FW-WRN: Die Freiwillige Feuerwehr Werne wünscht eine schöne SimJü 2021
Werne (ots)
Für die Freiwillige Feuerwehr Werne startet bereits am kommenden Freitag die diesjährige SimJü Kirmes. Um 17 Uhr treffen sich Vertreter der Ordnungsbehörden wie des Ordnungsamtes, des Rettungsdienstes, der Polizei, des Roten Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehr Werne um sich zu vergewissern, dass alle Planungen beim nun endgültigen Aufbau der Kirmes auch so realisiert und umgesetzt wurden.
Dazu zählt u.a. auch die Kontrolle ob mit den Großfahrzeugen die Rettungswege ohne Probleme zu befahren sind. Die hohen Überhänge der Verkaufs- und Fahrgeschäfte in Verbindung mit der engen Innenstadtbebauung sind oft große Herausforderungen für die Maschinisten. Bei den oft engen Altstadtgassen und den zusätzlichen Fahr- und Ausschankgeschäften, wird den Fahrern vom Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Drehleiter einiges an fahrerischem Können abverlangt. Im Einsatzfall die sperrigen Großfahrzeuge zügig und sicher durch die Engstellen zu manövrieren, bedeutet viel Übung und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Ebenfalls an diesem Freitag werden die verantwortlichen Führungskräfte der Feuerwehr in Bezug auf das Sicherheitskonzept und die speziellen Abläufe der Wachbereitschaft eingewiesen. Die Wache am Konrad-Adenauer-Platz 1b dient von Samstag an, bis zum letzten Kirmestag am Dienstag als Herberge für mindestens elf Einsatzkräfte. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte leisten dann dort die sogenannte Wachbereitschaft. Dies ist nötig um zu Stoßzeiten der Kirmes die durch die Bezirksregierung Arnsberg geforderten Hilfsfristen einhalten zu können. Denn bereits ohne die Menschenmassen, das zusätzliche Verkehrsaufkommen, die kirmesbedingten Sperrungen und damit verbundenen Verzögerungen ist es herausfordernd die Hilfsfristen einhalten zu können. Jedoch könnte die Anfahrt der ausschließlich aus ehrenamtlichen Kräften bestehenden Feuerwehr zu Stoßzeiten eventuell lebenswichtige Zeit kosten.
Einsatztechnisch ist die Kirmes in den vergangenen Jahren in der Regel unspektakulär und über die Kirmestage wird erfahrungsgemäß kein Einsatzschwerpunkt in der Jahres-Statistik der Werner Feuerwehr erwartet. Das meiste passiert um die Kirmes herum. Es gibt beispielsweise deutlich mehr Verkehr und damit steigt auch die Gefahr von Verkehrsunfällen auf den hiesigen Bundes- Landes- und Kommunalstraßen. Ebenfalls kann ein mögliches Brandereignis innerhalb der Innenstadt sowie der Fahrgeschäfte oder der Schaustellerbeherbergungen an sich nie ausgeschlossen werden.
Die Kirmeswache, an der alle Löschzüge und -gruppen der Werner Feuerwehr beteiligt sind, ist aus einem simplen Grund unverzichtbar: Acht Minuten nach der Alarmierung muss ein kompletter Löschzug am Einsatzort eintreffen, so die Anforderung der Bezirksregierung in Arnsberg.
Außerhalb der Kirmes klappt das. Doch während der fünften Jahreszeit gelten in Werne andere Voraussetzungen. Durch die Kirmes sind ganze Straßenzüge und große Teile der Innenstadt gesperrt. Bei einem Einsatz in der Innenstadt stehen den Rettern deutlich mehr Menschen im Weg und behindern ein schnelles Vorankommen. Die Einsatzfahrten werden durch die vielen Sperrungen und Verkehrsbehinderungen während der Kirmes deutlich komplizierter und zeitintensiver.
Normalerweise dauert es durchschnittlich vier Minuten, bis die freiwilligen Helfer von ihren Arbeitsstätten, ihrem Zuhause, oder wo auch immer sie sich im Moment des Alarms im Stadtgebiet befinden, an der Feuerwache eintreffen.
