POL-LWL: Verkehrsunfallstatistik 2022: Polizei registriert weniger Unfälle aber 14 Verkehrstote
Ludwigslust-Parchim (ots)
Auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust-Parchim registrierte die Polizei im Jahr 2022 insgesamt 7.232 Verkehrsunfälle. Das sind 231 weniger als im Jahr zuvor (-3,1 %). "Damit setzt sich der Abwärtstrend bei den im Landkreis durch die Polizei aufgenommenen Verkehrsunfällen weiterhin fort." bilanziert der Leiter der Polizeiinspektion Ludwigslust, Ingo Renk. "Im Jahr 2019 hatte die Polizei landkreisweit noch 8.307 Verkehrsunfälle gezählt.", so der Polizeidirektor.
Die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist landkreisweit allerdings leicht gestiegen (2022= 664, 2021= 632). Im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen starben im vergangenen Jahr 14 Personen auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Im Jahr 2021 waren es 12. Gleichzeitung stagnierte die Anzahl der verletzten Verkehrsteilnehmer (2021=841, 2022= 843. Konkret wurden bei Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr 180 Verkehrsteilnehmer schwer und 663 weitere Personen leicht verletzt.
Die Unfallkategorie der leichten bis mittleren Sachschäden macht mit 6.314 Unfällen (2021=6.539) den Hauptanteil an der Gesamtbilanz aus. Über 87 Prozent aller Verkehrsunfälle fallen in diese Unfallkategorie.
Unfallursachen
Unverändert blieben im Berichtszeitraum die Hauptunfallursachen. So waren nachweislich 386 Verkehrsunfälle im letzten Jahr auf überhöhte bzw. unangemessene Geschwindigkeit zurückzuführen (2021= 430). Bei weiteren 290 Zusammenstößen war die Nichtgewährung der Vorfahrt die Unfallursache (2020=264). In 126 Fällen waren Alkohol- oder Drogeneinwirkung die Auslöser von Verkehrsunfällen (2021= 152). Größte Hauptunfallursache bleibt ungenügender Sicherheitsabstand mit 660 registrierten Verkehrsunfällen.
Weiterhin hohe Wildunfallzahlen
Im vergangenen Jahr ereigneten sich auf den Straßen und Autobahnen des Landkreises insgesamt 2.827 Wildunfälle (2021= 3.248, 2020= 3.649, 2019= 3.749).
"Zwar haben sich die Verkehrsunfälle in dieser Kategorie verringert, jedoch befinden sich die Wildunfallzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau." resümiert der Leiter der PI Ludwigslust. Der prozentuale Anteil, gemessen am Gesamtunfallaufkommen, betrug im vergangenen Jahr 39,1 Prozent (2021= 43,7%, 2020= 46,5%, 2019= 45,1%).
Zu gehäuften Wildunfällen kam es insbesondere auf der B 321 zwischen Hagenow und Bandenitz, auf der B 104 zwischen Cambs und Kuhlen-Wendorf sowie auf der B 5 zwischen Zahrensdorf und Dersenow.
Bei Wildunfällen wurden im vergangenen Jahr 26 Personen verletzt (2021= 44), davon 5 schwer (2021= 6).
Auf den Bundesautobahnen 14 und 24 (im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Ludwigslust) ereigneten sich im vergangenen Jahr 201 Wildunfälle (2021= 227). Dabei wurden zwei Verkehrsteilnehmer verletzt (2021= einer).
Unfallgeschehen Zweiradfahrer
Durch falsches Verhalten haben im vergangenen Jahr 122 Fahrrad- bzw. Pedelecfahrer einen Verkehrsunfall verursacht (2021= 110). Dabei wurden 92 Fahrradfahrer verletzt (2021= 90 Verletzte). Riskantes Überqueren von vielbefahrenen Straßen oder Kreuzungen bzw. das falsche Verhalten von Fahrradfahrern an Fußgängerüberwegen oder die widerrechtliche bzw. falsche Benutzung von Geh- und Radwegen haben unter anderem zu solchen Unfällen geführt.
