POL-KN: Verkehrsunfallbilanz 2022 des Polizeipräsidiums Konstanz
Konstanz, Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis, Tuttlingen, (ots)
52 Verkehrsunfälle pro Tag
Zunahme der Radfahrunfälle um 18,8 %
Rückgang der Unfälle, bei denen ein Unfallbeteiligter unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand, um 36,4 %
Steigerung der Verkehrsunfalltoten um 25 %
Die Zahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums ist im Jahr 2022 um 8,1 % auf 19.117 gestiegen, im Schnitt ereigneten sich somit 52 Verkehrsunfälle pro Tag. Die Statistik zeigt 16.707 Verkehrsunfälle mit Sachschaden, dies bedeutet eine Steigerung um 7,5 %. Die Zahl der Unfälle mit Personenschäden ist um 12,5 % auf insgesamt 2.410 angestiegen. Im Schnitt wurden im Jahr 2022 jeden Tag acht Personen bei Verkehrsunfällen verletzt (3.033). Im Laufe des gesamten Jahres verloren 35 Menschen bei einem Verkehrsunfall ihr Leben, sieben mehr als im Jahr zuvor. Unter den tödlich Verunglückten waren sieben Pkw-Insassen, 13 Radfahrer (acht ohne Fahrradhelm), acht Motorradfahrer (ein Fahrer eines motorisierten Zweirades), vier Personen bei einem Unfall mit einem Lkw und zwei Fußgänger. Auch bei der Anzahl der Personen, die bei einem Unfall schwerverletzt wurden, ist eine prozentuale Steigerung um 15,3 % auf 511 Personen zu verzeichnen.
Ein erfreulicher Rückgang um 38,5% ist bei der Anzahl der auf den Bundesautobahnen im Präsidiumsbereich verunglückten Personen (96) festzustellen. Die Zahl der Getöteten ging von sechs auf zwei Personen zurück (minus 66,7%), die der Schwerverletzten sank um 41,7 % auf 14. Unfälle mit Leichtverletzten auf der Bundesautobahn nahmen um 36,5 % auf 80 Personen ab.
Nach dem Rückgang der Unfallzahlen mit beteiligten Radfahrern und motorisierten Zweirädern im Vorjahr musste im Jahr 2022 eine deutliche Zunahme verzeichnet werden. So stieg die Zahl der Radunfälle um 18,8 % von 803 im Vorjahr auf 954 im Jahr 2022. Bei den Verkehrsunfällen mit motorisierten Zweirädern stiegen die Unfallzahlen um 14,5 % auf 426 Verkehrsunfälle.
"Insbesondere die Steigerung der Unfälle mit Personenschaden von 12,2 % bei den motorisierten Zweirädern und 21 % bei den Fahrradfahrern unterstreichen die Notwendigkeit unserer Kontrollaktionen in diesem Bereich. Neben den repressiven Maßnahmen ist die polizeiliche Verkehrsprävention eine wichtige Säule zur Erhöhung der Verkehrssicherheit" ist sich Polizeipräsident Hubert Wörner sicher.
Die Unfälle, an denen Lkw beteiligt waren, blieben mit 979 (plus 6) annähernd auf dem Vorjahresniveau. Vier Menschen (2021: fünf) wurden tödlich, 38 schwer (2021: 35) und 174 (2021: 194) leicht verletzt.
Fußgängerunfälle und folglich auch die Zahl der dabei verletzten Personen nahmen im Jahr 2022 zu. Waren es 2021 noch 208 Unfälle, stieg die Anzahl im Jahr 2021 um 13 (plus 6 %) auf 221. Zwei Fußgänger, vier weniger als 2021, erlitten dabei tödliche Verletzungen. Die Zahl der Schwerverletzten stieg von 47 auf 55. Mit 173 wurden 18 Fußgänger mehr als im Vorjahr leicht verletzt.
