FW-Heiligenhaus: Busunfall und andere Katastrophen (Meldung 24/2017)
Heiligenhaus (ots)
Ihrem Namen wird die Feuerwehr schon lange nicht mehr gerecht: Von 535 Einsätzen im letzten Jahr entfielen nur 107 Alarme auf den Bereich Feuerschutz. Schon lange ist die Feuerwehr ein Allrounder. Doch wie werden die Frauen und Männer der Feuerwehr eigentlich auf all diese Aufgaben vorbereitet?
Situatives Lernen für den Ernstfall
"Da unter dem Bus - da ist mein Kind drunter - helfen Sie schnell!", schreit ein Mann. Stress ergreift das Gesicht von Hauptbrandmeister Peter Hahn, der dem unbekannten Mann gegenübersteht. Sein Löschfahrzeug rollt mit Blaulicht auf den Hof der ehemaligen Schule "Am Sportfeld". Hahn legt die Taktik fest und befiehlt seiner Mannschaft: "Angriffstrupp nimmt Hebekissen vor, Melder betreut die Person." Über Funk meldet er seiner Einsatzleitung: "Kind unter Reisebus eingeklemmt, Rettung mit Hebekissen wird eingeleitet, Rettungswagen und Notarzt zur Einsatzstelle."
Zum Glück nur eine Übung. Neben dem normalen Aus- und Fortbildungsdienst treffen sich die Einheiten der Heiligenhauser Feuerwehr an mehreren Samstagen im Jahr und üben einen ganzen Tag lang gemeinsam. "An einem Tag ist mehr Zeit, Themen zu vertiefen. Hinzu kommt das Gemeinschaftsgefühl. Wir frühstücken gemeinsam, verbringen den Tag miteinander und enden erst mit dem gemeinsamen Abendessen in unserer Feuerwache.", erklärt Pressesprecher Nils Vollmar. "Wichtig ist, dass wir so realitätsnah wie möglich üben, ohne Übungskünstlichkeiten. Nur so kann man ein Gefühl für echte Einsätze entwickeln."
Noch als Vollmar diesen Satz ausspricht läuft ein Passant während der Aufräumarbeiten auf den Hof. "Auf dem Panoramaradweg liegt ein blutverschmierter Mann, ein Fahrradfahrer hat in umgefahren. Er spricht nicht mehr!" Nach einigen Sekunden schnappen sich die Frauen und Männer den Erste Hilfe-Rucksack und sprinten zum Radweg. Auch wenn es hier niemand gedacht hat, schnell stellt sich auch dies als Übung heraus. Die Helfer legen die Person in die stabile Seitenlage, versorgen die Verletzungen und bestellen den Rettungsdienst. "Kein Rauch, keine großen Effekte. So ist auch das wahre Leben - so etwas kann jeden Tag passieren.", so Vollmar.
Ortswechsel: "Seid euch darüber bewusst - wenn wir nicht mehr können, erst dann kommt ihr. Von euch wird ein besonderes Maß an Fertigkeit erwartet." Stadtförster Johannsen erklärt 13 Frauen und Männern der Feuerwehr den richtigen Umgang mit der Motorkettensäge. Er spricht nicht mit Laien, sondern mit Motorkettensägenführern. Zu rund 50 Gefahrenbäume wurden die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr gerufen - sowohl am Tag als auch mitten in der Nacht. Dann, wenn auch der Förster schläft.
Gute Ausbildung ist die beste Lebensversicherung
"Wer zur Feuerwehr möchte, muss zwei Dinge mitbringen: Motivation und Zeit.", erläutert der Ausbildungsleiter der Heiligenhauser Wehr, Christian Peipe. "Alles andere bekommt man bei uns beigebracht." Er koordiniert die Ausbildung der 95 Wehrfrauen und -männer. Wer in der Einsatzabteilung startet, muss zunächst einen Grundlehrgang besuchen. Dieser wird in mehreren Modulen im Kreis Mettmann angeboten. Zusätzlich läuft alle zwei Wochen freitags zwischen 19:00 - 21:00 Uhr unser Aus- und Fortbildungsdienst. "Hier bilden wir für unsere örtlichen Gegebenheiten aus - auf unsere Fahrzeuge oder in den Ortsteilen mit ihren Besonderheiten.", so Peipe. "Gute Ausbildung ist die beste Lebensversicherung. Wir werden in Extremsituationen gerufen, alles muss schnell gehen. Allerdings läuft ein Einsatz nur dann gut, wenn wir mit den gleichen Kameraden nach Hause fahren, die auch mit hingefahren sind."
Zahlreiche Zusatz- und Sonderausbildungen bietet die Feuerwehr Heiligenhaus, der Kreis Mettmann oder das Institut der Feuerwehr NRW in Münster. Viele besondere Übungsdienste organisierten die Frauen und Männer der Feuerwehr in den letzten Monaten: Übungen auf dem zukünftigen Autobahnabschnitt der A 44, Kettensägenworkshops oder Atemschutzausbildung in einem Container mit echtem Feuer - langweilig wird es nie.
Jeder interessierte Bürger von 12 - 67 Jahren kann sich in den verschiedenen Abteilungen der Feuerwehr betätigen. Die freitäglichen Übungsdienste können hierfür ganz unverbindlich besucht werden - wem es gefällt, der bleibt. Darüber freuen sich die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr. Weitere Informationen bietet die Webseite der Wehr unter www.fw-heiligenhaus.de .
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Nils Vollmar
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