Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim
POL-EL: Lingen - Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 vorgestellt
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Lingen (ots)
Gestern Mittag wurde bei der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim die Polizeiliche Kriminalstatistik für das vergangene Jahr 2018 vorgestellt.
Inspektionsleiterin Nicola Simon und der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes Heinz Defayay zeigten sich äußerst erfreut, dass auch im vergangenen Jahr die Aufklärungsquote noch einmal anstieg. "Mit diesem Wert haben wir den Höchststand der vergangenen Jahre erreicht und übertreffen dabei den Landesschnitt", so Simon. Ein Grund sich zurückzulehnen sei dies jetzt nicht, betonte die Inspektionsleiterin und bedankte sich vor diesem Hintergrund bei den vielen Kollegen der Inspektion, die vielfach mit großem Tatendrang die einzelnen Fälle bearbeiten.
Nichts desto trotz verzeichnete die Inspektion einen Anstieg der Straftaten um 2,37 Prozent, von 25890 Taten im Jahr 2017 auf 26505 Straftaten im vergangenen Jahr. Diese Steigerung konnte jedoch ausschließlich für das Emsland beobachtet werden. Die Straftaten im Bereich des Landkreises Grafschaft Bentheim waren rückläufig und lagen mit -4,56 Prozent im Landestrend. Die Zunahme der Delikte im Emsland kann auf die gestiegene Anzahl an Betrugsdelikten und Rauschgiftdelikten zurückgeführt werden, so Defayay. Insbesondere Betrugsdelikte bei denen ältere Menschen zum Opfer wurden, stiegen um 361 Taten im Vergleich zum Vorjahr. Dazu zählt beispielsweise der sogenannte Enkeltrick, der Anruf eines falschen Polizeibeamten oder der fingierte Anruf eines IT-Mitarbeiters. Die Zahl dieser Opfer hat sich seit dem Jahr 2014 verdreifacht. Hiltrud Frese, Opferhilfebeauftragte der PI Emsland/Grafschaft Bentheim, verwies in diesem Zusammenhang auf einen Aufsteller des LKA, welchen sich ältere Menschen neben das Telefon platzieren können. Der Aufsteller erinnert daran, dass die Polizei nie unter der Nummer 110 anruft und auch nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen fragt. Die Angerufenen sollen immer wachsam bleiben und im Zweifel die örtliche Polizeidienststelle anrufen.
Die Bürger des Emslandes und der Grafschaft dürfen sich auch in Zukunft in ihrer Heimat sicher fühlen. Je 100000 Einwohner wurden im vergangenen Jahr 5768 Straftaten bekannt. Diese Zahl liegt deutlich unter dem Landesschnitt. Kriminaldirektor Defayay erläuterte diese Zahlen und stellte die prozentuale Verteilung der verschiedenen Straftaten dar. Insbesondere verwies er dabei auf die auch weiterhin rückläufige Anzahl von Einbrüchen. Waren es noch 510 Taten im Jahr 2017, so sind diese um 85 Taten gesunken. Bei knapp 43 Prozent der Einbrüche blieb es bei einem Versuch, so Defayay und appellierte an die Bürger auch weiterhin ihre Häuser und Wohnungen gegen Einbrüche zu schützen.
Neben den zunehmenden Taten in denen einen Messer benutzt wurde, bereiten der Polizei ebenfalls die stetig ansteigenden Widerstandshandlungen große Sorge. Davon sind nicht nur die Polizeibeamten betroffen. Auch die Taten gegen JVA-Beamte, Justizbeamte oder Rettungskräfte nahmen zu und stiegen um 50 Taten im Gegensatz zum Vorjahr.
Einen wichtigen Teil der gestrigen Vorstellung nahm Hiltrud Frese ein. Die Opferhilfebeauftragte stellte heraus, dass der Opferhilfegedanke seit einigen Jahren in der Inspektion aktiv gelebt wird. "Opfer geworden zu sein, gehört für viele Menschen zu den wohl negativ einschneidensten Erlebnissen in ihrem Leben", so Frese. "Wir nehmen Kontakt zu den Opfern auf, unterbreiten individuelle Hilfsangebote und vermitteln dabei beispielsweise an professionelle Einrichtungen und Beratungsstellen weiter", so Frese weiter.
Zum Ende betonte die Inspektionsleiterin noch einmal, dass die Polizei immer auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen ist, man gerne Hand in Hand arbeiten möchte, um auch weiterhin das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.
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