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Polizeiinspektion Ludwigslust

POL-LWL: Polizeiliche Kriminalstatistik: Landkreis Ludwigslust-Parchim verzeichnet zweitniedrigste Kriminalitätsbelastung im Land

Ludwigslust (ots)

Das Straftatenaufkommen im Landkreis Ludwigslust- Parchim ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Wurden 2018 insgesamt 11.823 Delikte angezeigt und bearbeitet, waren es im Gesamtverlauf des Jahres 2019 insgesamt 11.971 bearbeitete Strafanzeigen.

Hinzu kamen im Jahr 2019 weitere 401 Anzeigen (2018= 608) wegen Verstoßes gegen das Asylverfahrens,- Aufenthalts- und Freizügigkeitsgesetz, die im Zusammenhang mit den Fluchtumständen der hier zugewanderten Flüchtlinge stehen. Meist waren das Pass- und Visaverstöße, die keine direkten Auswirkungen auf die Allgemeinheit haben.

Abgesehen von diesen in die Kriminalstatistik eingehenden Verstößen (sie fließen in diese Darstellung nicht weiter ein), betrug die Kriminalitätsbelastung 5.630 Straftaten pro 100.000 Einwohner (Land M- V= 6.916). Damit ist der Landkreis Ludwigslust- Parchim, gemessen an der Kriminalitätsbelastung, der zweitsicherste Landkreis in Mecklenburg- Vorpommern.

Die Aufklärungsquote im Zuständigkeitsbereich sank im Berichtszeitraum leicht und betrug im vergangenen Jahr 61,2 Prozent (2018= 62,5 Prozent).

Straßenkriminalität leicht gestiegen

Nach einem Rückgang im Jahr 2018 sind die bearbeiteten Fälle in der Straßenkriminalität im Berichtszeitraum leicht gestiegen. Nach 1.650 Straftaten im Jahr 2018 wurden im vergangenen Jahr in diesem Kriminalitätsbereich nunmehr 1.706 Sachverhalte bearbeitet. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich konnte im Berichtszeitraum um gut zwei Prozent erhöht werden (2018= 26,2 Prozent, 2019= 28,3 Prozent). Besonders häufig werden gefährliche und schwere Körperverletzungsdelikte (78,6 Prozent) auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen aufgeklärt.

Im Berichtszeitraum wurden mehr PKW gestohlen. Wurden 2018 insgesamt 36 Autodiebstähle bearbeitet, waren es im vergangenen Jahr 50 Delikte. Im Jahr 2017 kamen noch 72 PKW- Diebstähle zur Anzeige.

Relativ gleichbleibend ist hingegen das Straftatenaufkommen bei den Einbrüchen in Kraftfahrzeugen (2019= 429, 2018= 435 bearbeitete Fälle). Ein stagnierender Trend ist ebenfalls bei den gestohlenen Krafträdern und Kleinkrafträdern festzustellen: Im vergangenen Jahr waren es 36 (2018= 35). Leicht rückläufig ist die Anzahl der registrierten Fahrraddiebstähle (2018= 305, 2019= 284).

Eigentumsdelikte erneut rückläufig

Ermittlungsschwerpunkte waren im vergangenen Jahr wiederum die Eigentumsdelikte, die mit 3.130 Fällen einen Anteil von 26 Prozent an der Gesamtkriminalität im Landkreis ausmachten. Nach 2017 und 2018 sind die angezeigten Delikte in diesem Bereich erneut rückläufig (2017= 3.466 Fälle, 2018= 3.204 Fälle).

Weniger Wohnungseinbrüche

Tendenziell weiterhin rückläufig stellt sich die Entwicklung der Wohnungseinbrüche im Landkreis dar, die einen Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungsarbeit bilden. Wurden 2015 insgesamt 226 Fälle, im Jahr 2016 noch 176 Taten, im Jahr 2017 insgesamt 153 Fälle und im Jahr 2018 letztlich 135 Wohnungseinbrüche kriminalpolizeilich bearbeitet, so waren es im vergangenen Jahr 125 Delikte. "Damit sind die Wohnungseinbrüche seit 2015 um etwa 45 Prozent zurückgegangen.", sagt der Leiter der Polizeiinspektion Ludwigslust, Ingo Renk.

Örtliche Schwerpunkte im letzten Jahr waren die Städte Hagenow (15), Parchim (13) und die Region Crivitz und Ostufer Schweriner See (12).

Gewaltstraftaten: mehr Körperverletzungen und Anstieg bei den Raubstraftaten

Nach einer Stagnation in den letzten drei Jahren wurde im vergangenen Jahr ein Anstieg der zu bearbeiteten Körperverletzungsdelikte festgestellt. In den Jahren 2017 und 2018 hat die Polizei jeweils 1.117 Delikte verzeichnen müssen. Im Jahr 2016 waren es 1.118. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 1.270 Körperverletzungen. Auch hat sich die Anzahl der bearbeiteten Raubstraftaten von 40 im Jahr 2018 auf 50 im vergangenen Jahr erhöht.

