POL-LER: Verkehrssicherheitslage 2019 in der Polizeiinspektion Leer/Emden
PI Leer/Emden (ots)
Die Zahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle sinkt weiterhin - Mehr Menschen im Straßenverkehr schwer verletzt
Kernaussagen der Verkehrssicherheitslage 2019:
- Stetiger Rückgang der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle - Anstieg der im Straßenverkehr schwer verletzten Menschen bei zeitgleichem Rückgang der Leichtverletzten und Getöteten - Fehlender Sicherheitsabstand häufigste Unfallursache bei Verkehrsunfällen gefolgt von der Missachtung der Vorfahrt / des Vorranges - Jeder vierte polizeilich registrierte Verkehrsunfall steht in Verbindung mit einer Verkehrsunfallflucht - Rückgang der Verkehrsverstöße im Bereich der Gurt- und Handyverstöße - Erheblicher Anstieg an Verstößen im Zusammenhang mit dem Konsum von Betäubungsmitteln - Zielgerichtete Präventionsmaßnahmen und Verkehrsüberwachung der Verkehrsteilnehmer zur Sensibilisierung für die Gefahren im Straßenverkehr
Die Zahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle ist seit Jahren auf einem sinkenden Trend. Dieser setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. So waren in der Polizeiinspektion Leer/Emden 4.228 Verkehrsunfälle und damit um 1,63 % weniger als 2018 (4.298) zu verzeichnen. Johannes Lind, Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden, zieht eine positive Bilanz: "Es ist erfreulich, dass sich auch in diesem Jahr der Trend des Rückganges an Verkehrsunfällen im Inspektionsbereich fortsetzt. Unser primäres Ziel ist und bleibt weiterhin die Reduzierung von Verkehrsunfällen und deren schweren Folgen. Dieses Ziel verfolgen wir aktiv mit unserer Verkehrssicherheitsarbeit. Zu dieser Kernaufgabe der Polizei zählt unter anderem die Verkehrsüberwachung und die Verkehrserziehung."
PKW am häufigsten an Verkehrsunfällen beteiligt
An den 4.228 Unfällen im vergangenen Jahr waren 4.970 Fahrzeuge beteiligt. Das sind rund 1,09 % Fahrzeuge weniger als im Jahr zuvor (5.025 Fahrzeuge). Den größten Anteil machen hier mit rund 70 % die PKW aus (3.522 Pkw). In 443 Fällen waren LKW (2018: 468), in 352 Fällen Fahrräder (2018: 354) und in 162 Fällen (2018: 156) motorisierte Zweiräder an Unfällen beteiligt. Die Zahl der beteiligten Pedelecs, also der Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor, stieg auch 2019 weiterhin an. Im vergangenen Jahr waren 75 Pedelecs an Unfällen beteiligt (2018: 42).
Insgesamt weniger Verletzte in der Folge von Unfällen - Mehr Menschen schwer verletzt
2018 wurden insgesamt 1.125 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt. Im Vorjahr verletzten sich zwei weitere Personen im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen. Am stärksten ist der Rückgang bei der Anzahl der Leichtverletzten mit 2,92 % von 994 auf 965. Ein wesentlich stärkerer Anstieg von knapp 20,30 % im Vergleich zu 2018 (133) ist allerdings bei der Anzahl der Schwerverletzten zu verzeichnen, die 2019 160 betrug. Im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall gilt eine Person bereits dann als schwer verletzt, wenn sie zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus aufgenommen wird. Davon unabhängig sind die eigentliche Art und Schwere der Verletzung. Elf Menschen sind 2019 bei Verkehrsunfällen getötet worden. Damit ist im Vergleich zum Vorjahr ein Mensch weniger ums Leben gekommen (2018: 12). Johannes Lind, Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden, hierzu: "Besonders tragisch ist es, wenn ein Mensch durch einen Verkehrsunfall schwer verletzt oder gar getötet wird. Im vergangenen Jahr sind nun deutlich mehr Menschen schwer verletzt worden. Jeder Einzelne von ihnen ist ein (schwer-)verletzter oder gar getöteter Mensch zu viel. Die Polizei kann die Art und Schwere der Unfallfolgen jedoch kaum beeinflussen. Umso wichtiger ist es, dass wir durch stetige präventive und repressive Maßnahmen der Verkehrssicherheitsarbeit dazu beitragen, dass Unfälle möglichst bereits im Vorfeld vermieden werden."
