FW-GE: Silvesterbilanz 22/23
Gelsenkirchen (ots)
Eine arbeitsreiche Schicht endete für viele Einsatzkräfte der Feuerwehr Gelsenkirchen. Am Morgen hatten sich neben den hauptamtlichen Kräften auch viele Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Gelsenkirchen einsatzbereit gemeldet, um am wahrscheinlich arbeitsreichsten Tag des Jahres für die Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger im Notfall bereitzustehen. Am helllichten Tag wurden insbesondere die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr vielfach durch das stürmische Wetter gefordert, galt es umgestürzte Bauzäune zu sichern oder aber auch die Gefahr von herabfallenden Dachziegeln zu bannen, der ein oder andere abgebrochene Ast wurde natürlich auch beseitigt. Fünfmal musste die Feuerwehr Gelsenkirchen sturmbedingt tätig werden.
Vereinzelt kam es bereits am frühen Abend zu silvestertypischen Einsätzen. Um 18:58 wurden die Kräfte des Löschzuges 13 Erle unter dem Einsatzanlass "brennt was im Garten" in die Dülmener Straße in der Resser Mark gerufen. Die brennende Hecke konnte schnell mittels Strahlrohr gelöscht werden, aber dieser Einsatz stand mustergültig für die Herausforderungen der kommenden Stunden. Nicht die Großbrände beschäftigte die Feuerwehr Gelsenkirchen und brachte Sie an die Grenze der Maximalauslastung, sondern die vielen Kleinbrände waren es, die die Wehrfrauen und -männer bis tief in den Neujahrsmorgen massiv forderten. Dies machte gegen halb eins am 1.1. auch den Gesamtalarm für die Freiwillige Feuerwehr Gelsenkirchen notwendig, waren zu diesem Zeitpunkt jeweils alle verfügbaren Kräfte mit Einsätzen gebunden. Ein größeres Aufgebot an Kräften wurde in Resse an der Waterloostraße erforderlich. Hier war in einem Lichtschacht ein Feuer ausgebrochen. Dies hatte bei Eintreffen der ersten Kräfte bereits auf einen kleinen Teil der Fassade übergegriffen und drohte sich auszuweiten. Durch das beherzte Eingreifen der Feuerwehr könnte eine weitere Ausdehnung verhindert werden. Unmittelbar vor dem Jahreswechsel kam es noch zu einer kurzen Schrecksekunde. Unter dem Einsatzstichwort "brennt vermutlich Buschwerk" eilten Kräfte des Löschzuges 19 (Heßler) in die Tiefbachstraße in Heßler. Aus dem Strauchwerk wurde in der ersten Rückmeldung dann ein LKW, der bei Ankunft der Feuerwehr bereits in Vollbrand stand. Der Brand konnte aber vor Eintreffen weiterer Kräfte durch das erstalarmierte Fahrzeug relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Ein Totalschaden am LKW war jedoch nicht mehr zu verhindern. In Hassel brannte auf der Hechelstraße eine Holzhütte in einem Garten. An der Cranger Straße wurden Mülltonnen an einer Fassade Raub der Flammen, hier kam es jedoch nicht zu einem Flammenüberschlag. Die kurioseste Alarmmeldung war wohl um kurz nach halb zwei in der Früh die Mitteilung, dass ein brennendes Fahrzeug über die Kreuzung Emil-Zimmermann-Allee/Adenauerallee führe und zum Ablöschen zur nahe gelegenen Zentralen Feuer- und Rettungswache an der Seestraße rollte. Somit kam der Brand unmittelbar zur Feuerwehr, wobei es in 99% der Fälle wohl genau anders herum ist.
55 Kleinbrände verzeichnete die Statistik der Leitstelle am Neujahrsmorgen bei der Schichtübergabe. 108-mal war der Rettungsdienst am letzten Tag des Jahres gefordert, 18-mal wurde bei Rettungsdiensteinsätzen das Eingreifen des Notarztes erforderlich. Der erste Einsatz des neuen Jahres war somit auch ein Rettungsdiensteinsatz. Auf dem Neumarkt in der Altstadt war einem Jungen eine Rakete ins Gesicht geflogen. Er wurde unmittelbar in den Schockraum einer Gelsenkirchener Klinik eingeliefert. Auch in diesem Jahr kam es wieder durch unsachgemäßes Hantieren mit Feuerwerk zu vielen Verletzungen insbesondere von Fingern, Händen oder auch großflächigen Gesichtsverletzungen.
Alles in allem verlief die Nacht für die Feuerwehr und den Rettungsdienst Gelsenkirchen zwar arbeitsintensiv, aber ohne größere Herausforderungen. Die schiere Menge an Einsätzen forderte die Gelsenkirchener Brandschützer. In Summe standen am 1.1.2023 217 erfolgreich abgearbeitete Einsätze in der Bilanz der Feuerwehr.
Neben den Beamtinnen und Beamten der Berufsfeuerwehr gebührt im Besonderen den freiwilligen Einsatzkräften an dieser Stelle ein dickes Dankeschön für ihre unentgeltliche Unterstützung am wohl arbeitsreichsten Tag des Jahres.
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