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Polizeipräsidium Freiburg

POL-FR: Polizeipräsidium Freiburg: Videopressekonferenz zur Verkehrsunfalljahresbilanz 2021

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Freiburg (ots)

   -	Es gilt das gesprochene Wort -

Die Bilanz der Verkehrsunfälle des Jahres 2021 für den Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg wurde am Dienstag, 08.03.2022, im Rahmen einer Videopressekonferenz vorgestellt.

Polizeivizepräsident Matthias Zeiser und Polizeihauptkommissar Jerry Clark, Referent Verkehr beim Polizeipräsidium Freiburg, stellten die Unfallzahlen, ihre Entwicklung, die häufigsten Unfallursachen sowie Informationen zu den verunfallten Verkehrsteilnehmern dar und informierten über die Schlussfolgerungen aus diesen Zahlen. Außerdem erläuterten sie die konzeptionelle Arbeitsweise der Polizei und die präventiven Maßnahmen, die beim Polizeipräsidium Freiburg zur Bekämpfung von Verkehrsunfällen durchgeführt werden. Darüber hinaus wurde ein Ausblick gegeben, wie die Verkehrssicherheitsarbeit im Jahr 2022 aussehen wird.

Polizeivizepräsident Matthias Zeiser: "Obwohl die Corona-Pandemie die Polizei auch 2021 vor viele Herausforderungen gestellt hat, konnten die Verkehrsüberwachung und die Verkehrsprävention auf einem hohen Niveau fortgeführt werden."

Polizeihauptkommissar Jerry Clark: "Der demografische Wandel ist auch an den Unfallzahlen abzulesen. Der Schutz älterer Menschen im Straßenverkehr ist für uns ein Schwerpunkt."

So verfolgt das Polizeipräsidium Freiburg zur Bekämpfung von Verkehrsunfällen folgende Ansätze:

1. Verkehrsunfalluntersuchung

Im Führungs- und Einsatzstab des Polizeipräsidiums Freiburg werden im Sachgebiet Verkehr alle polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle erfasst und untersucht, um mögliche Unfallschwerpunkte festzustellen und Strategien zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu entwickeln. Die Beratung örtlicher Straßenverkehrsbehörden gehört ebenfalls zum Aufgabenspektrum wie die Mitwirkung in Unfallkommissionen.

Unfallbilanz 2021:

   -	ähnliches Unfallniveau in allen Regionen wie im Vorjahr, gesamt 
20.984 statistisch erfasste Verkehrsunfälle (+ 0,86 %), davon 10.529 
Kleinstunfälle (+ 3,7 %)
   -	nochmaliger Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 
6,7 % auf 3.414
   -	Anzahl der Getöteten liegt wie im Vorjahr bei 39 Personen (23 
Senioren), davon auf motorisierten Zweirädern 11, im Pkw 10, 
Radfahrer 7
   -	wiederum Rückgang bei den verletzten Personen, bei 
Schwerverletzten minus 10 %, bei Leichtverletzten minus 6,4 %
   -	Entwicklungen:

Unfallzahlen weiterhin auf reduziertem Niveau mit Ausnahme der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Pedelecs (+ 13,9 % auf 376, bereits 2020 Zunahme um + 42,2 %)

Motorradunfälle zwar insgesamt rückläufig, jedoch 11 Verkehrstote

bei 23 von 38 tödlichen Verkehrsunfällen waren ältere Menschen beteiligt

- 5-Jahres-Rückblick (2017-2021) zu den schweren Verkehrsunfällen (mit Getöteten oder Schwerverletzten): Anteil ältere Menschen (+65) 27,9 % (davon Hauptverursacher 69 %), Anteil junge Erwachsene (18-24) 19,7 % (davon Hauptverursacher 73 %) Anteil Fahrradunfälle 34,8 % (davon 74 % Hauptverursacher) Anteil Motorradunfälle 18,4 % (davon 72,6 % Hauptverursacher)

   -	Unfallursachen: Nicht angepasste Geschwindigkeit (21 %) vor 
Nichtbeachten der Vorfahrt (8 %) und Alkoholeinfluss (7 %), bei 26 % 
konnte keine nähere Ursache bestimmt werden
   -	Fahrradunfälle: typisch innerorts an Kreuzungen, Einmündungen, 
Ein- und Ausfahrten mit Beteiligung jüngerer Radfahrer (bis 30 Jahre)
oder mit zunehmenden Lebensalter (ab 55 Jahre)
   -	Motorradunfälle: typisch auf Landstraßen, meist wegen nicht 
angepasster Geschwindigkeit, auffällige Altersgruppen von ca. 18 bis 
25 Jahren und ca. 55- bis 65-Jährige

