POL-HRO: Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Rostock für das Jahr 2022 - Entgegen dem Bundes- und Landestrend: Rückgang von Straftaten in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Rostock (ots)
Nachdem in den vergangenen Jahren ein kontinuierlicher Rückgang der registrierten Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Rostock zu verzeichnen war, setzte sich dieser Trend auch im Jahr 2022 fort.
Im vergangenen Jahr wurden in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock insgesamt 17.990 Straftaten registriert. Das entspricht einem Rückgang von 4,2 Prozent.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen hatten sich auf die Entwicklung der Fallzahlen in den Jahren 2020-2021 ausgewirkt. Der Wegfall der Corona-Einschränkungen hat in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock entgegen dem Bundes- und Landestrend jedoch nicht zu einem Wideranstieg der Fallzahlen geführt.
Mit dem Rückgang der Fallzahlen sank auch die Kriminalitätsbelastung, die in der sogenannten Häufigkeitszahl (HZ) angegeben wird. Die Häufigkeitszahl gibt das Verhältnis zwischen bekannt gewordenen Straftaten berechnet auf 100.000 Einwohner an. 2021 wurden 8.632 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert. Somit ist die Häufigkeitszahl im dritten Jahr in Folge unter 9.000 (2020: 8.984).
Die Aufklärungsquote von 60,6 Prozent liegt leicht unter dem Vorjahresniveau (2021 - 62,2 Prozent).
Eckpunkte der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022:
Die größte Straftatengruppe stellt nach wie vor der Diebstahl dar. Hier ist mit 5.448 Fällen (2022) im Vergleich zum Jahr 2021 mit 4.695 Fällen ein deutlicher Anstieg (+753 Fälle) zu verzeichnen. Der Anteil dieser Straftaten an der Gesamtkriminalität beträgt 30 Prozent.
Die Zahl der Ladendiebstähle ist im Jahr 2022 um 38 Prozent angestiegen (2022 - 1.530 Fälle / 2021 - 1.106 Fälle). Das sind 424 Fälle mehr als im Vorjahr. Ebenfalls ein Anstieg um 42,1 Prozent (+155 Fälle) ist bei den Diebstählen an und aus Kraftfahrzeugen zu verzeichnen.
Weiterhin auf einem konsquent niedrigen Niveau ist die Zahl der Wohnungseinbrüche. Im Jahr 2022 wurden 85 Fälle registriert und die Aufklärungsquote lag bei 30,6 %.
Die Zahl der registrierten Straften bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sank im Jahr 2022 um 1.357 Fälle. Von den 4.132 registrierten Straftaten im vergangenen Jahr konnten 78,3 Prozent der Fälle aufgeklärt werden. Einen deutlichen Rückgang gab es hier bei den Beförderungserschleichungen. Ursächlich dürfte hier vor allem die Einführung des 9-Euro-Tickets in den Sommermonaten des letzten Jahres gewesen sein. Dem Landestrend folgend ist auch in Rostock ein Anstieg der Fallzahlen um 50 Prozent (+62 Fälle) beim Tankbetrug zu verzeichnen.
Die Straßenkriminalität, die eine Vielzahl von Delikten zusammenfasst, die in der Öffentlichkeit, auf Straßen, Wegen und Plätzen begangen werden, wirkt sich maßgeblich auf das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung aus. Neben Raubstraftaten und Körperverletzungen zählen hierzu auch Sachbeschädigungen, wie z.B. Graffiti sowie ein Großteil der Straftaten rund um das Kraftfahrzeug. Mit dem wieder vermehrten Zusammentreffen im öffentlichen Raum, erhöhte sich auch die Zahl der registrierten Straftaten. Die Zahlen im Bereich der Straßenkriminalität stiegen um 367 Fälle auf nunmehr 3.273 Fälle im Jahr 2022. Sie hat damit einen Anteil von 18,2 % an der Gesamtkriminalität.
