POL-OS: Rieste
Osnabrück: Nachtragsmeldung zum Verdacht eines Tötungsdeliktes in Rieste - gemeinsame Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei Osnabrück
Osnabrück (ots)
Am Sonntagmittag (22.08.2021) wurde die Polizei in die Krahnstraße nach Rieste gerufen. Angehörige hatten eine 82-jährige Frau leblos in ihrem Wohnhaus gefunden. Sie hatten nach der allein lebenden Seniorin geschaut, nachdem die Jalousien ungewöhnlich spät am Vormittag noch nicht heraufgezogen worden waren. Am Wohnhaus deuteten Spuren auf einen Einbruch hin, Wertgegenstände fehlten jedoch nicht. Der entdeckte Leichnam wies Anzeichen auf, die auf eine unnatürliche Todesursache durch Fremdeinwirkung hindeuteten. Die Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab, schaltete die Staatsanwaltschaft Osnabrück ein und nahm die Ermittlungen auf.
Am Tatort erschienen eine Rechtsmedizinerin, der ermittelnde Staatsanwalt und Beamtinnen und Beamte des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Osnabrück. Zahlreiche Spuren wurden gesucht und gesichert. Angehörige, Nachbarn und weitere Ansprechpartner wurden bereits am Sonntag erstmalig befragt. Die Polizei richtete eine Mordkommission ein, diese umfasst mehr als zwanzig Ermittlerinnen und Ermittler.
Am Montagmorgen meldete sich der 27-jährige Enkelsohn des Opfers telefonisch bei der Polizei, er belastete sich selbst als Täter und befand sich zu diesem Zeitpunkt offensichtlich bereits auf der Flucht. Trotz umgehend eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen verlor sich die Spur des Mannes im Wittlager Land.
Neben der beweissicheren Rekonstruktion des Tatgeschehens fokussierten sich die Ermittlungen der Mordkommission ab diesem Zeitpunkt auf die Ergreifung des dringend Tatverdächtigen. Die Staatsanwaltschaft erwirkte beim Amtsgericht Osnabrück einen europäischen Haftbefehl. Noch am Montag wurden die Wohnräume des Riesters durchsucht und mögliche Beweismittel beschlagnahmt.
Am Mittwochmittag veröffentlichten Polizei und Staatsanwaltschaft eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem 27-Jährigen. Aus der Bevölkerung gingen schnell Hinweise auf den möglichen Aufenthaltsort des Gesuchten ein, allen Spuren wurde nachgegangen. Keiner der Hinweise führte zur Ergreifung des Mannes.
Am Donnerstagvormittag meldeten sich italienische Behörden über das Bundeskriminalamt bei den Ermittlern der Mordkommission. Der Gesuchte sei mit hoher Wahrscheinlichkeit in Italien lokalisiert worden. Nach einer konkreten Kontaktaufnahme über das BKA stand am Nachmittag fest, dass der Gesuchte von der italienischen Polizei festgenommen worden war. Die Angehörigen des Mannes wurden noch vor der Öffentlichkeit über den neuen Stand der Ermittlungen informiert.
Die Tätigkeiten der Mordkommission konzentrieren sich jetzt wieder auf die beweissichere Rekonstruktion des Tatgeschehens und mögliche Tatmotive. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat die Auslieferung des 27-jährigen Mannes bei den italienischen Behörden beantragt. Dieser Vorgang kann von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen in Anspruch nehmen.
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