FW-PL: Gefahrstoffaustritt in Plettenberger Industriebetrieb. Feuerwehr mehrere Stunden mit Eindämmung des Schadens beschäftigt
Plettenberg (ots)
Gegen 11:40 Uhr wurden am heutigen Sonntag zunächst die hauptberuflichen Kräfte der Feuer- und Rettungswache zu einer "Gewässerverunreinigung" in den Plettenberger Ortsteil Holthausen alarmiert. Passanten hatten in dem im Ort verlaufenden Elsebach eine milchige Flüssigkeit entdeckt und die Feuerwehr verständigt. Erste Maßnahme der Feuerwehr war die Verständigung der unteren Wasserbehörde, sowie die Erkundung nach der Austrittsstelle der unbekannten Substanz. Es begann eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen, als man ca. 3 Kilometer weiter oberhalb im Industriegebiet Köbbinghausen den Austritt der Flüssigkeit aus einem Kanalrohr entdeckte. Nun musste das dazugehörige Industrieunternehmen gefunden werden, welches für den Produktaustritt verantwortlich war. Die Polizei meldete der Feuerwehr dann, dass aus einem ca. 80 Meter oberhalb der Austrittsstelle gelegenen Industriebetrieb für Oberflächentechnik eine milchige Flüssigkeit unter einem Rolltor hervordrang. Gegen 12:45 Uhr wurde auf Grund von ersten PH-Wert Messungen in der Flüssigkeit durch die hauptberufliche Wachbereitschaft das Einsatzstichwort auf "Chemie-Unfall" erhöht. Daraufhin wurde der Gefahrgutzug der Feuerwehr Plettenberg, bestehend aus den Löschgruppen Landemert und Stadtmitte, die örtliche zuständige Löschgruppe Holthausen, sowie der Dekonzug der Nachbarwehr aus Herscheid, bestehend aus den Löschgruppen Hüinghausen, Neuemühle und Rärin alarmiert. Recht schnell gelang es den Feuerwehrkräften die Kanalistation schnellstmöglich abzudichten um den Austritt der Flüssigkeit in den Elsebach zu unterbinden. Es stellte sich bei näherer Analyse des Stoffes heraus, dass es sich um eine Lauge handelt, welche bei starker Vermischung mit Wasser neutralisiert und keine Dämpfe entwickelt. Als die ersten Trupps unter Chemikalienschutzanzug in die Halle vorgingen, stellten diese fest, dass ca. 10 bis 20 Liter des Gefahrstoffes pro Minute aus einem Behälter in die Produktionshalle liefen. Um diese aufzufangen wurden zunächst zahlreiche spezielle Gefahrgutbehälter vorgebracht. Schwierig gestaltete sich das Abschiebern der Austrittsstelle. Erst um 15:10 Uhr konnte die Feuerwehr endgültig Entwarnung geben. Fachkräften aus dem Industriebetrieb gelang eine Umleitung der Flüssigkeit in eine hausinterne Kläranlage. Ein mittlerweile an der Einsatzstelle eingetroffenes Spezialunternehmen für Gefahrstoffe kümmert sich nun um die Aufräumarbeiten innerhalb und um den Betrieb, sowie die Entsorgung der durch die Feuerwehr aufgefangenen Flüssigkeit. Gegen 16:30 Uhr rückten die ca. 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr wieder in ihre Standorte ein. Zur Unfallursache in dem Industriebetrieb kann die Feuerwehr keine Aussagen machen. Untere Wasserbehörde und Polizei ermitteln in dem Fall.
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