POL-OS: Osnabrück - Verkehrsunfallstatistik 2019 - mehr Unfälle, weniger Verletzte - steigende Zahlen bei Unfällen mit Fahrrädern
Pedelecs
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Osnabrück (ots)
Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Osnabrück (PI OS) umfasst die kreisfreie Stadt Osnabrück, den Landkreis und drei Autobahnabschnitte. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge ist dabei sehr unterschiedlich. Auf einigen Autobahnabschnitten sind bis zu 70.000 Fahrzeuge unterwegs. Im Stadtgebiet werden einige Kreuzungen von mehr als 30.000 Fahrzeugen pro Tag passiert.
Die Leiterin der Polizeiinspektion Osnabrück, Leitende Polizeidirektorin Andrea Menke, zur heute veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2019: "Die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle in Stadt und Landkreis ist leicht gestiegen. Gleichzeitig ging die Zahl der Verletzten zurück. Besondere Sorgen bereitet uns die steigende Zahl von Unfällen mit Fahrrädern und Pedelecs. Bei diesen Unfällen, insbesondere bei den Pedelecs, stieg auch leider die Zahl der Toten und Verletzten."
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Kerndaten PI OS:
Gesamtunfallzahl: Anzahl der registrierten Verkehrsunfälle (12765) um 1,25% gestiegen.
Gesamtzahl Verletzte: Gesamtzahl der Verletzten (2909) um 2,44% gesunken.
Gesamtzahl Schwerverletzte: Zahl der Schwerverletzten (491) um 5,7% gesunken.
Gesamtzahl Leichtverletzte: Zahl der Leichtverletzten (2418) um 1,78% gesunken.
Verkehrstote: Ein Verkehrstoter weniger als im Vorjahr - 24 in 2019.
Unfälle mit Fahrrädern / Pedelecs: Zahl der Unfälle mit Fahrrädern / Pedelecs um 4,6% gestiegen. 3,76 % mehr leicht verletzte und 7,91% mehr schwer verletzte Fahrrad- / Pedelec-Fahrer. 6 Tote, 2 Fahrrad- und 4 Pedelec-Fahrer.
Verkehrsunfallfluchten - teilweise mit Verletzten: Verkehrsunfallfluchten auf unerfreulich hohem Niveau: 3284, seit Jahren steigende Fallzahlen. In 202 Fällen gab es bei den Verkehrsunfallfluchten Verletzte.
Der Sachgebietsleiter Einsatz & Verkehr der PI OS, Polizeioberrat Alexander Meyer, zur Gesamtentwicklung in der Polizeiinspektion Osnabrück:
"Wir freuen uns, dass die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr im Berichtsjahr 2019 um 2,44% gesunken ist. Insbesondere, da die Zahl der insgesamt registrierten Verkehrsunfälle noch leicht (+1,25%) zugenommen hat. Was uns in der Gesamtbetrachtung Sorgen bereitet, sind die Verkehrsunfallfluchten. Sie machten rund 26% aller registrierten Unfälle aus. Besonders verwerflich dabei, in 202 Fällen wurden Menschen dabei verletzt."
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Kerndaten Stadt Osnabrück:
Gesamtunfallzahl: Anzahl der registrierten Verkehrsunfälle (4898) um 2,04% gesunken.
Gesamtzahl Verletzte: Gesamtzahl der Verletzten um einen auf 1002 gefallen.
Gesamtzahl Schwerverletzte: Zahl der Schwerverletzten (151) um 5,3% gesunken.
Gesamtzahl Leichtverletzte: Zahl der Leichtverletzten (850) um 1,31% gestiegen.
Verkehrstote: Vier Verkehrstote weniger als im Vorjahr - ein Toter in 2019.
Unfälle mit Fahrrädern / Pedelecs: Zahl der Unfälle mit Fahrrädern / Pedelecs um 6,8% gestiegen.
