POL-GÜ: Die Polizeiliche Kriminalstatistik für den Landkreis Rostock für das Jahr 2023
Güstrow/ Landkreis Rostock (ots)
Die Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Rostock im Jahr 2023 ist im Vergleich zum Vorjahr durch folgende Kernaussagen gekennzeichnet:
Insgesamt ist ein Anstieg der Straftaten um 5,2% gegenüber dem Vorjahr auf 10.906 erfasste Fälle zu verzeichnen, wobei die Aufklärungsquote von 65,2% sogar über dem Landesdurchschnitt liegt (62,8%). Mit 28% aller erfassten Fälle bilden die Diebstahlsdelikte mit 3.059 Fällen einen Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit innerhalb der Polizeiinspektion Güstrow ab. In diesem Deliktsfeld ist ein Anstieg um 5,7% gegenüber dem Jahr 2022 festzustellen. Weiterhin sind Anstiege bei den Fallzahlen im Bereich der Rohheitsdelikte um 10,3% auf 2.084 als auch bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten von 5,6% auf 1.668 zu verzeichnen. Entgegen dem landesweiten Trend gibt es einen Rückgang bei den Fallzahlen der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um 15,6%.
Rückläufige Entwicklung bei Wohnungseinbrüchen und Einbrüche im Gastronomiegewerbe
Entgegen dem Anstieg der Gesamtfallzahlen im Deliktsbereich der Diebstähle ist bei den erfassten Fällen von Wohnungseinbruchsdiebstählen ein Rückgang um 10,9% auf 90 Fälle zu verzeichnen (2022: 101 Fälle). Ein rückläufiger Trend ist ebenso bei Diebstählen von Kraftwagen festzustellen. Im Jahr 2023 wurden hier 21 Fälle erfasst, 27,6% weniger als im Vorjahr. Während die Zahl erfasster Fälle bei Fahrraddiebstählen nahezu stagniert (-1,9%) , ist im Bereich der Diebstähle von Mopeds und Krafträdern ein Anstieg von 12 auf 35 erfasste Fälle im Bereich des Landkreises Rostock im Gegensatz zu 2022 zu verzeichnen. Diesbezüglich führten umfangreiche Ermittlungsarbeiten des Kriminalkommissariats Güstrow zu der Ergreifung von Tatverdächtigen, die zuvor für mehrere Moped- und Motorraddiebstähle verantwortlich waren. Neben der Zunahme von Ladendiebstählen (+19,6% auf 758 Fälle) und Einbruchsdiebstählen aus Werkstätten (+7,7% auf 140 Fälle), wurden hingegen deutlich weniger Fälle bei Einbrüchen im Gastronomiegewerbe registriert (-44,1% auf 33 Fälle).
Mehr Fälle von Gewalt gegen Polizei
Die Fallzahlen bei den sog. Rohheitsdelikten stiegen um 10,3 % auf 2.084 erfasste Fälle. Damit macht dieser Bereich etwa 19,1% aller erfassten Fälle innerhalb der Polizeiinspektion Güstrow aus. Darunter zählen u.a. Raubdelikte (+40% auf 63 Fälle), Körperverletzungsdelikte (+5,5% auf 1.227 Fälle) und Bedrohungen (+17,7% auf 518 Fälle). Ebenso ist ein Anstieg von Gewalt gegen Polizeibeamte sowie gleichstehende Personen zu verzeichnen (+44,9% auf 487 Fälle). Dabei stiegen die erfassten Fälle von Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte von 34 auf 40 (+17,6%) und Fälle von tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte von 30 auf 60 (+100%). Im Polizeialltag der Polizeiinspektion Güstrow lässt sich diesbezüglich leider immer wieder feststellen, dass die Hemmschwelle zum körperlichen und verbalen Einschreiten gegen die Polizeibeamten immer weiter abnimmt.
Anstieg der Betrugsdelikte
Im Deliktsbereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ebenso ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Während die erfassten Fälle bei Veruntreuungen (-5%), und Urkundenfälschungen (-6,4%) leicht gesunken sind, stiegen die Fälle bei Betrugshandlungen um 7,3% auf 1.215 Fälle. Dabei macht es u.a. die moderne Technik (z.B. der Einsatz von KI) den Betrügern immer einfacher ihre Opfer zu täuschen, um so an deren Geld zu gelangen.
Rückgang im Deliktsbereich der sexuellen Selbstbestimmung
Entgegen dem landesweiten Aufwärtstrend im Deliktsbereich der sexuellen Selbstbestimmung, verzeichnet die Polizeiinspektion Güstrow innerhalb des Landkreises Rostock einen Rückgang um 15,6% auf 211 erfasste Fälle. Dieser rückläufige Trend setzt sich bereits seit 2021 fort.
Anstieg von Sachbeschädigungen und Beleidigungen
Bei den übrigen Deliktsbereichen lassen sich wie im durchschnittlichen Trend im Landkreis Rostock grundsätzlich auch Anstiege in den Fallzahlen beobachten: Anstieg von Sachbeschädigungen (+4,8% auf 1.403 Fälle) oder Beleidigungen (+10,8% auf 502 Fälle).
Anzahl erfasster BtM-Delikte gesunken
Bei Betrachtung der Strafnebengesetzte lässt sich feststellen, dass die Fälle erneut rückläufig sind (-17,3% auf 1.030 Fälle). Darunter fallen auch erfasste Fälle zu Betäubungsmittel-Delikten. Hierbei sank die Anzahl der erfassten Fälle von 909 im Jahr 2022 auf 781 (-14,1 %).
Die insgesamt 5297 in der PKS erfassten Tatverdächtigen waren überwiegend männlichen Geschlechts. Etwa 23,4% der erfassten Tatverdächtigen sind weiblich. Weiterhin handelt es sich bei 17,8% aller Tatverdächtigen (942 Tatverdächtige) um nichtdeutsche Staatsangehörige, unter denen Staatsangehörige aus der Ukraine, Polen, Georgien und Syrien dominieren.
Der Anteil der ermittelten Tatverdächtigen in der Altersstruktur bis 21 Jahren in Bezug zu der Gesamtzahl aller erfassten Tatverdächtigen beträgt für den Berichtzeitraum 21% (1.114 Tatverdächtige). Dabei lässt sich ein leichter Rückgang bei Tatverdächtigen unter 18 Jahre verzeichnen (-7,5%). Der Anteil von heranwachsenden Tatverdächtigen zwischen 18 und 21 Jahren steigt jedoch um 23% auf 374.
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