Polizeiinspektion Neubrandenburg
POL-NB: Vier Tatverdächtige nach Verdacht des Betruges als Spendensammler
Neubrandenburg (ots)
Am 27.05.2019 gegen 14:40 Uhr wurde die Polizei in Neubrandenburg über eine vermeintliche Betrugsstraftat informiert. Die 82-jährige Geschädigte teilte den Beamten mit, dass sie gegen 14:00 Uhr einen Supermarkt in der Traberallee im Neubrandenburger Reitbahnviertel verließ und ihre Einkäufe im Fahrradkorb verstaute, als plötzlich eine südländisch aussehende Frau vor ihr stand. Die Frau hielt der Geschädigten einen A4-Zettel vor die Nase, auf welchem Stand, dass sie Spendengelder für den Gehörlosenverband sammelt. Auf der Spenderliste standen mögliche Beträge von 5 oder 10 Euro. Die Geschädigte sagte, dass sie 5 Euro geben möchte. Da sie nur einen 10 Euro-Schein hatte, übergab sie der fremden Frau diesen und bekam 4 Euro Kleingeld zurück.
Auf dem Heimweg wurde die Geschädigte misstrauisch und hinterfragte sich, wie die fremde Frau sie denn verstehen konnte (dass sie nur 5 Euro geben möchte), obwohl sie eigentlich taub ist. Die 82-jährige rief beim Behindertenverband an und fragte nach der Rechtmäßigkeit der Spendensammler, welche den Verdacht äußerten, dass sie Opfer eines Betruges wurde. Aus diesem Grund informierte die Geschädigte die Polizei.
Fast zeitgleich - und ohne Wissen der Kollegen - bemerkten zwei Beamte im Rahmen ihrer Streifentätigkeit in der Neustrelitzer Straße einen Audi mit bulgarischem Kennzeichen und beabsichtigten, dieses Fahrzeug zu kontrollieren. Die Beamten folgten dem Fahrzeug und stoppten das Fahrzeug auf einem Parkplatz in der Lindenstraße. In dem Fahrzeug saßen vier rumänische Staatsbürger (zwei Frauen und zwei Männer) im Alter von 19, 20, 23 und 25 Jahren. Eine Überprüfung der Insassen ergab, dass diese bereits mehrfach wegen Betrugsdelikten polizeilich bekannt sind und zwei Personen zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben sind. Während der Kontrolle hörten die Beamten über Funk, dass es zu einer Betrugsstraftat einer Spendensammlerin gekommen sein soll. Über Funk wurde ebenfalls eine Personenbeschreibung der Spendensammlerin durchgegeben, die exakt auf eine Insassin passte. Zudem fielen den Beamten mehrere Klemmbretter zwischen den Frontsitzen auf. Aus diesem Grund wurde das Fahrzeug durchsucht. Dabei wurden vier Klemmbretter, ca. 30 Blankospendenlisten und vier ausgefüllte und zerknüllte Spendenlisten aufgefunden, welche der Beifahrer versuchte, unter dem Sitz verschwinden zu lassen.
Da sich dadurch der Verdacht einer Betrugsstraftat ergeben hat, wurden die vier rumänischen Staatsbürger nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg vorläufig festgenommen, als Beschuldigte vernommen und nach der erkennungsdienstlichen Behandlung wieder entlassen.
Die Polizei möchte daraufhin weisen, dass Sie sich bei vermeintlichen Spendensammlern einen Ausweis zeigen lassen sollten. Seriöse Vereine haben immer richtige Ausweisdokumente.
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Diana Mehlberg
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