Ausrücken in maximal einer Minute! Daher wechselt die Freiwillige Feuerwehr Werne während der Stoßzeiten der Kirmes in den "Berufsfeuerwehr-Modus". Bis nächsten Dienstag ist die Wache zu den Stoßzeiten besetzt, der erste Löschzug - bestehend aus einem Einsatzleitwagen [ELW], einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug [HLF20], einer Drehleiter [DLK23/12] oder Rüstwagen [RW], ist maximal eine Minute nach der Alarmierung ausgerückt.
Ebenfalls kommt es auf die gute Mischung an. Bei den geplanten Wachen werden genau passende Funktionen und Fähigkeiten der Einsatzkräfte auf den Fahrzeugen verteilt, so dass jede anfallende Aufgabe bewältigt werden kann. Insgesamt werden durch die Einsatzkräfte 11 Positionen wie beispielsweise Atemschutzgeräteträger oder Maschinisten besetzt.
Während der Wachbereitschaft wird die Zeit an der Wache oft für die Fortbildung genutzt. Die technischen Handhabungen zum zerstörungsfreien Öffnen einer Wohnungstüre sowie die passenden praktischen Übungen dazu, werden in Unterrichten vermittelt.
Die Drehleitermaschinisten und Korbbediener nutzen die Zeit um das schnelle Verfahren des Rettungskorbes und der Montage der Anbaugeräte zu üben. Um mit den zwei Joysticks zielsicher vier gleichzeitige Bewegungen des Leiterparks durchzuführen, bedarf es viel Übung und Routine.
Es werden Kontrollfahrten in ohnehin schon engen Baugebieten durchgeführt. Die Vergangenheit zeigt leider, dass diese Kontrolle nötig ist, falls Kirmesbesucher Ihre PKW nicht auf den ausgeschilderten freie Parkmöglichkeiten rund ums Kirmesgelände sowie Stadthaus-Parkplatz, Busbahnhof- Parkplatz, Schlot-Parkplatz, Heckhof-Parkplatz, Alte Münsterstraße und Bült abstellen und dann die angrenzenden ungeeigneten Flächen in Baugebieten nutzen. Ebenso zählen Gesellschaftsspiele oder ein gemeinsamer Filmabend sowie das oftmals gemeinsame Kochen der Mannschaft zum festen Bestandteil des Dienstes.
Der Krammarkt am Dienstag fordert ganztags die Kräfte. Zudem wird der Führungsdienst zweifach besetzt. Von der Wehrführung ist immer jemand in zusätzlicher Bereitschaft und rückt ab bestimmten Einsatzstichworten mit aus.
Außerdem gibt es Samstag und Dienstag einen zusätzlichen Zugführer als Führungsergänzung auf dem Einsatzleitfahrzeug. Dies dient dazu, dass in kurzer Zeit eine funktionierende Führungsstruktur erstellt werden kann. In einer größeren Einsatzlage, bei der auch überörtliche Einsatzkräfte aus anderen Städten und Gemeinden anrücken würden (wie der Massenanfall von Verletzten im Jahr 2017 im Festzelt), werden zunächst vorher definierte Bereitstellungsräume angefahren. Von dort geht es dann koordiniert zum eigentlichen Einsatzort auf dem Kirmesgelände.
Die Kirmeswache schluckt zusammengerechnet 44 Urlaubstage der Feuerwehrleute, die gemeinsam eine Dienstzeit von 357 Stunden bewältigen. Anders als für "normale Einsätze" gibt es für die bis zu 10-Stunden-Wachbereitschaft keine Freistellung der Arbeitgeber. Dafür bekommen die Einsatzkräfte eine Aufwandsentschädigung der Stadt Werne. Und nach der Kirmes? "Geht unser Tagesgeschäft einfach weiter". Mitte Oktober hatte die Gesamtwehr bereits mehr Einsätze bewältigt als das gesamten Jahr 2020 bereit hielt. Sicherlich mit der hohen Anzahl an Hochwassereinsätzen geschuldet, jedoch grundsätzlich auf einem sehr hohen Niveau.
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