Zahl der schwer verletzten Fahrradfahrer: gesunken von 75 auf 68.
Zahl der leicht verletzten Fahrradfahrer: gesunken von 305 auf 301.
Zahl der schwer verletzten Pedelec-Fahrer: gestiegen von 7 auf 17.
Zahl der leicht verletzten Pedelec-Fahrer: gestiegen von 14 auf 31.
Ein Toter Fahrradfahrer im Stadtgebiet.
Unfälle mit Fußgängern:
Zahl der Unfälle um 30% auf 101 Fälle gesunken.
30% weniger schwer verletzte Fußgänger.
32% weniger leicht verletzte Fußgänger.
Kein toter Fußgänger, in 2018 waren noch 2 tödlich verletzte Fußgänger zu beklagen.
Alexander Meyer zur Gesamtentwicklung in der Stadt Osnabrück:
"Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den Verkehrstoten im Stadtgebiet Osnabrück. Im Jahr 2018 waren an dieser Stelle noch 5 Tote zu beklagen, in 2019 kamen vier Menschen weniger ums Leben. Bei den Fahrradunfällen ist die Zahl der Verletzten etwas zurückgegangen. Sorgen bereitet der Anstieg bei den Unfällen mit Pedelecs, die Zahl der Verletzten hat sich mehr als verdoppelt."
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Kerndaten Landkreis Osnabrück:
Gesamtunfallzahl: Anzahl der registrierten Verkehrsunfälle (6749) um 2,27% gestiegen.
Gesamtzahl Verletzte: Gesamtzahl der Verletzten um 7,23% auf 1657 gesunken.
Gesamtzahl Schwerverletzte: Zahl der Schwerverletzten (286) um 7,45% gesunken.
Gesamtzahl Leichtverletzte: Zahl der Leichtverletzten (1352) um 7,34% gesunken.
Verkehrstote: 20 Verkehrstote, 2 mehr als im Vorjahr - darunter 3 Kinder.
Unfälle mit Fahrrädern / Pedelecs: Zahl der Unfälle mit Fahrrädern / Pedelecs um 15,4% gestiegen. Zahl der Unfälle mit Pedelecs um 70% gestiegen - von 70 auf 120.
Zahl der schwer verletzten Fahrradfahrer: gestiegen von 51 auf 53.
Zahl der leicht verletzten Fahrradfahrer: gestiegen von 276 auf 281.
Zahl der schwer verletzten Pedelec-Fahrer: gestiegen von 13 auf 29.
Zahl der leicht verletzten Pedelec-Fahrer: gestiegen von 48 auf 80.
Zahl der getöteten Fahrradfahrer: gleich wie im Vorjahr (1).
Zahl der getöteten Pedelec-Fahrer: gestiegen von 1 auf 4.
Baumunfälle: Weniger Baumunfälle (125) - niedrigster Wert seit 6 Jahren.
Kradunfälle: Zahl der Kradunfälle (132) um 17% gesunken.
Zahl der leicht verletzten Kradfahrer (60) um 24,1% gesunken. Zahl der schwer verletzten Kradfahrer (40) um 7% gesunken.
Zahl der getöteten Kradfahrer von 5 auf 3 gesunken.
Andrea Menke zur Gesamtentwicklung im Landkreis Osnabrück:
"Erfreulich ist eine deutliche Senkung der Verletztenzahlen, obwohl die Zahl der Unfälle auch im Landkreis leicht stieg. Bei den Verkehrstoten sind zwei mehr als im Vorjahr zu beklagen, besonders tragisch ist der Tod von drei Kindern. Auch im Landkreis bereiten uns die Unfälle mit Fahrrädern und Pedelecs Sorgen. So stieg die Zahl der Verletzten in allen Bereichen an. Vier Verkehrstote sind alleine auf Unfälle mit Pedelecs zurückzuführen, alle Getöteten waren dabei älter als 65 Jahre."
