Wiesbaden (KvD) - Polizeipräsidium Westhessen
POL-WI-KvD: "Gib mich meiner Mama zurück"
Wiesbaden (ots)
Heute am 25.08.09, gegen 14.30 Uhr wurde die Polizei zu einem eingangs sehr merkwürdig erscheinenden Einsatz gerufen. Eine 52jährige Wiesbadenerin bemerkte einen Mann, der ein laut schreiendes Kleinkind am Arm durch die Zimmermannstraße zog. Dabei schrie das etwa 4jährige Kind sehr laut, so besorgniserregende Sätze wie:
"Mama hilf mir", "Gib mich meiner Mama zurück" und "Ich will zu meiner Mama".
Die Zeugin befürchtete berechtigt das Schlimmste und verständigte die Polizei. Dabei verlor sie aber den Mann und das Kind aus den Augen. Die erste eingesetzte Funkstreife konnte durch eine Anwohnerbefragung die Angaben der Dame bestätigen.
Offensichtlich hatte das Kind zahlreiche Anwohner auf sich aufmerksam gemacht. Aufgrund des Umstandes war es deshalb nicht auszuschließen, dass es sich tatsächlich um eine Kindesentführung handelt.
Aus diesem Grunde wurde die Innenstadt durch zahlreichen Funkstreifen über 1 Stunde lang abgesucht. Im Rahmen der Absuche wurden auch weitere Anwohner befragt. Dabei ergänzte ein Mitarbeiter eines Geschäfts, dass ihm der Mann bereits in der Bertramstraße aufgefallen war. Der Mann habe das Kind aufgrund seines massiven Widerstandes über die ganze Bertramstraße ziehen müssen und sei dann in die Zimmermannstraße abgebogen.
Da sich die Polizeibeamten einen derartigen Vorfall aber direkt vor ihrem Revier kaum vorstellen konnten, nahmen sie mit den in der Nähe liegenden Kindergärten Kontakt auf.
In einem der Kindergärten klärte sich anhand der Beschreibung des "Täters" der Fall sehr schnell. Eine Erzieherin hatte ihr eigenes Kind ihrem Mann, also dem leiblichen Vater. übergeben.Er sollte es nach Hause bringen, da sie noch weiter im Kindergarten arbeiten musste.
Der Vater brachte es dann absprachegemäß in die gemeinschaftliche Wohnung.
Um eine Verwechslung völlig auszuschließen suchte die Polizei dann mit der Zeugin noch die Wohnung auf. In der Wohnung konnte dann der "Täter" und sein "Entführungsopfer" wohlauf angetroffen werden. Der Vater war sichtlich überrascht. Das "Entführungsopfer" war durch die Ereignisse so erschöpft, dass es bei Eintreffen der Polizei bereits schlief.
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