Auch bei den Risikogruppen Kinder, Junge Fahrende und Senioren sind steigende Fallzahlen zu registrieren. Bei 121 Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Kindern (0 bis 13 Jahre) verunglückten insgesamt 180 Kinder. Auch in diesem Jahr musste der Tod eines Kindes beklagt werden, 17 Kinder sind bei Unfällen schwerverletzt worden.
Die Bilanz der Verkehrsunfälle mit Beteiligung "junger Erwachsener" (18 bis 24 Jahre) weist eine Zunahme von 2,1 % auf. Die Gesamtzahl der Unfälle stieg um 33 auf insgesamt 1623 im Jahr 2022. Die Anzahl der Todesopfer blieb mit fünf Verstorbenen gleich hoch wie im Jahr 2021. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um 13 auf insgesamt 81 (plus 19,1%), annähernd wie 2021 wurden 406 (2021: 403) Personen leicht verletzt.
Vor allem bei den Senioren (ab 65 Jahren) ist eine erhebliche Zunahme um 14,8% auf 1784 Unfälle zu verzeichnen. Nach 2021, als bei diesen Unfällen sechs Menschen ums Leben kamen, starben 2022 16 Senioren. Insgesamt 123 Menschen (2021: 109) wurden schwer, 371 (2021: 275) leicht verletzt.
"Wenn es zu einem Unfall kommt, erleiden ältere Menschen im Durchschnitt deutlich schwerere Unfallfolgen als jüngere Menschen, egal, ob sie im Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Deshalb setzt unsere Prävention ein besonderes Augenmerk auf die Information der Seniorinnen und Senioren in unserem Präsidiumsbereich" betont Polizeipräsident Hubert Wörner.
Im Polizeipräsidium Konstanz sind die alkoholbedingten Unfälle um 35,8% auf insgesamt 364 gestiegen. Fast 40 Prozent dieser Unfälle gingen mit Personenschaden einher. Drei Menschen starben (2021: 4), die Zahl der Schwerverletzten stieg von 25 auf 36 Personen, die Zahl der Leichtverletzten nahm um 48 auf 148 zu.
Von 33 auf 21 und damit um 36,4 % sind die Unfälle zurückgegangen, bei denen ein Unfallbeteiligter unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand. Drei Personen (2021: sieben) wurden schwer, neun und damit 12 weniger als 2021 wurden leicht verletzt. Dies bedeutet eine Abnahme um insgesamt 58,6%.
Einzelne Aspekte für den Landkreis Konstanz:
Im Landkreis Konstanz haben bei insgesamt 7112 Verkehrsunfällen (+4,6%) 13 Menschen ihr Leben verloren und damit insgesamt fünf mehr als im Jahr 2021. Unter den tödlich Verunglückten waren vier Autofahrer, sieben Radfahrer und zwei motorisierte Zweiradfahrer. Bei der Anzahl der Radfahrunfälle ist eine Zunahme von 22,5 % auf 648 festzustellen. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweiradfahrern ist von 168 auf 209 gestiegen, dies entspricht einem Plus von 24,4%. Die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten stieg hierbei um 34,4 % auf insgesamt 47. Erfreulich ist die Abnahme der Unfallzahlen mit Beteiligung des Schwerlastverkehrs und ein Rückgang der dabei verunglückten Personen. Bei insgesamt 365 Lkw-Unfällen (minus 6,7%) wurden 78 Personen verletzt (minus 17,9%).
