Polizeipräsidium Neubrandenburg
POL-NB: Trickbetrug bis über Landesgrenze hinaus
Greifswald/Prenzlau (ots)
Eine 81-jährige Deutsche aus Greifswald hat gestern einen betrügerischen Schockanruf erhalten. Ihre Tochter habe angeblich einen Unfall verursacht und könne gegen Kaution freigekauft werden. Das Opfer wurde zusätzlich getäuscht, da eine Frau am Telefon um Hilfe bat und diese so ähnlich wie ihre Tochter klang.
Die Frau willigte ein, 50.000 Euro überreichen zu wollen. Doch anders als bei bereits ähnlichen geglückten Fällen sollte die Geldübergabe nicht im Wohnumfeld der Frau stattfinden. Sie musste in Greifswald am Bahnhof in den Zug steigen und bis nach Prenzlau fahren, wo ihre Tochter angeblich am Amtsgericht festgehalten werde. Ein Mann, der sich als Behördenangehöriger ausgab, hielt die Frau die gesamte Zeit über am Handy in der Leitung und gab ihr Anweisungen - auf dem Weg zum Bahnhof, im Zug und auch noch in Prenzlau. Dort ausgestiegen wurde sie nach einer kurzen Wartezeit von einer Frau angesprochen, die sie namentlich ansprach und das Geld übernahm. Die alte Dame sollte nun ein paar Minuten warten, bis ihre Tochter freigelassen und zu ihr kommen könne. Was natürlich nicht geschah.
Da der Handy-Akku der Frau alle war, wollte sie es in einem Geschäft aufladen. Dort fiel durch ein Gespräch der Betrug auf und die Polizei wurde informiert.
Erneut warnt die Polizei vor solchen Trickbetrugsmaschen. In Deutschland gibt es keine Kautionen. Angehörige können also gar nicht aus der Haft freigekauft werden. Wenn die echte Polizei über einen Unfall eines Angehörigen informiert, wird es nie Geldforderungen geben! Wer dennoch unsicher ist, ob den Angehörigen nicht doch etwas passiert ist, der sollte die echten Angehörigen selbst anrufen (auch selbst die Telefonnummer wählen). Im Zweifel: Polizei verständigen unter 110.
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