Fehlender Sicherheitsabstand bleibt häufigste Unfallursache - Geschwindigkeitsverstöße und Vorfahrt-/ Vorrangmissachtungen führen seltener zum Verkehrsunfall
Fehlender Sicherheitsabstand ist, genau wie im Vorjahr, die durch menschliches Fehlverhalten bedingte Unfallursache Nummer eins. In 395 Fällen führte der mangelnde Sicherheitsabstand zu einem Verkehrsunfall. Damit erhöht sich diese Ursache im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,00 % (2017: 387). Deutlich weniger Unfälle waren im vergangenen Jahr auf Geschwindigkeitsverstöße zurückzuführen. 2018 waren in diesem Zusammenhang 247 Unfälle zu verzeichnen, wohingegen es 2019 218 waren. Geschwindigkeitsverstöße als Ursache für Verkehrsunfälle haben damit um 11,74 % im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Ein Anstieg um 5,14 % ist bei Unfällen durch die Missachtung von Vorfahrt oder Vorrang zu verzeichnen. Führten in 2018 350 Vorfahrt-/ Vorrangmissachtungen zu einem Unfall, lag die Zahl 2019 bei 368. Ebenfalls angestiegen ist die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen die Hauptunfallverursacher unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen standen. 85 Hauptunfallverursacher standen 2018 unter dem Einfluss von Alkohol Drogen. 2019 waren es 101. Dies entspricht einer Zunahme von 18,82 %.
Risikogruppe - Kinder (0-14 Jahre): Weniger Kinder an Verkehrsunfällen beteiligt
Zu den sogenannten Risikogruppen im Straßenverkehr zählen unter anderem Kinder im Alter zwischen 0 und 14 Jahren. Von insgesamt 7.083 Verkehrsunfallbeteiligten (2018: 7.147) gehörten 2019 117 Personen dieser Risikogruppe an. Dies entspricht einem Anteil von 1,65 %. 2018 waren noch 143 Kinder, und damit 22,22 % mehr, an Verkehrsunfällen beteiligt. Ein Kind verlor im vergangenen Jahr bei einem Verkehrsunfall sein Leben. Von den 117 beteiligten Kindern erlitten 74 leichte und sieben schwere Verletzungen. Gegenüberstellend erlitten Kinder 2018 in 88 Fällen leichte und in zehn Fällen schwere Verletzungen. Wenn Kinder bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurden, so waren sie am häufigsten als Insasse in einem Pkw oder als Radfahrer unterwegs. Inspektionsleiter Johannes Lind hierzu: "Gerade (schwer-)verletzte oder gar getötete Kinder sind eine große Belastung für alle Beteiligten. Umso erfreulicher ist es, dass die Zahl der unfallbeteiligten und/oder (schwer-)verletzten Kinder im vergangenen Jahr zurückgegangen ist. Dies zeigt uns, dass wir mit der Verkehrssicherheitsarbeit an den richtigen Stellen ansetzen."
Risikogruppe - Junge Erwachsene (18-24 Jahre): Mehr junge Erwachsene an Unfällen beteiligt - Weniger Unfälle aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen - Mehr Unfälle beim Abbiegen oder Wenden
Zu den Risikogruppen gehören ebenso die jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. 2019 waren 1.072 Personen dieser Gruppe an Unfällen beteiligt. Auch wenn die Anzahl im vergangenen Jahr um 3,38 % gestiegen ist, ist die Beteiligung dieser Altersgruppe an Verkehrsunfällen in den letzten Jahren deutlich rückläufig (2014: 1.404; 2015: 1.329; 2016: 1.166; 2017: 1.151; 2018: 1.037). Mit Blick auf die Gesamtzahl der an Verkehrsunfällen beteiligten Personen beträgt der Anteil der jungen Erwachsenen knapp 15,13 %. Zwei Erwachsene dieser Altersgruppe verloren im letzten Jahr durch einen Unfall ihr Leben. Die Zahl sowohl der Leicht- als auch Schwerverletzten stieg 2019 an. Während es 2018 noch 170 Leichtverletzte gab, lag die Zahl im Folgejahr bei 189 (+ 11,18 %). Die Zahl der Schwerverletzten erhöhte sich deutlich von 16 Verletzten in 2018 auf 27 Verletzten in 2019 (+ 68,75 %). Wurden junge Erwachsene bei Verkehrsunfällen schwer verletzt oder getötet, so waren sie am häufigsten mit dem PKW unterwegs. Überhöhte Geschwindigkeit führte in der Risikogruppe der jungen Fahrer 2019 mit 76 Fällen deutlich weniger zu Unfällen als noch im Jahr 2017. Hier waren in 111 Fällen Geschwindigkeitsverstöße Unfallursache. Im Jahr 2018 lag die Anzahl der geschwindigkeitsbedingten Unfälle bei 77 Fällen. Dies entspricht einer Abnahme von 30,6 % zum Jahr 2017. Hauptunfallursache bei den jungen Erwachsenen stellten 2019 mit 120 Fällen Fehler beim Abbiegen oder Wenden dar (2018: 113). Der Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden, Johannes Lind, äußert hierzu: "Der sinkende Trend der Unfallbeteiligung junger Verkehrsteilnehmer ist im vergangenen Jahr minimal unterbrochen worden. Besorgniserregend ist jedoch die Zunahme an (schwer-)verletzten jungen Fahrern. Vor diesem Hintergrund müssen wir als Polizei gezielt an den Hauptunfallursachen ansetzen. Neben einer stringenten Ahndung von festgestellten Verkehrsverstößen, wie z.B. eine Geschwindigkeitsüberschreitung oder die Nutzung eines Smartphones, steht auch der verkehrserzieherische Aspekt im Vordergrund. Im Rahmen von Verkehrskontrollen wollen wir z.B. durch Gespräche mit den Fahrern eine Einsicht des Fehlverhaltens und die Stärkung des Gefahrenbewusstseins bewirken."
