FW-RE: Feuerwehr Dorsten beteiligt sich am Projekt "Feuerwehrensache"
Dorsten, An der Wienbecke 12, Feuer- und Rettungswache (ots)
Förderung der kulturellen Vielfalt in der Feuerwehr
Um das Ehrenamt in den Freiwilligen Feuerwehren zu stärken, hat das Ministerium für Inneres und Kommunales NRW (MIK), in enger Kooperation mit dem Verband der Feuerwehren NRW (VdF NRW e. V.), das Projekt "Feuerwehrensache" ins Leben gerufen, an dem auch die Feuerwehr Dorsten nun tatkräftig teilnimmt. Die Dorstener Wehr beteiligt sich, als bisher einzige Feuerwehr in NRW, an der Arbeitsgemeinschaft "Menschen in der Freiwilligen Feuerwehr" mit der Rubrik der "Kulturellen Vielfalt". In dieser Rubrik geht es insbesondere darum, die Feuerwehr für die unterschiedlichsten Kulturen zu öffnen und in diesem Bereich ein vorhandenes Informationsdefizit abzubauen. In ganz Deutschland engagiert sich gerade einmal ein Prozent der Bevölkerung mit einem Migrationshintergrund in den Feuerwehren bzw. Hilfsorganisationen. Bei der bereits stattgefundenen Auftaktveranstaltung (Bild), trafen sich Vertreter der Feuerwehr Dorsten, des MIK, des Elternnetzwerkes NRW, des Integrationsrates NRW, des Sozialamtes und Vertreter der Schulen, um Neuigkeiten und weiteres Vorgehen zu besprechen. Die Feuerwehr Dorsten erhält bei der Durchführung des Integrations-Pilotprojektes Unterstützung von der Feuerwehr Arnsberg, da diese bereits seit 2011 im Bereich des interkulturellen Dialoges Erfahrungen gesammelt hat.
Problembeschreibung
Die beiden Kernprobleme, die sowohl außerhalb als auch innerhalb der Feuerwehr zu finden sind, sollen aufgearbeitet und auch nachhaltig gelöst werden.
Bei den Problembereichen handelt es sich zum einen um das vorhandene Informationsdefizit über die Struktur und Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr bei Migrantinnen und Migranten und zum anderen über die sicherlich mangelnde "Interkulturelle Öffnung" innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr. Die Feuerwehr ist bis heute eher monokulturell aufgestellt, sodass die meisten Angehörigen der Feuerwehren über keinen Migrationshintergrund verfügen und in der Regel männlich sind. Ein weiteres Problem ist die mangelnde Information über die Strukturen innerhalb der Feuerwehr, z. B. wird nicht zwischen Freiwilliger Feuerwehr und Berufsfeuerwehr differenziert. Da in den meisten Ländern der Erde die Feuerwehren eher militärisch aufgestellt sind und es dort keine Kombination aus haupt- und ehrenamtlichen Angehörigen gibt, trägt diese Tatsache ebenfalls zu einem Informationsdefizit bei. In häufigen Fällen wird diese Sichtweise von den Migrantinnen und Migranten auf das deutsche Feuerwehrsystem übertragen.
Ziele des Projektes
An erster Stelle steht hier natürlich der Abbau des Informationsdefizits durch Informationsveranstaltungen bei den verschiedenen Migrantenselbstorganisationen (MSO). Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, die Förderung der interkulturellen Öffnung der Freiwilligen Feuerwehr voranzutreiben. Auch in Schulen sollen Informationsveranstaltungen durchgeführt werden, um dort die Schülerinnen und Schüler mit dem "System Feuerwehr" vertraut zu machen. Die Veranstaltungen werden unter dem Namen "Wir schützen Sie! - Ihre Feuerwehr stellt sich vor", in enger Zusammenarbeit mit den MSO, von Mitgliedern der Feuerwehr Dorsten durch-geführt. Auch das Elternnetzwerk NRW wird die Veranstaltung mit dem nötigen Know-how unterstützen. Um mit den Informationsveranstaltungen für Migrantinnen und Migranten starten zu können, ist allerdings eine Multiplikatorenschulung der teilnehmenden Mitglieder der Feuerwehr Dorsten notwendig, die sich nach den erfolgten Grundlagenseminaren anschließen wird. An den Grundlagenseminaren, die im November 2014 durchgeführt werden, nehmen 16 - 18 Kameradinnen und Kameraden aus den einzelnen acht Löschzügen teil, um im Bereich der interkulturellen Kompetenz und Vielfalt geschult zu werden. Nach den erfolgten Grundlagenseminaren und der durchgeführten Multiplikatorenschulung, werden bei den MSO Informationsveranstaltungen durchgeführt, um den Migrantinnen und Migranten das Thema Feuerwehr näher zu bringen, außerdem werden Informationsveranstaltungen in weiterführenden Schulen angeboten. Die einzelnen Schulleitungen zeigten bisher reges Interesse an dem Projekt und unterstützen dieses in vollem Umfang.
Nach der Durchführung des Projektes, steht eine abschließende Evaluation auf dem Programm. Diese ist erforderlich, um wichtige Fragen zu dem Projekt zu beantworten.
Die wichtigsten Fragen sind:
- Welche Personenzahl hat an den Veranstaltungen teilgenommen? - Konnten Eintritte in die FF verbucht werden? - Konnte ein nachhaltiger Kontakt zu den MSO hergestellt werden? - Konnten durch das Projekt auch andere Organisationen erreicht werden? - Sind weitere Veranstaltungen dieser Art auch zukünftig erwünscht? - Wie bewerten die Teilnehmer die einzelnen Veranstaltungen?
Um auch die Grundlagenseminare abschließend zu bewerten, muss geklärt werden, wie viele Kameradinnen und Kameraden an den Seminaren teilgenommen haben. Durch eine anonyme Abfrage der Teilnehmer soll eine Bewertung zum Ablauf, Inhalt und Aufbau des Seminars abgegeben werden. Die Bewertung des Vermittelten spielt eine weitere wesentliche Rolle. Nähere Informationen zu den Aktionen des Projektes "Feuerwehrensache" gibt es unter http://www.feuerwehrensache.nrw.de/. (MT)
Rückfragen bitte an:
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Markus Terwellen
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