstähle auf Höchststand (+ 21%) - Weniger Einbruchdiebstähle in Gewerbeobjekte - Bei knapp jedem zweiten Wohnungseinbruch scheiterten die Täter
Anzahl der Straftaten in einigen Deliktsfeldern wieder gestiegen
Immer öfter werden offensichtlich Konflikte mit Gewalt ausgetragen. Die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund verzeichnet bei den Rohheitsdelikten im Jahr 2023 einen deutlichen Anstieg. Die Zahl der Taten ist im Vergleich zum Vorjahr um 14,37 Prozent gestiegen. Insbesondere die Raub- und Körperverletzungsdelikte haben zugenommen. Die Zahl der einfachen Körperverletzungen ist von 2022 zu 2023 um 190 Taten auf 1.773 gestiegen, bei den gefährlichen Körperverletzungen waren es 37 Taten mehr. In dem Deliktsbereich ist das registrierte Kriminalitätsaufkommen nach einem starken Rückgang im Jahr 2021 inzwischen wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau angekommen. Die Aufklärungsquote bei den Rohheitsdelikten lag 2023 bei 93,23 Prozent.
Auch die Kinder- und Jugendkriminalität hat im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund zugenommen. Bei insgesamt 1.421 Straftaten wurden 2023 Kinder oder Jugendliche als Tatverdächtige registriert. Das waren 378 Delikte mehr als im Vorjahr und entspricht einem Anstieg um 36,24 Prozent. Am häufigsten handelt es sich bei den Straftaten, die von Kindern und Jugendlichen begangen wurden, um Diebstähle, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. Auch die Verbreitung pornografischer Inhalte über Messenger-Dienste spielt weiterhin eine große Rolle.
In der Altersgruppe der Jugendlichen ist zudem von 2022 zu 2023 ein deutlicher Anstieg, um 35 Prozent, bei den Rohheitsdelikten zu verzeichnen. "Auf diese Entwicklungen müssen wir nicht nur polizeilich, sondern auch gesamtgesellschaftlich reagieren", sagt Polizeioberrat Dirk Oidtmann, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund. "Einige Jugendliche haben 2023 in unserem Zuständigkeitsbereich auch schwerwiegende Delikte wie etwa Raubtaten verübt. Einem solchen Entwicklungsprozess müssen wir gemeinsam mit der Justiz weiterhin frühzeitig entgegentreten."
Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund hatte 2023 gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Aurich intensiv daran gearbeitet, eine Serie von Straftaten in der Auricher Innenstadt aufzuklären. Die Taten, darunter Raubüberfälle, Körperverletzungen, Fahrzeugaufbrüche und Diebstähle, konnten mehreren Jugendlichen und Heranwachsenden zugeordnet werden. Mehrere Tatverdächtige kamen in Untersuchungshaft.
Ebenfalls deutlich angestiegen sind in den Landkreisen Aurich und Wittmund die Ladendiebstähle. In der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund wurden 2023 nun 20,70 Prozent mehr Ladendiebstähle registriert als im Vorjahr. Insgesamt liegt die Anzahl der Taten mit 758 in dem Deliktsbereich auf einem neuen Höchststand.
Straftaten zum Nachteil älterer Menschen rückläufig
Die polizeilich registrierten Betrugsstraftaten zum Nachteil älterer Menschen sind zurückgegangen. 57 vollendete Taten waren es in 2023 - im Vergleich zu 84 in 2022. Auch die registrierten Betrugsversuche in dem Deliktsbereich lagen mit 362 unter dem Wert des Vorjahres. "Wir müssen hier aber auch von einem Dunkelfeld ausgehen", sagt Polizeioberrat Dirk Oidtmann. "Umso wichtiger ist es, weiterhin über die Betrugsmaschen aufzuklären und auch Angehörige und Bekannte dafür zu sensibilisieren. Da kann jeder schon im privaten Umfeld mithilfe von Gesprächen etwas zu beitragen."
Auch im Deliktsfeld der Einbruchdiebstähle in Gewerbeobjekte gibt es aus polizeilicher Sicht eine erfreuliche Entwicklung. Die Fallzahlen waren 2023 mit 194 Taten auf einem historischen Tiefstand. Seit 2020 haben sich die Fallzahlen sogar mehr als halbiert. Die Wohnungseinbrüche haben im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund seit 2019 erstmals wieder zugenommen. Mit 152 Taten befinden sich die Fallzahlen aber noch immer deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Bei 48 Prozent der angezeigten Taten blieb es beim Versuch.
"Diese Entwicklungen zeigen, dass unsere Präventionsarbeit wirkt. Bessere Sicherheitsmechanismen, aufmerksame Nachbarn und sicherheitsbewusstes Verhalten schrecken die Täter ab und lassen sie scheitern. Genau da müssen wir weiterhin ansetzen, indem wir die Bürgerinnen und Bürgern über Möglichkeiten aufklären und sie sensibilisieren", sagt Polizeioberrat Dirk Oidtmann.
Fazit zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2023:
"Die außerordentlich hohe Aufklärungsquote unserer Polizeiinspektion zeigt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen Aurich und Wittmund auf ihre Polizei verlassen können", sagt Polizeidirektor Stephan Zwerg, Leiter der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund. "Das Straftatenaufkommen hat nach der Corona-Pandemie wieder zugenommen - dennoch befindet sich der Wert im hiesigen Bereich immer noch unter dem von 2019. Die deutlichen Anstiege bei den Körperverletzungen und insbesondere bei der Kinder- und Jugendkriminalität sind aber Entwicklungen, auf die alle beteiligten Institutionen mit einer Ausweitung der Präventionsarbeit reagieren müssen."
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