POL-GÖ: (593/2018) 23-Jähriger fährt gezielt auf Polizisten zu und touchiert Einsatzfahrzeug - Beamter gibt Schüsse aus Dienstwaffe ab, beschädigter Reifen beendet Flucht vor der Polizei in Hardegsen
Göttingen (ots)
Göttingen, Bundesstraße 27 in Richtung A 7, L 554 in Richtung Adelebsen pp. Sonntag, 11. November 2018, gegen 03.50 Uhr
GÖTTINGEN/HARDEGSEN (jk) - Auf der B 27 in Göttingen hat sich ein 23-Jahre alter Autofahrer aus dem Landkreis Northeim Sonntagnacht (11.11.18) gegen 03.50 Uhr einer Kontrolle durch die Polizei entzogen und mit hoher Geschwindigkeit die Flucht ergriffen.
Anlass der geplanten Überprüfung war, dass sich an dem PKW Kennzeichen befanden, die laut Überprüfung aktuell nicht ausgeben sind. Als eine Funkstreife dem Fahrer des Wagens deshalb Anhaltezeichen gab, ergriff dieser unvermittelt die Flucht.
Es folgte eine Verfolgungsfahrt mit mehreren Streifenwagen, in deren Verlauf der 23-Jährige dann in Lenglern (Landkreis Göttingen) nach bislang vorliegenden Erkenntnissen vermutlich gezielt und mit hoher Geschwindigkeit auf einen auf der Straße stehenden Polizisten aus Göttingen zugefahren und das Einsatzfahrzeug des Beamten touchiert haben soll. Der 53-Jährige konnte sich geistesgegenwärtig durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Er blieb unverletzt. Anschließend gab der Polizeihauptkommissar ersten Ermittlungen zufolge mehrere Schüsse aus seiner Dienstwaffe auf den weiter in Richtung Harste flüchtenden PKW ab. Obwohl nach ersten Informationen vermutlich ein Schuss den Vorderreifen des Wagens traf, setzte der 23-jährige Fahrer seine Flucht unbeirrt über die L 554 nach Harste und Asche in Richtung Hardegsen (Landkreis Northeim) fort. Im Bereich Ellierode umfuhr er dabei eine von der Polizei eingerichtete Straßensperre.
Der wegen des Reifenschadens nicht mehr fahrbereite PKW zwang den 23-Jährigen in Hardegsen schließlich zum Anhalten. Er ließ den Wagen in der Straße "Am Hagen" zurück und flüchtete zu Fuß. Beamte konnten den Gesuchten nach kurzer Verfolgung in einem Gebüsch festnehmen.
Bei Überprüfung des 23-Jährigen stellte sich heraus, dass er unter Alkoholeinfluss und ohne Fahrerlaubnis am Steuer saß. Ein Atemalkoholtest ergab 1,48 Promille.
Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes zum Nachteil eines Polizeibeamten, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Alkoholbeeinflussung sowie Kennzeichenmissbrauchs ein. Das von dem 23-Jährigen genutzte Auto wurde beschlagnahmt.
Der Festgenommene befindet sich aktuell weiter in Polizeigewahrsam.
Die weiteren Ermittlungen zur Klärung bzw. Aufhellung der genauen Geschehensabläufe dauern an.
Es wird gegebenenfalls am Montag (12.11.18) nachberichtet.
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