POL-LB: Das Polizeipräsidium Ludwigsburg präsentiert die Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2024: Minimaler Anstieg der Verkehrsunfallzahlen - Unfälle mit Personenschaden weiter rückläufig
Ludwigsburg (ots)
Im Jahr 2024 verzeichnete das Polizeipräsidium Ludwigsburg einen nur minimalen Anstieg der Verkehrsunfallzahlen um 203 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt ereigneten sich 30.762 Verkehrsunfälle. Gleichzeitig sanken die registrierten Unfälle mit Personenschaden erneut von 2.774 auf 2.743. Getrübt wird diese positive Bilanz allerdings dadurch, dass die Anzahl der schwerverletzten und getöteten Personen gleichzeitig zunahm.
"Obwohl die Unfallzahlen grundsätzlich ein positives Bild zeichnen, bleibt doch ein leicht bitterer Nachgeschmack zurück, da wir im Jahr 2024 gleich zwei Opfer mehr zu beklagen hatten, die im Straßenverkehr ihr Leben ließen. Dieser Entwicklung begegnen wir jedoch unmittelbar. Wir haben unsere Verkehrsüberwachungs-und präventionsmaßnahmen nochmals genau unter die Lupe genommen und lageangepasst an verschiedenen Stellschrauben gedreht. Beispielsweise werden wir künftig die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden bei der Geschwindigkeitsüberwachung intensivieren. Insbesondere bei Motorradfahrenden, die "geblitzt" werden, wollen wir als Polizei direkt im Anschluss an den Verstoß eine Kontrolle durchführen. So kann die Identifizierung der verantwortlichen Bikerin bzw. des verantwortlichen Bikers noch vor Ort erfolgen. Das Entdeckungsrisiko für Motorradfahrende wird damit beträchtlich gesteigert. Wir erhoffen uns damit einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, um der Unfallursache Nr. 1 entgegenzutreten ", erklärt der Leiter des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Thomas Wild. "Im Mittelpunkt unserer Bestrebungen steht die Reduzierung der im Straßenverkehr schwerverletzten und getöteten Personen. Das optimierte Konzept ist ein wichtiger Baustein, um mehr Verkehrssicherheit zu erreichen und daran arbeiten wir mit Beharrlichkeit", so Thomas Wild weiter.
Die Verkehrsunfallbilanz 2024 belegt abermals, dass überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit eine maßgebliche Rolle bei schweren Verkehrsunfällen sowie bei Unfällen unter Beteiligung von Motorrädern und des Radverkehrs spielt.
Geschwindigkeitsmessungen förderten im Jahr 2024 mehr als 150.000 Verstöße zu Tage. Daraus resultierten über 2.000 Regelfahrverbote.
Auffällig ist, dass im Jahr 2024 die Verkehrsunfälle, die sich im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol ereigneten, einen Höchstwert von 332 Unfällen im fünf-Jahres-Vergleich erreicht haben. Gleichzeitig rangiert die mangelnde Verkehrstüchtigkeit bei schweren Unfällen auf Platz 3. "Ein besorgniserregendes Ergebnis", ordnet Erwin Grosser, Leiter der Schutzpolizeidirektion, diese Zahlen ein. "Den Verkehrsteilnehmenden muss klar sein, wie gefährlich eine Fahrt unter dem Einfluss von Alkohol sein kann, und welche schwerwiegenden Folgen sich daraus ergeben können. Wie schon in der Vergangenheit werden wir Verkehrskontrollen flankiert von Präventionsmaßnahmen als probates Mittel einsetzen, um Fahrzeuglenkerinnen und -lenkern diese Gefahr deutlich zu machen", zeigt Erwin Grosser auf.
Fast schon vorhersehbar könnte man die Entwicklung bei Unfällen mit E-Scootern nennen: es wurde ein Anstieg von 97 auf 110 verzeichnet. Als häufigste Unfallursache wurde hier jedoch das verbotswidrige Benutzen von Straßenteilen festgestellt, gefolgt von mangelnder Verkehrstüchtigkeit. Nicht angepasste Geschwindigkeit, im Vorjahr noch Hauptunfallursache, nimmt im Jahr 2024 eine weniger bedeutende Rolle ein.
Betroffen macht die Betrachtung der Unfälle des Radverkehrs im Jahr 2024. Obwohl die Unfallzahlen dezent zurückgegangen sind, registrierte das Polizeipräsidium Ludwigsburg acht tödlich verletzte Personen und damit sieben mehr als im Vorjahr. Über die Hälfte dieser Personen stürzte alleinbeteiligt. "Unser Ziel ist es, das Gefahrenbewusstsein der Radfahrenden zu steigern, die im Gegensatz zu anderen Verkehrsteilnehmenden einer erhöhten Verletzungsgefahr unterliegen", macht der Leiter der Schutzpolizeidirektion deutlich. "Eine herausragende Bedeutung kommt dabei dem direkten Kontakt zwischen Polizei und Radfahrenden zu. Wir wollen insbesondere vermitteln, wie (lebens-) wichtig eine geeignete Schutzausrüstung ist und welche wesentliche Rolle die gefahrene Geschwindigkeit bei der Verhinderung von schweren Unfallfolgen im Zusammenhang mit dem Radverkehr spielt. Hierzu beabsichtigen wir, spezielle Fahrradgruppen einzusetzen, um "auf Augenhöhe" die Akzeptanz der Präventions- und Kontrollmaßnahmen zu steigern und eine Verhaltensänderung zu erzielen."
Jeweils rückläufig waren die Unfallzahlen der Risikogruppen Kinder und junge Erwachsene im Jahr 2024. "Diese Ergebnisse sind erfreulich, wenngleich der kontinuierliche Anstieg der Unfallzahlen bei der Gruppe der älteren Menschen eine beunruhigende Entwicklung darstellt", so der Leiter des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. "Auch hier werden wir mit verschiedenen gezielten Maßnahmen ansetzen und speziell auf Seniorinnen und Senioren zugehen. Ich möchte jedoch auch einen Appell direkt an die Betreffenden richten. Handeln Sie selbstverantwortlich. Nehmen Sie regelmäßig freiwillige Gesundheitschecks wahr. Um am zwischenzeitlich recht anspruchsvollen Straßenverkehr aktiv teilnehmen zu können, müssen alle Sinne funktionieren. Wer selbst mobil sein will, sollte altersentsprechend fit sein", hebt Thomas Wild hervor.
Den ausführlichen Sicherheitsbericht mit der Verkehrsunfallbilanz finden Sie auf der Internet-Seite des Polizeipräsidiums Ludwigsburg unter https://ppludwigsburg.polizei-bw.de (Direktlink zum Dokument: https://ppludwigsburg.polizei-bw.de/wp-content/uploads/sites/7/2025/03/Sicherheitsbericht-Teil-1_Verkehrsunfallbilanz_2024.pdf).
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