Risikogruppe - Senioren (ab 65 Jahre): Weniger Senioren an Verkehrsunfällen beteiligt - Fehler beim Abbiegen/ Wenden und Vorfahrt-/ Vorrangmissachtungen häufigste Unfallursache
Zu den Risikogruppen im Straßenverkehr zählen auch die Senioren. Darunter fallen Menschen, die 65 Jahre alt oder älter sind. 2019 waren 897 Personen dieser Gruppe an Verkehrsunfällen beteiligt. Im Vergleich zum Vorjahr (2018: 961) bedeutet dies einen Rückgang um 6,66 %. Bei Betrachtung der Beteiligung aller Verkehrsteilnehmer macht die Gruppe der Senioren 12,66 % aus. Im vergangenen Jahr wurden zwei Mensch aus dieser Risikogruppe bei einem Verkehrsunfall getötet (2018: 1). Die Zahl der Schwerverletzten stieg 2019 deutlich um 40,91 % im Vergleich zum Vorjahr (2018: 22) auf 31. Rückläufig waren dahingegen die Unfälle, bei denen Senioren leicht verletzt wurden. Während 2018 137 Senioren leicht verletzt wurden, waren es 2019 114. Dies entspricht einem Rückgang von 16,79 %. Sind Senioren bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt oder getötet worden, so nutzen sie in den meisten Fällen das Fahrrad als Verkehrsmittel. Zu den Hauptunfallursachen zählen in dieser Gruppe immer noch Fehler beim Abbiegen oder Wenden sowie Vorfahrt-/ Vorrangmissachtung. Letztgenannte Ursache führte in 67 Fällen zu Unfällen (2017: 77). Auf Fehler beim Abbiegen oder Wenden waren 160 Fälle zurückzuführen und damit acht weniger als im Jahr zuvor. Polizeidirektor Johannes Lind hierzu: "In unserer Gesellschaft hat die Mobilität und die Flexibilität, insbesondere in den ländlichen Regionen, auch im hohen Alter einen besonders hohen Stellenwert. Bedauerlicherweise sind in der Risikogruppe der Senioren deutlich mehr Menschen im vergangenen Jahr schwer verletzt worden. Hauptunfallursache waren Fehler beim Abbiegen oder Wenden, die zum Teil durch mangelnde Beweglichkeit oder mangelndes Sehvermögen ausgelöst werden können. Für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr sind von einem Verkehrsteilnehmer jedoch Beweglichkeit, Sehvermögen und Reaktionsfähigkeit gefordert. Diese Fertigkeiten lassen im Alter aber nun mal nach. Das Programm "Fit im Auto" der Landesverkehrswacht Niedersachsen, das auch im Landkreis Leer und in der Stadt Emden durchgeführt wird, knüpft genau hier an. Gemeinsam mit Experten können Senioren ihr eigenes Fahrkönnen überprüfen, hinterfragen und gegebenenfalls optimieren oder anhand des Festgestellten die Entscheidung treffen, eine andere Art der Beteiligung am Straßenverkehr für sich zu bevorzugen. Zudem sollten sich Betroffene von ihrem Hausarzt auf eine Straßenverkehrstauglichkeit prüfen lassen, z.B. dahingehend, ob noch die erforderliche Beweglichkeit für den Schulterblick gegeben ist."
