POL-FR: Freiburg: Hinweise über Medien zu möglichen Straftaten - Aufruf nach Geschädigten
Freiburg (ots)
Über die Berichterstattung unterschiedlicher Medien erhielt die Polizei die Informationen, dass sich im Nachgang zu Demonstrationsgeschehen mehrere Straftaten ereignet haben sollen.
So soll ein Mann am 08. März 2021 aus einem schwarzen SUV heraus eine Demonstrantin, die dem linksautonomen Spektrum zuzuordnen sei, diese auf ihrem Nachauseweg von einer Demo anlässlich des internationalen Frauentags zunächst beschimpft und dann geschlagen haben.
Am 23. März 2021 sei eine Rollstuhlfahrerin im Nachgang zur Autokorso-Demo angegangen worden sein. Ein Mann habe ihr zunächst angeboten zu helfen und sie zur Straßenbahn geschoben. An der Bürgersteigkante soll er den Rollstuhl nicht abgekippt haben, so dass die Frau zu Fall kam. Dies soll der Mann noch abschätzig kommentiert haben.
Zu beiden Vorfällen wurde bislang nicht Kontakt mit der Polizei aufgenommen, weshalb mögliche Geschädigte von Straftaten gebeten werden sich unter Tel: 0761-8822880 zu melden.
lr
- Erstmeldung -
Freiburg: Demonstrationsgeschehen auf dem Platz der Alten Synagoge am internationalen Frauentag
Anlässlich des alljährlich wiederkehrenden internationalen Frauentags fanden am gestrigen Montag, 08.03.2021 in ganz Freiburg verschiedenste Aktionen rund um die Stärkung der Frauenrechte statt.
Eine nicht angemeldete Frauendemo für den alljährlich bundesweit stattfindenden "Frauenkampftag" begann gegen 17:00 Uhr mit zunächst etwa 350 Personen auf dem Stühlinger Kirchplatz. Nach diversen Redebeiträgen und weiterem Zulauf umfasste die Demonstration etwa 2.500 Teilnehmer, welche für die mit dem Polizeiführer besprochene Aufzugstrecke in 50er Blöcke unterteilt wurden. Die vorgeschriebenen Masken wurden vollumfänglich getragen. Gegen 18:00 Uhr setzte sich der Aufzug über die Wiwili-Brücke zur Oberen Bismarckallee in Bewegung.
Nachdem die Aufzugsspitze den Konrad-Adenauer-Platz überquert hatten, drängte eine linksautonome Gruppe auf Höhe der Stadtbahnbrücke von der Oberen Bismarckallee gegen die zur Bismarckallee aufgestellte Polizeikette. Durch Lautsprecherdurchsagen wurden weitere Gruppen animiert dem gleich zu tun. Der gesamte vordere Teil der Versammlung drängte daher auf die Bismarckallee ein und blockierte hier alle vier Fahrspuren. Der Aufzug wurde unmittelbar durch eine verstärkte Polizeikette gestoppt und Lautsprecherdurchsagen durch den Polizeiführer durchgeführt, dass der Aufzug bei derartig gefährlichen Aktionen und Missachtung der Hygieneauflagen nicht fortgesetzt werden kann. Nach eingerichteten Sperrmaßnahmen mittels Halbgruppenfahrzeugen auf der Fahrbahn konnte die Versammlung wieder bei der Eisenbahnstraße auf die vereinbarte Route geführt werden. Der weitere Aufzugsweg wurde von der Versammlung eingehalten. Während der Zwischenkundgebungen auf dem Europaplatz waren starke Abwanderungen festzustellen, so dass der Aufzug gegen 19:30 Uhr mit etwa 1.400 Teilnehmern auf dem Platz der Alten Synagoge eintraf.
Dort befand sich die stationäre Kundgebung mit dem Thema "Demonstration für ein menschenwürdiges Leben", welche dem Querdenkerbereich zuzuordnen ist und von 18:00 Uhr bis 19:30 angemeldet war. Die etwa 20 Versammlungsteilnehmer hielten im östlichen Platzbereich den Kundgebungsabschluss ab. Eine Polizeikette wurde zwischen den zwei Gruppierungen aufgestellt, um eine räumliche Trennung der beiden Versammlungen zu gewährleisten. Durch Eindrängen einer Versammlungsteilgruppe, welche dem linksautonomen Spektrum zuzuordnen ist, auf die stehende Polizeikette wurden die Hygieneabstände im Aufzug und gegenüber der absperrenden Beamten fortlaufend unterschritten. Hierzu folgen weitere Ermittlungen. Eine 18-jährige weibliche, linksmotivierte Versammlungsteilnehmerin übte gegen 20:00 Uhr durch Eindrängen gegen Körper und Gesicht eines Beamten in der Polizeikette derart Gewalt aus, dass sie aus der Versammlungsmenge festgenommen und unter Widerstandshandlungen zum Polizeirevier Freiburg-Nord gebracht wurde. Der Solidarisierungseffekt war groß, so dass nicht einmal die Hälfte der Kundgebungsteilnehmer bei der Versammlung auf dem Platz der Alten Synagoge verblieb. Nach erfolgter Personalienfeststellung wurde die Beschuldigte entlassen, Ermittlungen folgen.
Gegen 20:15 Uhr wurde im Bereich der Bismarckallee eine Person, welche zuvor Versammlungsteilnehmer der Querdenker-Versammlung auf dem Platz der Synagoge war, körperlich angegangen und am Kopf verletzt. Zum Ausschluss schwerer Verletzungen wurde der Mann in ein Krankenhaus verbracht. Ein Tatverdächtiger konnte bislang nicht festgesetzt werden, ein Tatzeuge konnte ausfindig gemacht werden, die weiteren Ermittlungen laufen.
Gegen 20:30 Uhr wurde die Versammlung "Frauenkampftag" auf dem Platz durch eine Sprecherin für beendet erklärt.
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