POL-GÖ: (320/2018) Ermittlungen nach Vorfällen in Göttinger Flüchtlingsunterkunft dauern an
Göttingen (ots)
GÖTTINGEN (jk) - Nach dem Polizeieinsatz in einer Göttinger Flüchtlingsunterkunft im Schützenanger (siehe unsere Pressemitteilungen Nr. 314 und 315 vom 12.06.18) dauern die Ermittlungen zu den genauen Geschehnissen an.
Am Dienstagnachmittag (12.06.18) gegen 16.00 Uhr war die Polizei durch Mitarbeiter der Stadt Göttingen um Unterstützung gebeten worden, da sich ein 20 Jahre alter Mann zu Unrecht in einer Wohneinheit aufhielt und diese nicht freiwillig verlassen wollte.
Bei dem anschließenden Einsatz hatten eine Polizistin und einer ihrer Kollegen nach ersten vorliegenden Informationen Prellungen durch Tritte bzw. einen Schlag mit einem Rucksack erlitten. Ein weiterer Beamter zog sich während des Pfeffersprayeinsatzes Reizungen im Gesicht und an den Armen zu. Erkenntnisse über weitere verletzte Personen liegen der Polizei bislang nicht vor.
Gegen den 20 Jahre alten ehemaligen Unterkunftsbewohner, dessen Verhalten den Einsatz auslöste, leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstands, Körperverletzung und Beleidigung ein. Der Mann aus Liberia war noch am späten Dienstagnachmittag in eine psychiatrische Fachklinik eingeliefert worden, nachdem er gegenüber den Einsatzkräften Suizidabsichten geäußert hatte. Gegen seinen bevorstehenden Abtransport mit einem Rettungswagen hatte sich der 20-Jährige erheblich körperlich zur Wehr gesetzt und dabei die Beamtin leicht verletzt.
Bereits zuvor hatte unter anwesenden Bewohnern ein emotional aufgeheizter Solidarisierungseffekt eingesetzt. Die Stimmung gegenüber den Einsatzkräften wurde schließlich zunehmend gereizt und aggressiv. Vermutlich um die gegen den 20-Jährigen geplante Maßnahme zu verhindern, wurden die Polizisten im weiteren Verlauf von ca. 10 bis 15 Personen massiv bedrängt und auch angegangen. Die Beamten drängten die Aggressoren zunächst mit einfacher körperlicher Gewalt zurück, um sie auf Abstand zu halten. Schließlich mussten die Beamten aber von ihrem Pfefferspray Gebrauch machen, um den ungehinderten Abtransport des 20-Jährigen ins Krankenhaus gewährleisten zu können.
Die Ermittlungen dauern an. Hierzu gehört auch die Prüfung, ob noch weitere Ermittlungsverfahren einzuleiten sind.
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