Verkehrsüberwachung
In der Polizeiinspektion Leer/Emden wurden im letzten Jahr 181 Verkehrsteilnehmer kontrolliert, die unter Alkoholeinfluss standen (2018: 167). Auffällig ist hierbei, dass von den 181 kontrollierten Personen insgesamt 84 Personen eine Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille und mehr aufwiesen. Während der Anstieg bei festgestellten Alkoholverstößen bei 8,38 % lag, hat sich die Anzahl der Verkehrsteilnehmer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln mehr als verdreifacht. 2018 standen 76 Verkehrsteilnehmer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. 2019 hingegen waren es 244 festgestellte Verstöße. Insgesamt stellte die Polizeiinspektion Leer/Emden im vergangenen Jahr 14.166 Verkehrsverstöße fest (2018: 13.693). Darunter wurden 1.189 Gurt- und 861 Handyverstöße geahndet. In beiden genannten Kategorien sind damit im Vergleich zum Vorjahr weniger Verstöße festgestellt worden (Gurt 2018: 1489; Handy 2018: 1008). Weiterhin wurden insgesamt 1.048 Ahndungen ausgesprochen, die auf das Fehlverhalten von Fahrradfahrern zurückzuführen waren (2018: 1300). Einen Hauptteil der Verkehrsüberwachung bildeten Geschwindigkeitskontrollen. So wurden im Jahr 2019 insgesamt 7.138 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt (2018: 5.873). Der Anteil der Geschwindigkeitsverstöße macht somit 42,9 % von der Gesamtzahl der Verkehrsverstöße aus. Inspektionsleiter Johannes Lind sagt hierzu: "Unser dauerhaftes Ziel ist es, die Sicherheit im Straßenverkehr wirksam zu optimieren. Durch verschiedene Präventionsmaßnahmen und verstärkte Verkehrsüberwachung setzen wir einen Fokus auf die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer für die Gefahren des Straßenverkehres. Im vergangenen Jahr lag ein Schwerpunkt der Verkehrsüberwachung auf dem Betäubungsmitteleinfluss von Fahrzeugführern. Erschreckenderweise wurden hier erheblich mehr Verstöße festgestellt als noch 2018. Erfreulich ist hingegen der deutliche Rückgang an Gurt- und Handyverstößen. Auch zukünftig werden wir - orientiert an den dargelegten Hauptunfallursachen- in unserer Inspektion Schwerpunktkontrollen durchführen, um sowohl durch Ahndung als auch insbesondere durch verkehrserzieherische Gespräche zu verantwortungsvollerer Beteiligung am Straßenverkehr anzuregen."
Jeder vierte Verkehrsunfall steht in Verbindung mit einer Verkehrsunfallflucht
Im vergangenen Jahr wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Leer/Emden 1.130 Verkehrsunfallfluchten angezeigt (26,72 % der Gesamtunfälle). Im Vergleich zum Vorjahr liegt damit ein Rückgang um 12 Fälle vor. Von den 1.130 Verkehrsunfallfluchten konnten in 433 Fällen die Verursacher ermittelt werden. Die Aufklärungsquote liegt somit erneut bei rund 38 %. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang explizit darauf hin, dass das unerlaubte Entfernen von einem Unfallort eine Straftat (§142 StGB) darstellt. § 142 StGB schützt die zivilrechtlichen Interessen der Unfallbeteiligten und Geschädigten an möglichst umfassender Aufklärung des Unfallhergangs zu dem Zweck, Schadensersatzansprü-che zu sichern oder abzuwehren (BGH St 8, 263). Hierzu muss der Unfallbeteiligte die Feststellung seiner Person, seines Fahrzeugs und die Art der Beteiligung durch Anga-ben vor Ort machen bzw. ermöglichen. Das Hinterlassen einer Nachricht (z.B. am Scheibenwischer) reicht hierfür nicht aus, da dieser z.B. durch Witterungseinflüsse unleserlich werden könnte. Eine Schadensregulierung wird hierdurch erschwert bzw. unmöglich gemacht. Daher gilt: Wenn es zu einem Verkehrsunfall, wie z.B. einem sog. Parkrempler, ge-kommen ist und der Unfallgegner auch nach einer angemessenen Wartezeit nicht am Unfallort erscheint, rufen Sie die Polizei.