Vermögens- und Fälschungsdelikte weiterhin auf hohem Niveau

Betrügereien, Veruntreuungen, Unterschlagungen und Urkundenfälschungen machen weiterhin einen erheblichen Anteil in der Kriminalitätsbelastung aus. Im letzten Jahr ermittelte die Kriminalpolizei hierzu in insgesamt 2.446 Fällen (2018= 2.540). Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsspektrum lag im vergangenen Jahr bei 60 Prozent. Insbesondere Betrugsstraftaten via Internet und Telefon sowie durch missbräuchliche Benutzung von Geld- und Kreditkarten trugen zu dieser Entwicklung bei. Zunehmend waren auch ältere Menschen Opfer von Telefonbetrüger. 245 Fälle von Enkeltrick- und Gewinnspielbetrügereien oder falschen Polizisten sind der Polizeiinspektion Ludwigslust im vergangenen Jahr gemeldet worden (2018= 185). Meist blieben diese Taten im Versuch stecken. Erneut rückläufige Zahlen zeichneten sich beim so genannten Tankbetrug ab. Wurden 2017 insgesamt 330 Taten angezeigt und bearbeitet, waren es im 2018 noch 315 und im vergangenen Jahr 277. 67,5 Prozent der Fälle konnten durch die Polizei aufgeklärt werden. Die doch hohe Aufklärungsquote ist insbesondere auf zentral geführte Ermittlungen dieser Fälle zurückzuführen. Sie werden für den gesamten Landkreis zentral im Autobahn- und Verkehrspolizeirevier Stolpe durch Beamte der Kripo Parchim bearbeitet.

Zahlreiche Drogendelikte aufgedeckt

Die Polizei hat im vergangenen Jahr landkreisweit in 811 (2018= 760) Rauschgiftdelikten ermittelt. Dabei handelt es sich um sogenannte Kontrolldelikte, die im Zuge polizeilicher Kontrollen bzw. Ermittlungen aufgedeckt und dann verfolgt werden.

In dieser Statistik sind auch Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz enthalten, die gegen Kraftfahrer nach Fahrten unter Drogeneinfluss erstattet wurden.

Mehr Angriffe gegen Polizeibeamte

Im vergangenen Jahr kam es im Landkreis zu 74 Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte, die als Straftaten bearbeitet wurden (2018= 66, 2017= 52). Örtliche Schwerpunkte waren im vergangenen Jahr die Städte Parchim (15) und Boizenburg (11).

Über 5.000 Tatverdächtige ermittelt

Im vergangenen Jahr hat die Polizei insgesamt 5.262 Tatverdächtige (2018= 5.197) ermittelt, darunter 902 Nichtdeutsche (2018= 943). In Deliktsbereiche unterteilt, wurden bei Diebstählen (alle) im vergangenen Jahr gegen 894 (darunter 166 Nichtdeutsche), bei Körperverletzungen gegen 1.106 (darunter 191 Nichtdeutsche), bei der Rauschgiftkriminalität gegen 708 (darunter 106 Nichtdeutsche) und bei Ladendiebstählen gegen 345 (darunter 87 Nichtdeutsche) Beschuldigte Ermittlungen geführt.

Marginaler Anstieg in der Altersgruppe bis 21 Jahren

Der Anteil der ermittelten Tatverdächtigen in der Altersstruktur bis 21 Jahren hat sich im Berichtszeitraum um etwa ein Prozent erhöht und beträgt derzeit 19,5 Prozent.

Den größten Anteil bei den ermittelten Tatverdächtigen nimmt die Altersgruppe der Erwachsenen zwischen 30 und 40 Jahren mit 23,8 Prozent ein. Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen über 60 Jahren hat sich von 475 im Jahr 2018 auf 494 im vergangenen Jahr leicht erhöht.

Präventive Maßnahmen

Im Rahmen der eigenen Kriminalitätsprävention haben vornehmlich die Präventionsberater der Polizeiinspektion Ludwigslust im vergangenen Jahr 419 Veranstaltungen und Aktionen - meist im Umfeld von Kindertagesstätten und Schulen- mit mehr als 9.400 Teilnehmern durchgeführt. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer waren demzufolge Kinder und Jugendliche. Aber auch in Senioreneinrichtungen und auf Elternabenden waren die Präventionsbeamten tätig.

Durch den Mitarbeiter der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle wurden 39 vor- Ort- Beratungen zum Schutz vor Einbrüchen in Wohngebäuden und Gärten durchgeführt.

Etwa 700 Schüler wurden bei 7 Aufführungen des Theaterstücks "...und raus bist Du" erreicht, welches sich inhaltlich mit dem Thema Mobbing im Schulalltag befasst.

Rückfragen von Medienvertretern bitte an:

Polizeiinspektion Ludwigslust
Pressestelle
Klaus Wiechmann
Telefon: 03874/411 304
E-Mail: pressestelle-pi.ludwigslust@polizei.mv-regierung.de
http://www.polizei.mvnet.de

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