POL-KA: (KA) Stadt- und Landkreis Karlsruhe - Verkehrsunfallstatistik 2024 des Polizeipräsidiums Karlsruhe
Karlsruhe (ots)
"Alle 24 Minuten wurde ein Verkehrsunfall von der Polizei aufgenommen - das entspricht rund 60 Unfällen am Tag."
Im Jahr 2024 wurden im Stadt- und Landkreis Karlsruhe insgesamt 22.473 Verkehrsunfälle registriert, was einem Anstieg um etwa 1 Prozent (+ 232) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Landesweit nahmen die Unfallzahlen um 1,1 Prozent zu, womit Karlsruhe in diesem Trend liegt. Trotz dieser Zunahme sank die Zahl der Unfälle mit Personenschäden im Dienstbezirk um rund 10 Prozent auf 2.236, womit der zweitniedrigster Wert der letzten fünf Jahre verzeichnet wurde. Im Stadtgebiet lag der Rückgang bei etwa 7 Prozent, im Landkreis Karlsruhe bei rund 13 Prozent.
Besonders erfreulich ist der erneute historische Tiefststand bei den Schwerverletzten. Hier gingen die Unfallzahlen von 359 auf 320 zurück. Gleichzeitig stieg jedoch die Zahl der Verkehrstoten. Im Jahr 2024 verloren 25 Menschen bei Verkehrsunfällen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ihr Leben; vier mehr als im Vorjahr. Landesweit ging hingegen die Zahl aller tödlichen Verkehrsunfälle um 7,9 Prozent zurück.
Hauptursächlich bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden waren Ablenkung, gefolgt von Vorfahrtsverletzungen. Bei tödlichen Unfällen spielten insbesondere überhöhte Geschwindigkeit und ebenfalls Ablenkung eine große Rolle.
Polizeidirektor Rainer Emig, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, betont in diesem Zusammenhang: "Wer im Straßenverkehr sein Handy bedient, setzt das eigene Leben und das Unbeteiligter aufs Spiel!" und ergänzt: "Bei den Unfällen mit verletzten oder getöteten Personen stellen wir immer häufiger fest, dass Ablenkung im Straßenverkehr die Unfallursache war - gerade auch wegen der unzulässigen Nutzung von Smartphones. Deshalb setzen wir bei der Verkehrsüberwachung weiterhin einen Schwerpunkt auf die Ahndung unzulässiger Handy-Nutzung."
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung (inkl. Pedelecs) sank um 14 Prozent. Die Zahl der Schwerverletzten ging von 143 auf 110 und die Anzahl der Leichtverletzten von 844 auf 720 zurück. Die Anzahl der getöteten Fahrradfahrenden verdoppelte sich jedoch von vier auf acht. Betrachtet man Pedelecs gesondert, so ist hier eine Zunahme der Personenschäden festzustellen. Schwerverletzt wurden in diesem Bereich 46 (+ 2) und tödlich verletzt 5 (+ 2) Pedelec-Fahrer.
Verkehrsunfälle mit Beteiligung von E-Scootern nahmen erneut leicht zu. 2024 wurden 92 Unfälle registriert (+ 5), wovon 72 Prozent selbstverschuldet waren. Auch Motorradunfälle gingen leicht von 437 auf 419 zurück; die Zahl der Todesopfer blieb mit vier unverändert.
Bei Unfällen im Schwerverkehr verzeichnete die Polizei einen Rückgang auf 1.010 Unfälle (- 78). 68 Prozent dieser Unfälle wurden von Lkw-Fahrern selbst verursacht. Auffällig bleibt, dass Lkw-Unfälle doppelt so häufig zu Personenschäden führen wie andere Verkehrsunfälle.
Ein besorgniserregender Trend zeigt sich bei den Unfallfluchten. Bei etwa jedem fünften Verkehrsunfall entfernte sich der Verursacher unerlaubt von der Unfallstelle. Die Zahl der Fälle stieg von 4.970 auf 5.106. Die Polizei konnte 1.932 dieser Fälle aufklären, was einer Aufklärungsquote von 38 Prozent entspricht.
Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit führte das Polizeipräsidium Karlsruhe im Jahr 2024 knapp 1.800 Verkehrsüberwachungs- und Präventionsmaßnahmen durch. Dazu zählten unter anderem Schulwegsicherung, Radfahrausbildung, Verkehrssicherheitstage, Seniorenschulungen aber auch Veranstaltungen zu Alkohol, Drogen und Medikamenten im Straßenverkehr oder das Schulbustraining. Die häufigsten Verstöße betrafen hierbei Geschwindigkeit, Gurtpflicht, Handynutzung sowie den gewerblichen Güter- und Personenverkehr.
Detaillierte Informationen zur Verkehrsunfallstatistik sowie den Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung bzw. Verkehrsprävention in Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind auf dem offiziellen Internetauftritt des Polizeipräsidiums Karlsruhe unter https://ppkarlsruhe.polizei-bw.de/statistiken/ abrufbar.
Ralf Eisenlohr, Pressestelle
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