Verkehrssicherheitsarbeit
Die Verkehrssicherheitsarbeit in der Polizeiinspektion Leer/Emden richtet sich schwerpunktmäßig an folgende Risikogruppen: Kinder in Kindergärten und Grundschulen, Junge Fahrer und Senioren. Aber auch neue Verkehrsteilnehmer, wie z.B. die Flüchtlinge, werden im Hinblick auf die Verkehrssicherheit beschult.
a) Kinder
Herr Polizeihauptkommissar Gerrit Hinrichs (Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Leer/Emden) für den Landkreis Leer und Herr Polizeioberkommissar Holger Gärtner (Verkehrssicherheitsberater des Polizeikommissariates Emden) für die Stadt Emden führen gemeinsam mit diversen Kooperationspartnern verschiedene, jährlich wiederkehrende Aktionen im Bereich der frühkindlichen Verkehrserziehung durch: Zu Beginn der Grundschule gibt es die "Schulanfangsaktion". Hier werden die Kinder im Hinblick auf die erste selbstständige Teilnahme am Straßenverkehr unterrichtet. In der 2. Klasse werden diese Kenntnisse gesteigert. Die Kinder können hier das "Fußgängerdiplom" erwerben. Am Ende der Grundschule, in der 4. Klasse, erfolgt dann die "Radfahrerprüfung". Zusätzlich ist hier auch die Verkehrsshow "Stapp för Stapp" der Verkehrswacht Emden e.V. zu nennen, welches sich an Vorschulkinder und Erstklässler richtet und grundlegende Kenntnisse über die Sicherheit im Straßenverkehr vermittelt. Die bei den Kindern und Eltern beliebte Verkehrsshow wird auch im Jahr 2020 fortgeführt. Im vergangenen Jahr fand sie wieder in Emden und erstmalig in Weener statt. Des Weiteren gibt es für die Viertklässler der Emder Grundschulen die Verkehrssicherheitstage. Hier werden die Schüler im Hinblick auf die besonderen Gefahren im Zusammenhang mit dem Busfahren sensibilisiert. Zusätzlich informiert der Rettungsdienst über Erste-Hilfe-Maßnahmen und es gibt Hinweise zum verkehrssicheren Fahrrad.
b) Junge Fahrer
Für die Fahranfänger und jungen Erwachsenen werden Aktionstage, z.B. in Berufsschulen oder in Ausbildungsbetrieben, angeboten. In Emden hat Herr Gärtner bereits zum siebten Mal mit Unterstützung des dortigen VW-Werkes etwa 120 Berufsanfänger an zwei Tagen zielgruppenorientiert die Gefahren des Straßenverkehrs veranschaulicht und für verantwortungsbewusstes Verhalten sensibilisiert. In der Zielgruppe der jungen Fahrer finden Themen wie Verkehrsunfall- und Verhaltensprävention, Alkohol- und Drogenprävention und über die Ablenkung im Straßenverkehr besondere Beachtung.
c) Senioren
Für die älteren Verkehrsteilnehmer werden (auf Anfrage) Vorträge zu dem Themenkomplex "Mobil bleiben - aber sicher" angeboten. Die Zuhörenden erhalten Informationen, um die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten besser einschätzen und so entscheiden zu können, auf welche Art und Weise ein gefahrloseres Teilnehmen am Straßenverkehr für sie möglich ist. Auch in dem Projekt "o-s-s-i" (Ostfriesische-Senioren-Sicherheits-Initiative) steht z.B. die Verkehrswacht als einer unserer Kooperationspartner auf diesem Gebiet den Senioren als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Hauptunfallursache bei den Senioren das Abbiegen oder Wenden im Straßenverkehr. Durch die zum Teil eingeschränkten kognitiven und körperlichen Fähigkeiten der Senioren, fehlt ihnen der sogenannte "Rundumblick", der gerade bei Abbiegevorgängen und Wendemanövern notwendig ist. Hier setzt das Seniorenfahrtraining "Fit im Auto" an, bei dem ältere Verkehrsteilnehmer ihr Können in theoretischen und praktischen Trainings testen können. Hierbei werden z.B. die aktuellen Verkehrsvorschriften übermittelt. Das Projekt wird von der Polizei und den Kooperationspartnern, wie der Landesverkehrswacht, dem Land Niedersachsen, dem Fahrlehrerverband, dem Forum Zukunft und dem Landesseniorenbeirat unterstützt.
d) Neue Verkehrsteilnehmer
Im Landkreis Leer und der Stadt Emden werden den Flüchtlingen, als neue Verkehrsteil-nehmer, die deutschen Verkehrsregeln erläutert. Hier werden u.a. theoretische und praktische Schulungen für die Teilnahme am Straßenverkehr mit einem Fahrrad angeboten.
Rückfragen bitte an:
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Tim Tecklenborg
Telefon: (0491) 97690-114
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