Ein Anstieg ist auch bei den Fallzahlen von Rohheitsdelikten, wie beispielsweise Raub, gefährliche und schwere Körperverletzungen, zu verzeichnen. Während die Rostocker Polizei 2022 519 gefährliche bzw. schwere Körperverletzungen bearbeitete, waren es im Vorjahr 410 vergleichbare Körperverletzungen. Ein leichter Anstieg ist bei den Raubstraftaten festzustellen. Lag hier die Zahl im Jahr 2021 noch bei 130, wurden im vergangenen Jahr 136 Raubstraftaten registriert.
Entgegen dem Landestrend liegen die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung mit insgesamt 259 registrierten Fällen im aktuellen Berichtjahr 94 Fälle unter denen des Vorjahres (-26,6 Prozent). Die Aufklärungsquote lag 2022 bei 85,7 Prozent (2021 - 83 Prozent).
Weitere Details der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022:
- 2022 wurden 202 Straftaten gegen die Staatsgewalt registriert. Das sind 57 Fälle mehr als im Vorjahr. Die Taten reichen von Widerstandsdelikten, Bedrohungen bis hin zu tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte.
- Im Jahr 2022 wurden insgesamt 7.430 Tatverdächtige (5.588 Männer / 1.842 Frauen) ermittelt. Im Jahr 2021 waren es 7.689 Tatverdächtige.
- 56 Prozent der Tatverdächtigen (2021: 60 Prozent) sind zwischen 25 und 60 Jahre alt.
- Ein Rückgang ist bei der Zahl der ermittelten nichtdeutschen Tatverdächtigen zu verzeichnen. Während 2021 1.862 nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt wurden, waren es im vergangenen Jahr 1.773.
- 2022 wurden 8 Straftaten gegen das Leben registriert. 2021 waren es 4 Fälle. Die Aufklärungsquote lag bei 100 Prozent.
- Die Zahl der Rauschgiftdelikte stieg leicht von 1.421 (2021) auf 1.435 (2022). Hierbei stellen allgemeine Verstöße mit Cannabis und Zubereitungen mit 776 Fällen bereits mehr als die Hälfte aller registrierten Rauschgiftdelikte dar. Bei Rauschgiftdelikten handelt es sich um sogenannte "Kontrolldelikte", die fast ausschließlich durch polizeiliche Ermittlungen vom Dunkel- ins Hellfeld geholt werden. Die Anzahl der Delikte in diesem Bereich zeigt sehr deutlich, wie professionell die Rostocker Polizei in diesem Bereich arbeitet. So liegt die Aufklärungsquote bei 94,6 Prozent (2021 - 92,8 Prozent).
Entwicklung der politisch motivierten Kriminalität in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2022:
Die politisch motivierte Kriminalität (PMK) in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist im Jahr 2022 stark durch das Versammlungsgeschehen rund um die Corona- Pandemie geprägt worden. Dies spiegelt sich vor allem in den Zahlen des Phänomenbereichs PMK - nicht zuzuordnen - wider.
Das gesamte Fallaufkommen der politisch motivierten Kriminalität ist gegenüber 2021 von 292 auf 407 Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei 62,3 Prozent. Eine Steigerung von 28 auf 85 Fälle im Jahr 2022 ist auch bei den Gewaltdelikten der PMK zu verzeichnen. Deutlich gestiegen ist hier die Fallzahl der PMK - rechts - von 11 Fällen im Jahr 2021 auf 29 Fälle im Jahr 2022. Die Fallzahl der PMK - links - ist leicht gesunken (2021: 7 Fälle / 2022: 6 Fälle). Bei dem Phänomenbereich PMK - nicht zuzuordnen - ist der höchste Anstieg zu verzeichnen. Wurden hier 2021 insgesamt 9 Fälle registriert, stieg sie Zahl im Jahr 2022 auf 46 Fälle.
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