Schlaglichter aus dem Stadt- und den Landkreisen:

   -	Stadtkreis Freiburg: rund 43 % der Fahrradunfälle passieren in 
Freiburg
   -	Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald:  22 % weniger 
Motorradunfälle, 13 % weniger Unfälle mit Personenschaden
   -	Landkreis Emmendingen: ähnliches Niveau in allen Bereichen wie 
im Vorjahr außer bei Pedelec-Unfällen
   -	Landkreis Lörrach: 12 Verkehrstote, nach 5 Getöteten im Jahr 
2020 wieder Angleichung an die Vorjahre
   -	Landkreis Waldshut: Steigerung bei den Motorradunfällen um 33,7 
%
   -	Autobahn: Mehr Unfälle mit Personenschaden, 3 Verkehrstote 
(2020: 2)

2. Verkehrsüberwachung

Regelwidriges Verhalten von Verkehrsteilnehmenden führt in vielen Situationen zu erhöhten Risiken im Straßenverkehr. Zu hohe Geschwindigkeit, zu geringer Abstand und rücksichtslose Fahrmanöver können durch konsequente verkehrspolizeiliche Überwachungsmaßnahmen wirksam bekämpft werden. Sie orientieren sich dabei an den besonders unfallträchtigen Strecken und legen großen Wert auf die Kommunikation mit den Verkehrsteilnehmern. Die Konfrontation mit dem festgestellten Fehlverhalten und das damit verbundene Gefahrenpotential wird als "verkehrserzieherisches Gespräch" bezeichnet. Es zeichnet die besondere Qualität der polizeilichen Verkehrsüberwachung aus.

Ein Auszug aus der Verkehrsüberwachung:

   -	7.883 Verstöße gegen die Gurtanlegepflicht
   -	730 Kinder ohne vorschriftsmäßige Sicherung
   -	7.659 Anzeigen wegen Handy-Bedienung am Steuer
   -	113.849 Geschwindigkeitsverstöße, davon 2074 mit Fahrverbot
   -	1.488 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer, davon in 578 Fällen den 
Führerschein sofort einbehalten
   -	1.093 Anzeigen wegen Drogen im Straßenverkehr
   -	260 Verkehrskontrollen im Bereich von Schulwegen/Schulen

Fahrradkonzeption:

Die Städte Freiburg und Lörrach waren im Jahr 2021 die Schwerpunkte dieser Konzeption, um insbesondere schweren Fahrradunfällen vorzubeugen. Im Mittelpunkt stand das Verkehrsverhalten sowohl der Fahrradfahrenden als auch des Kraftfahrzeugverkehrs.

   -	73 Kontrollaktionen
   -	4 Schwerpunkt-Kontrollwochen
   -	1397 geahndete Verkehrsverstöße, davon 571 Rotlichtfahrten, 345 
Falschfahrende auf Radwegen, 153 Handy-Verstöße, 206 Verstöße der 
Kraftfahrzeugführer (z.B. unberechtigte Nutzung der Fahrradstraße)
   -	Aktionstag sicher.mobil.leben in Freiburg
   -	Identifizierung von 10 Unfallhäufungsstellen des Radverkehrs
   -	Begleitet von intensiver Öffentlichkeitsarbeit und 18 
Social-Media-Beiträgen mit Präventionsbotschaften

Motorradkonzeption:

Diese Konzeption sieht spezielle Maßnahmen an beliebten Motorradstrecken vor, um Unfälle zu bekämpfen und gegen Motorradlärm vorzugehen. Neben der klassischen Verkehrsüberwachung beinhaltet sie auch präventive Maßnahmen und die Information der Öffentlichkeit.

