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Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern

LKA-MV: GPS-Anlagen aus landwirtschaftlichen Fahrzeugen bei Dieben immer beliebter

Rampe (ots)

Moderne Technik nimmt eine immer größer werdende Bedeutung in allen Lebens- und Arbeitsbereichen ein, so auch in landwirtschaftlichen Betrieben. Hier können beispielsweise Maschinen mit Hilfe von GPS-Geräten sehr genau gesteuert, das Saatgut platziert, die Dünge-Menge berechnet oder auch Kraftstoff gespart werden. Da diese Technik in der Regel sehr kostspielig ist, haben es auch immer häufiger Diebe darauf abgesehen.

So treten in Mecklenburg-Vorpommern derartige Diebstähle seit 2018 verstärkt auf. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 14 Fälle, ein Jahr später bereits 26 Fälle und 2020 bisher 15 Fälle des Diebstahls von GPS-Geräten bei der Polizei angezeigt. Dadurch entstand allein im Jahre 2020 ein Gesamtschaden in Höhe von über 200.000 EUR. Insgesamt wurden 39 Fahrzeuge, darunter sowohl Mähdrescher als auch Traktoren, angegriffen. Beim Diebesgut handelt es sich überwiegend um GPS-Anlagen bzw. deren Bestandteile, insbesondere Teile wie Positionsempfänger, Antennenanlagen, Bordcomputer und Monitore.

Die Ermittlungen lassen u.a. auf Tätergruppierungen aus dem osteuropäischen Raum schließen. Dies legt auch die monatliche Verteilung der Fallzahlen im laufenden Jahr nahe: insbesondere die Monate April und Mai weisen deutlich weniger Diebstähle auf, was auf Zusammenhänge mit den Ereignissen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Grenzschließungen hindeutet. Regional betrachtet sind vor allem der äußerste westliche und östliche Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern am stärksten betroffen.

Um sich vor derartigen Diebstählen zu schützen, rät das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern Folgendes:

Technische Maßnahmen:

   - Ortungssysteme sind ein wirksames Mittel zur Wiederauffindung 
     von gestohlenen Fahrzeugen. In Verbindung mit der Live-Ortung 
     von Fahrzeugen wird auch oft eine Diebstahlschutzfunktion mit 
     diversen Leistungsmöglichkeiten angeboten.
   - Wegfahrsperren können den unbefugten Betrieb von Fahrzeugen 
     verhindern.
   - Zusätzliche individuelle Kennzeichnungen, wie beispielsweise 
     Gravuren, können Täter abschrecken und eine Zuordnung zum 
     Eigentümer im Falle eines Verlustes ermöglichen.
   - Je nach Art und Ausführung hat eine Einfriedung eine nicht zu 
     unterschätzende Barrierewirkung. Unter Berücksichtigung der 
     örtlichen Bauvorschriften kann eine Einfriedung in möglichst 
     stabiler Ausführung erfolgen. Einen hohen Widerstandswert bieten
     massive Zäune, wie beispielsweise Stabmattenzäune oder 
     Streckmetallzäune. Diese Zäune können zusätzlich mit einem 
     Übersteigschutz versehen werden.
   - Eine Videoüberwachung kann eine abschreckende Wirkung auf 
     potenzielle Täter erzielen. Zudem kann mit einer 
     Videoaufzeichnung das Ereignis dokumentiert und so eine spätere 
     Auswertung ermöglicht werden.
   - Zur Sicherung von Gewerbeobjekten sind einbruchhemmende Türen 
     und Fenster zu empfehlen. Eine deutliche Verbesserung des 
     Einbruchschutzes ist auch durch Nachrüstung von Türen sowie 
     durch die Montage von Nachrüstsicherungen bei Fenstern möglich.

Organisatorische Maßnahmen:

   - Bei Nichtgebrauch des Fahrzeugs, insbesondere während der Nacht,
     wird empfohlen, es zu verschließen und nach Möglichkeit in einer
     verschlossenen Garage bzw. Halle abzustellen. Hochwertige 
     Traktoren bzw. Technik sollte nicht auf offenem und 
     abgeschiedenem Gelände abgestellt werden, von wo sie 
     abgeschleppt oder auf LKW verladen werden könnten. Verriegeln 
     Sie das Fahrzeug und vergewissern Sie sich, dass es verschlossen
     ist.
   - Ziehen Sie die Fahrzeugschlüssel immer ab und lassen diese nicht
     unbeaufsichtigt.
   - Achten Sie auf Personen oder Fahrzeuge mit auswärtigen 
     Kennzeichen, die wiederholt langsam durch die Straßen 
     "patroullieren" und notieren Sie sich das Kennzeichen. 
     Informieren Sie die Polizei.
   - Achten Sie auf Personen, die Ihr Fahrzeug fotografieren. Das 
     kann bereits die Vorbereitung auf einen späteren Diebstahl sein.

Tipps für Unternehmer:

   - Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter für das Thema Sicherheit 
     und beziehen Sie diese mit ein. Dies führt zu einer besseren 
     Akzeptanz erforderlicher Maßnahmen.

Nutzen Sie auch das kostenlose Beratungsangebot der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Landes.

Errichterunternehmen, die mechanische Sicherungen fachgerecht montieren, finden Sie im Adressennachweis unter https://www.polizei.mvnet.de/Pr%C3%A4vention/KRIM/Einbruchschutz/. Weiterführende Informationen erhalten Sie auch auf der Homepage www.polizei-beratung.de und www.k-einbruch.de

Verständigen Sie im Falle eines Diebstahls umgehend die Polizei.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Dr. Anna Lewerenz
Telefon: 03866/64-8702
E-Mail: presse@lka-mv.de
http://www.polizei.mvnet.de

Original-Content von: Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern, übermittelt durch news aktuell

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