Das Unfallgeschehen bei den motorisierten Zweiradfahrern stellt sich folgendermaßen dar: 81 Kradfahrer verursachten im Jahr 2022 einen Verkehrsunfall (2021= 58). Dabei wurde, wie im Jahr zuvor, eine Person getötet. Weitere 62 Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen (2021= 42). Meist stürzten die betreffenden Krad- bzw. Kleinkraftradfahrer ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer (41) oder stießen mit Autos zusammen (34).
Unfälle mit Kindern
Die Anzahl der Unfälle, die durch Kinder verursacht wurden, hat sich im Berichtszeitraum von 20 im Jahr 2021 auf 16 im vergangenen Jahr verringert. In 15 dieser Fälle waren Kinder als Fahrradfahrer verunglückt (2021= 17).
Unfallgeschehen auf Autobahnen
Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Ludwigslust (BAB 14 und BAB 24) stiegen die Unfallzahlen von 734 im Jahr 2021 auf 742 im Jahr 2022 leicht an. Im Berichtszeitraum wurden drei Verkehrsteilnehmer getötet. Das sind zwei mehr als im Jahr zuvor. 112 Personen wurden im vergangenen Jahr verletzt (2021= 95).
Tätigkeiten und Maßnahmen der Polizei
Im Bereich der Verkehrssicherheit hat die Polizeiinspektion Ludwigslust im vergangenen Jahr zielgerichtete Verkehrskontrollen durchgeführt sowie verkehrserzieherische Maßnahmen ergriffen, die durch eine taktische Öffentlichkeitsarbeit begleitet wurden.
Im Zuge von Verkehrskontrollen sowie der speziellen themenorientierten Verkehrskontrollen hat die Polizei im vergangenen Jahr unter anderem 37.428 Geschwindigkeitsverstöße, 1.355 Verstöße gegen das Handyverbot am Steuer und 363 Vorfahrtsverstöße auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust- Parchim geahndet. Zudem hat die Polizei 232 Fahrzeugführer unter Drogeneiwirkung und weitere 255 unter Alkoholeinwirkung aus dem Verkehr gezogen.
Die Präventionsberater der Polizeiinspektion Ludwigslust haben im vergangenen Jahr bei 281 Veranstaltungen zur Verkehrsunfallprävention über 6.500 Teilnehmer verzeichnen können. "Insbesondere wurden Kinder mit diesen Veranstaltungen erreicht, denen richtige Verhaltensweisen im Straßenverkehr vermittelt wurden. Besondere Zielrichtungen waren unter anderem der sichere Schulweg und die Fahrradausbildung.", sagt Polizeidirektor Ingo Renk, der die Verkehrsunfallprävention als wichtige Aufgabe zur Verhinderung schwerer Unfälle, insbesondere mit Beteiligung von Minderjährigen, betrachtet. Aber auch das Präventionsangebot für ältere Verkehrsteilnehmer hat die Polizeiinspektion Ludwigslust im vergangenen Jahr deutlich erweitert. Speziell für die Altersgruppe über 60 Jahre ist ein Theaterstück "Die Schnäppchenjäger! - Eine Einkaufsfahrt mit Nebenwirkungen" entwickelt worden, das durch die Präventionsberater bereits mehrfach aufgeführt wurde.
Die präventiven Maßnahmen der Polizei zur Verhinderung insbesondere schwerer Verkehrsunfälle wurden mit einer offensiv ausgerichteten Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Das erfolgte insbesondere durch zahlreiche anlass- als auch themenbezogene Veröffentlichungen, so auch im Zuge der landesweiten Kampagne: "Fahren.Ankommen.LEBEN". Ziel war es wiederum, durch die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer die Hauptunfallursachen zurückzudrängen. Als Beispiele führt Inspektionsleiter Ingo Renk unter anderem präventive Aktionen, Informationen und Handlungsempfehlungen zu den Themen: Sicherer Schulweg, Zweiräder im Straßenverkehr, Winterfahrverkehr, Ernteverkehr sowie sachbezogene Informationen und Empfehlungen zur Verhinderung von Wildunfällen auf.
Die Polizeiinspektion Ludwigslust ist durch den Sachbereich Verkehr in der Unfallkommission des Landkreises ständig vertreten. Die durch die Polizei erkannten und gemeldeten Unfallhäufungsstellen werden der Unfallkommission des Landkreises gemeldet, dort analysiert und Maßnahmen zu deren Beseitigung beschlossen.
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