Einzelne Aspekte für den Landkreis Rottweil:
Im Landkreis Rottweil erhöhte sich die Gesamtzahl der Unfälle um 12,9 % auf 3.230. Ebenso stieg die Anzahl der verunglückten Personen von 302 auf 367. Bei Verkehrsunfällen außerhalb geschlossener Ortschaften erhöhte sich die Anzahl der Unfälle nur um 11 auf 931 (plus 1,2%), die Unfälle mit Personenschaden stiegen im Gegensatz dazu um 20,4 % auf 165. Verkehrsunfälle auf der Bundesautobahn mit Personenschaden nahmen im Jahr 2022 um 39,3% ab. Schwerlastverkehrsunfälle innerhalb der geschlossenen Ortschaften verzeichneten eine Zunahme um 53,2% auf 95. Bei der Bilanz der Risikogruppen ist zwar eine Erhöhung der Unfälle mit Beteiligung von Kindern von 12 auf 16 festzustellen, aber im Gegensatz zum Jahr 2021 ist eine erfreuliche Abnahme von sechs auf ein schwerverletztes Kind zu verzeichnen.
Einzelne Aspekte für den Schwarzwald-Baar-Kreis:
Im Schwarzwald-Baar-Kreis ist die Zahl der Verkehrsunfälle um 9,7 % auf 5.454 gestiegen. Bei diesen Unfällen verloren 13 Personen ihr Leben (fünf Motorradfahrer, vier Radfahrer, drei Personen im Zusammenhang mit einem Lkw-Unfall und ein Fußgänger). Die Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweiradfahrern weisen eine Zunahme von 23,6 % auf 109 auf. Die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung junger Erwachsener blieb von 2021 (452) auf 2022 (449) nahezu gleich, die Anzahl der Getöteten sank bei dieser Personengruppe von drei auf zwei, und die der schwer Verletzten um minus 46,7% auf 16. Eine traurige Zunahme ist bei den verunglückten Senioren zu verzeichnen, hier stieg die Anzahl der Getöteten von einer auf sechs Personen.
Einzelne Aspekte für den Landkreis Tuttlingen:
Im Landkreis Tuttlingen erhöhte sich die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr. Bei 3.186 Unfällen (plus 8,5 %) verunglückten 399 Personen (plus 10,8%), 97 davon schwer (plus 36,6 %) und drei Personen verloren - wie im Jahr zuvor - ihr Leben. Deutlich rückläufig war die Zahl der Motorradunfälle. Sie nahm gegenüber dem Vorjahr um 34,7 % ab und sank auf 32. Die Anzahl der schwerverletzten Motorradfahrenden stieg von 7 auf 10. Die Unfälle, an denen Lkw beteiligt waren, nahmen um sieben auf 142 ab. Dabei verunglückten insgesamt 31 Personen, davon wurden 11 schwer verletzt, acht mehr als im Jahre 2021.
"Im Jahr 2023 werden die Zielgruppen Radfahrer/Pedelec sowie motorisierte Zweiradfahrer einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit des Polizeipräsidiums Konstanz darstellen", so Herr Wörner zum Ausblick auf das Jahr 2023. "Die verkehrssichere Ausstattung der Zweiräder, aber auch die Fahrweise der Personen werden hierbei im Fokus stehen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Arbeit der Prävention, die beispielsweise mit der Aktion "Schütze Dein BESTES", auf die Wichtigkeit eines Fahrradhelmes im Falles eines Unfalls hinweist."
Bei insgesamt 57 Fahrradschwerpunktkontrollen im Jahr 2022 ergaben sich 2091 Beanstandungen. Des Weiteren wurden bei 180 eingerichteten Motorradkontrollen 1.572 Fahrzeuge kontrolliert und 645 Verstöße festgestellt.
Hinweis:
Die Verkehrsunfallbilanz 2022 für das Polizeipräsidium Konstanz mit den detaillierten Zahlen für die Landkreise Konstanz, Rottweil, Tuttlingen und den Schwarzwald-Baar-Kreis sind ab sofort auf der Internetseite des Polizeipräsidiums Konstanz abgebildet:
Link: https://ppkonstanz.polizei-bw.de/statistiken/
Rückfragen bitte an:
Tatjana Deggelmann
Polizeipräsidium Konstanz
Pressestelle
Telefon: 07531 995-1010
E-Mail: konstanz.pressestelle@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/
Original-Content von: Polizeipräsidium Konstanz, übermittelt durch news aktuell