POL-OS: Osnabrück: Fünfstelliger Schadensbetrag nach Schockanruf
Osnabrück (ots)
Am vergangenen Freitag klingelte gegen 13 Uhr mit unterdrückter Nummer das Festnetztelefon einer 89-jährigen Osnabrückerin. Der Anrufer gab sich als ihr Enkel aus und erzählte mit weinerlicher Stimme, dass er einen Unfall verursacht habe. Damit er nicht für zwei Jahre in Haft muss, benötige er einen hohen Bargeldbetrag. Der Anruf wurde dann an einen angeblichen Anwalt übergeben, dieser bestätigte die Aussage des Enkels. Der hohe Betrag kam angeblich dadurch zustande, dass der Enkel einem Porsche aufgefahren war. Im Hintergrund hörte die Seniorin derweil ihren vermeintlichen Enkel laut weinen.
Die Seniorin wurde so stark unter Druck gesetzt, dass sie zwischen 16 Uhr und 17 Uhr eine fünfstellige Summe Bargeld im Eingangsbereich ihres Wohnhauses an der Großen Schulstraße an eine unbekannte Frau übergab.
Die Frau kann wie folgt beschrieben:
- 35 bis 40 Jahre alt - ca. 1,70 m groß - lange, zum Pferdeschwanz gebundene Haare - gemusterte Strickjacke (grau, schwarz, rot) - dunkle Hose - Mund-Nasen-Schutz
Die Geldabholerin erschien aus Richtung Hofbreede und entfernte sich auch wieder dorthin.
Die Polizei sucht nach Zeugen, denen die beschriebene Frau oder auch verdächtige Fahrzeuge im Bereich der Großen Schulstraße und Hofbreede aufgefallen sind. Hinweise nimmt die Polizei Osnabrück unter 0541/ 327-3303 oder -2215 entgegen.
Mit dieser und anderen bekannten Betrugsmaschen ist am Telefon jederzeit zu rechnen. Die Polizei bittet die Bevölkerung, sensibel und umsichtig mit derartigen Anrufen umzugehen. Die Polizei oder andere offizielle Stellen fordern niemals Geld am Telefon. Im Zweifel sollten Verwandte, Bekannte oder die Polizei angerufen werden, um sich Klarheit zu verschaffen. Wichtig dabei ist, dass man das Telefonat zuerst selber aktiv beendet und erst dann die neue Nummer wählt. Hintergrund hierfür ist, dass die Betrüger vorgeben das Gespräch zu beenden, dies aber nicht tun. Auch wenn ein Piepton zu hören ist, sind die Anrufer noch in der Leitung. Wird nun die 110 gewählt, um sich bei der richtigen Polizei zu versichern, ob alles mit rechten Dingen zu geht, nehmen die Betrüger das Gespräch wieder auf und melden sich als Leitstelle der Polizei. Daher ist es wichtig, dass Betroffene selbst das Telefonat mit einem Knopfdruck beenden und sich nicht auf den zu hörenden Piepton verlassen. Außerdem sollte man sich niemals verbinden lassen. Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte kommentarlos auflegen.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Osnabrück
Nadine White
Telefon: 0541/327-2074
E-Mail: pressestelle@pi-os.polizei.niedersachsen.de
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