Bundespolizeiinspektion Karlsruhe
BPOLI-KA: 22-Jähriger erleidet durch Stromunfall schwerste Verletzungen
Karlsruhe (ots)
Am Sonntag gegen 00:50 Uhr kam es im Bahnhof Mannheim-Seckenheim zu einem schweren Personenunfall.
Nach bisherigem Ermittlungsstand war ein 22-Jähriger aus dem Rhein-Neckar-Kreis am Bahnhof Weinheim unbemerkt von einer Brücke auf einen Wagen einer dort planmäßig haltenden Regionalbahn gesprungen.
Er fuhr auf dem Dach des Zuges bis zum Bahnhof Mannheim-Seckenheim mit und wollte dort vermutlich während des Haltes vom Zug auf den Bahnsteig klettern. Beim Aufrichten kam er wahrscheinlich zu nah an die Oberleitung, wurde durch einen Spannungsüberschlag der Oberleitung schwer verletzt und fiel auf den Bahnsteig.
Bedingt durch die Überspannung des Stromschlags bekam der Triebfahrzeugführer des Zuges eine Hochspannungsauslösung angezeigt, wodurch ein Weiterfahren des Zuges nicht möglich war. Dadurch wurde der Triebfahrzeugführer auf den Verunfallten aufmerksam und verständigte die Rettungskräfte.
Ein Notarzt übernahm die Erstversorgung vor Ort. Der junge Mann erlitt schwerste Verbrennungen am ganzen Körper und wurde in eine Spezialklinik verbracht.
Auf dem Dach des Zuges konnte der Rucksack des 22-Jährigen aufgefunden werden. In diesem befanden sich Spraydosen sowie ein schwarzes Notizbuch mit diversen Zeichnungen.
Im Einsatz waren eine Streife des Bundespolizeireviers Mannheim, zwei Streifen des Polizeireviers Ladenburg, ein Einsatzzug der Berufsfeuerwehr Mannheim, ein Notarzt, zwei Rettungswagenbesatzungen und ein Notfallmanager der Deutschen Bahn AG.
Die Bahnstrecke musste für eine Stunde gesperrt werden. Dadurch erhielten sechs Züge circa 180 Minuten Verspätung. Die Bundespolizei ermittelt.
Aus aktuellem Anlass weist die Bundespolizei nochmals eindringlich auf die Gefährlichkeit solchen Handelns hin. Die Oberleitung hat eine Spannung von 15.000 Volt. Nicht nur das Berühren der Oberleitung mit dem Körper oder mit Gegenständen aller Art, sondern schon die bloße Annäherung ist lebensgefährlich. Die Bundespolizei und auch die Deutsche Bahn AG weisen bereits seit Jahren gezielt durch Präventionsprogramme auf diese unsichtbare Gefahr hin.
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