ZOLL-E: Staatsanwaltschaft Wuppertal - Zollfahndung Essen: Schlag gegen internationale illegale Zigarettenproduktion - zwei illegale Zigarettenfabriken - 19 Festnahmen- Steuerschaden in Millionenhöhe
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Brandenburg a.d Havel / Essen / Haan / Radevormwald / Velbert / Wuppertal / Belgien / Niederlande (ots)
Am 23.10.24 hoben Ermittlerinnen und Ermittler des Zollfahndungsamtes Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wuppertal zwei professionelle, gesetzwidrig betriebene Herstellungsanlage für illegale Zigaretten in Radevormwald und Velbert aus.
Die Maschinen der entdeckten kompletten Produktionsstraßen ( Herstellungs-, Verpackungseinheiten, Stromgeneratoren, Abluftanlagen, Tabakschneide- und Trocknungsmaschine, technisches Equipment), Großmengen Vorprodukte wie ca. 27 Tonnen Rohtabak, Filter- und Zigarettenpapier, Umverpackungen für verschiedene Zigarettenmarken, wurden sichergestellt. Weiter wurden etwa 11 Tonnen Feinschnitt sowie 104.188 Stangen dort produzierter, gefälschter Zigaretten der verschiedener Marken, die insbesondere auf dem britischen Markt gehandelt werden, sichergestellt.
19 Verdächtige bulgarischer, ukrainischer, moldauischer und rumänischer Staatsangehörigkeit wurden, auch unter Einsatz von Spezialkräften der Bundespolizei, in den Hallen in Radevormwald und Velbert überrascht und festgenommen. Die Verdächtigen werden mit Antrag der Staatsanwaltschaft Wuppertal heute dem Haftrichter beim Amtsgericht Wuppertal vorgeführt.
Im April 2024 gewannen Bedienstete des Zollfahndungsamtes Essen erste Hinweise auf eine illegale Zigarettenproduktion, was zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal führte.
Die intensiven Ermittlungen führten die Fahnder und Fahnderinnen auch auf die Spur verdächtiger Objekte in den Niederlanden und in Belgien. Hier wurden die Ermittlungen und Maßnahmen durch Europol koordiniert. So wurden am 23.1024 bei zwei Durchsuchungen in den Niederlanden 12.000 Stangen illegaler Zigaretten sichergestellt. Nach Spontanmitteilung an die belgischen Zollbehörden führten eine weitere Durchsuchung in Belgien zur Sicherstellung von 12 Tonnen Rohtabak und zwei Tabaktrocknungsmaschinen. Die enge und intensive Zusammenarbeit auf europäischer Ermittlerebene führte durch die Einbindung von Europol schnell und reibungsfrei zum Erfolg.
Die Hallen der illegalen Zigarettenfabriken war durch die Gruppierung hochprofessionell und sehr aufwändig für ihre kriminellen Zwecke um- und ausgebaut worden, auch um das Entdeckungsrisiko zu minimieren.
Die Zigaretten waren nach derzeitigen Erkenntnissen hauptsächlich für den deutschen und europäischen Schwarzmarkt bestimmt.
Allein der geschätzte deutsche Tabaksteuerschaden für aktuellen Sicherstellungen beläuft sich auf über 4,3 Millionen Euro.
"Bei diesen hochprofessionellen Anlagen zur Herstellung illegaler Zigaretten handelt es sich erneut um industrielle Ausmaße. Zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen wurden zwei Herstellungsanlagen zeitgleich sichergestellt. Durch die funktionierende Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden konnte die Tätergruppierung unseres Erachtens nunmehr nachhaltig gestört werden und ein beträchtlicher, auf Dauer angelegter Steuerbetrug in Deutschland verhindert werden", so die Leitung des Zollfahndungsamtes Essen, Regierungsdirektorin Carolin Müller.
"Selbst professionell tätige Tätergruppen können sich niemals vor einem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden sicher fühlen. Die Ausschaltung der illegalen Produktionsstätten verhindert erhebliche Mindereinnahmen der öffentlichen Hand. Die weitere Sachverhaltsaufklärung wird noch aufwändig und arbeitsintensiv sein. Mein Dank gilt sämtlichen Einsatzkräften, die hervorragend zusammengearbeitet und diesen Ermittlungserfolg möglich gemacht haben." so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert, Leiter der die Ermittlungen führenden Abteilung zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal.
Am Einsatz, der sich aufgrund der umfangreichen Maßnahmen über mehrere Tage erstreckt, sind etwa 300 Kräfte der Zollverwaltung, der Bundespolizei sowie des Technischen Hilfswerkes, welches in gewohnt professioneller Weise beim Abbau und Abtransport der sichergestellten Maschinen, Materialien und Zigaretten unterstützt, beteiligt.
Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Wuppertal werden die Ermittlungen durch die Zollfahndung Essen - Dienstsitz Köln nun fortgeführt.
Information:
Neben den veröffentlichten Foto-/Videoaufnahmen können auf Anfrage weitere Videosequenzen der Produktionsanlagen zur Verfügung gestellt werden.
Rückfragen bitte an:
Zollfahndungsamt Essen
Pressesprecherin
Heike Sennewald
Telefon: 0201 10281130
Mobil: 0151 - 6469 5153
Fax: 0201 10281190
E-Mail: presse@zfae.bund.de
www.zoll.de
oder
Staatsanwaltschaft Wuppertal
OStA Wolf-Tilman Baumert
0202 5748-410
0176 10574802
pressestelle@sta-wuppertal.nrw.de
www.sta-wuppertal.nrw.de
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