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Kerndaten Autobahnen:
Gesamtunfallzahl: Anzahl der registrierten Verkehrsunfälle (1118): ein Fall mehr als 2018.
Gesamtzahl Verletzte: Anstieg der Gesamtverletzten um 26,4% auf 273.
Gesamtzahl Schwerverletzte: Anstieg der Schwerverletzten um 5,9% auf 54.
Gesamtzahl Leichtverletzte: Anstieg der Leichtverletzten um 32,5% auf 216.
Verkehrstote: Ein Toter mehr, 3 anstatt 2 in 2018.
Alexander Meyer zur Gesamtentwicklung auf den Autobahnen:
"Bei den Verletzten, insbesondere den Leichtverletzten, hat es einen prozentual starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Die Zahlen 2018 lagen dabei unter dem langjährigen Durchschnitt. Trotzdem ist insgesamt betrachtet, eine Zunahme der Verletzten zu verzeichnen."
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Risikogruppen weiter im Fokus der polizeilichen Präventionsarbeit: Innerhalb der Risikogruppe "Junge Fahrer" (18-24 Jahre) stieg die Zahl der Verletzten um 50 auf 2876. Gleichzeitig sank die Zahl der Unfälle durch diese Risikogruppe. Es wurden also mehr "Junge Fahrer" bei weniger Unfällen verletzt.
Andrea Menke: "Auch wenn die Zahl der Unfälle mit Fahranfängern gesunken ist, wurden mehr junge Menschen bei diesen Unfällen verletzt. Wir müssen diese Risikogruppe weiter fest im Blick behalten. Das begleitete Fahren mit 17 Jahren sollte gestärkt werden."
Innerhalb der Risikogruppe "Senioren" (ü. 65 Jahre) ist besonders die Zahl von vier tödlich verunglückten Pedelec-Fahrern auffällig.
Alexander Meyer: "Immer mehr ältere Menschen nutzen die neue Mobilitätsform, um länger mobil zu bleiben. Gleichzeitig sind diese Menschen stärker gefährdet. Das sichere Führen von Pedelecs im Straßenverkehr setzt voraus, dass die Fahrerinnen und Fahrer noch körperlich fit genug sind. Außerdem wird die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit bei einer Motorunterstützung häufig unterschätzt. Die Zeit zum Reagieren wird kürzer und die Unfallfolgen schwerer."
Andrea Menke: "Die positive Entwicklung, mit Pedelecs und Fahrrädern mobil zu sein, erhöht leider auch die Gefahr, mit diesem Verkehrsmittel in einen Unfall verwickelt zu werden. Unter anderem führen die höhere Geschwindigkeit und das höhere Gewicht der Pedelecs zu Gefahren, die größer als beim klassischen Fahrrad sind. Mein Appell lautet, die eigenen Fähigkeiten im Straßenverkehr immer wieder kritisch zu hinterfragen. Ist mein Reaktionsvermögen noch so gut wie früher? Kann ich auch bei einer Gefahrenbremsung noch ohne Sturz zum Stehen kommen? Fahrsicherheitstrainings für Fahrrad- und Pedelec-Fahrer können diese Fragen im Praxistest beantworten. Bedauerlicherweise gibt es in Deutschland noch keine Helmpflicht für Radfahrer. Denn gerade Verletzungen im Kopfbereich sind bei Stürzen vom Fahrrad nicht selten und ziehen meist schwere Folgen nach sich. Bitte nutzen Sie Sturzhelme als einfachen und effektiven Schutz gegen schwere Kopfverletzungen. Damit es erst gar nicht zum Unfall kommt, tragen Sie gut erkennbare Kleidung und rechnen Sie immer mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer. Fahren Sie in besonderem Maße vorausschauend, denn Sie haben mit dem Zweirad keine Knautschzone."
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Die VU-Statistik 2019 ist dieser Pressemeldung als Download beigefügt.
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Matthias Bekermann
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