   -	81 Kontrollaktionen
   -	2262 kontrollierte Motorräder
   -	insgesamt 538 Verstöße geahndet, davon 229 
Geschwindigkeitsübertretungen
   -	114 Beanstandungen wegen technischer Mängel
   -	Aktionstag "Bikertag" am Feldberg
   -	97 Pressemitteilungen

Verkehrssicherheitsarbeit 2022:

Wiederkehrendes Ziel ist die Verkehrsunfälle mit schweren Folgen (Schwerverletzte, Getötete) zu reduzieren. Nach wie vor bilden der Fahrrad- und der Motorradverkehr zwei Schwerpunkte. Es gilt, den Kontrolldruck hoch zu halten und typischen Unfallursachen entgegenzuwirken, beispielsweise die Geschwindigkeit und technische Vorschriftsmäßigkeit bei den Motorrädern oder das regelkonforme Verhalten des Fahrrad- und des Kraftfahrzeugverkehrs im Rahmen der Fahrradkonzeption. Wir werden diese Schwerpunktarbeit mit intensiven Präventionsmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit begleiten. Es wird die Möglichkeit bestehen, seitens der Medienschaffenden diese Konzeptionen aktiv zu begleiten.

Auch die behördliche Zusammenarbeit bei der Unfalluntersuchung und der Verkehrsüberwachung soll weiter intensiviert werden.

In Vorbereitung befindet sich zudem eine dritte Konzeption unter dem Begriff "schwächere Verkehrsteilnehmer". Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderung sowie ihre Kontaktpersonen sollen besonders sensibilisiert, behördliche und polizeiliche Maßnahmen angepasst und abgestimmt werden. Wir werden Ihnen diese Verkehrskonzeption alsbald vorstellen.

3. Prävention

Das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Freiburg bietet mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vielfältige Projekte zur Förderung der Verkehrssicherheit und Verhinderung von Verkehrsunfällen an. Insbesondere die Verkehrserziehung in Kindergärten und Grundschulen trägt dazu bei, dass die jüngsten Verkehrsteilnehmer so früh wie möglich auf die Gefahren des Straßenverkehrs vorbereitet werden. Der sichere Schulweg bleibt ein Schwerpunkt polizeilicher Verkehrsprävention. Darüber hinaus kümmern sich die Spezialisten der Prävention um weitere relevante Zielgruppen im Straßenverkehr. Auch Aktionen für junge Fahrer und Seminare für ältere Menschen gehören zu ihrem Repertoire. Mit im Boot war das Referat Prävention auch bei den Aktionstagen im Rahmen der Fahrrad- und Motorradkonzeption.

Nachfolgend die Präventionsaktivitäten 2021 im Überblick:

Verkehrsgruppenbühne:

   -	pandemiebedingt leider keine Veranstaltung, aber die 
Polizeipuppenbühne hat kurze Filmbeiträge gedreht und diese den 
Kindergärten und Schulen für Schulanfänger zur Verfügung gestellt. 
Die Videos sind unter dem nachfolgenden Link erreichbar: https://y 
outube.com/playlist?list=PLHlto8FZiDxuZEboo1b0iSD0rcHU0PlBm

Sicherer Schulweg für Schulanfänger (Kindergarten und erste Klassen):

   -	421 Veranstaltungen mit 3.512 Kindern

Sicherer Schulweg für Eltern der Schulanfänger:

   -	60 Online-Veranstaltungen ("digitaler Elternabend") mit 520 
Teilnehmenden

Radfahrausbildung der Jugendverkehrsschule an den Grundschulen:

   -	577 Schulklassen mit 10.193 Kindern beschult

Radhelmkampagne in den sechsten Klassenstufen "Schütze Dein Bestes":

   -	19 Veranstaltungen mit 411 Teilnehmenden

Junge Menschen am Steuer mit den Schwerpunkten Geschwindigkeit, Ablenkung und Alkohol/Drogen/Medikamente:

   -	35 Veranstaltungen mit 753 Teilnehmenden

Verkehrsunfallprävention für ältere Menschen:

   -	pandemiebedingt nur 6 Veranstaltungen mit 83 Teilnehmenden

Fahrradaktionen:

   -	insgesamt 48 Veranstaltungen mit 702 Teilnehmenden -	Innerhalb 
der bundesweiten und landesweiten Aktionen sicher.mobil.leben 
"Radfahrende im Blick" und "Abgefahren! Rat(d)geber Verkehr": 28 
Veranstaltungen mit 300 Teilnehmenden

Dieses Maßnahmenbündel hat das Polizeipräsidium Freiburg 2021 umgesetzt, damit die Teilnahme am Straßenverkehr für uns alle sicherer wird.

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Mathias Albicker
Telefon: 07741 / 8316 - 201
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