POL-GÖ: (619/2019) Flächendeckende Kontrollen zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität in der Polizeidirektion Göttingen
Göttingen (ots)
Gesamtfazit: -Mehr als 190 Einsatzkräfte beteiligt -Jeder Einbruch ist eine Straftat zu viel -917 Fahrzeuge und 1141 Personen kontrolliert und überprüft
Die Fallzahlen im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls sind sowohl auf Landesebene als auch im Bereich der Polizeidirektion Göttingen rückläufig. Diese positive Tendenz macht deutlich, dass die präventiven und repressiven Anstrengungen der Polizei nach wie vor die erhofften Effekte erzielen. Ungeachtet dessen ist die Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens eine der wesentlichen operativen Schwerpunktsetzungen in der Polizeidirektion Göttingen. Ein entscheidender Grund für die polizeilichen Maßnahmenkonzepte ist die steigende Professionalität, mit der die Täter und Banden vorgehen. Immer häufiger sind reisende Tätergruppen - oft mit internationalem Bezug - für Einbrüche verantwortlich. Dabei gehen die Täter strukturiert und arbeitsteilig vor. Sie nutzen Autobahnen und Bundesstraßen zur schnellen An- und Abreise. Wesentlicher Bestandteil polizeilicher Konzepte sind groß angelegte Kontrollmaßnahmen auf einschlägigen Verbindungsrouten im Bereich der PD Göttingen. Pünktlich zur dunklen Jahreszeit kontrollierten am gestrigen Tage mehr als 190 Polizeibeamtinnen und -beamte an sechs Kontrollstellen 917 Fahrzeuge und 1141 Personen. Ziele der groß angelegten Aktion waren die Festnahme von Tätern und das Auffinden von Beweismitteln. In erster Linie ist aber die Erkenntnisgewinnung über Fahrzeuge, Bandenstrukturen, Netzwerke, Verbringungsrouten und Täterverhalten bedeutsam und Zielrichtung der flächendeckend ausgerichteten ganzheitlichen Kontrollen. Neben Einsatzkräften aus allen Dienststellen der Polizeidirektion Göttingen hat auch die Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen mit der Bereitschaftspolizei, das Zollamt Göttingen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde Göttingen sowie die zuständigen Autobahnmeistereien und VIA Niedersachsen unterstützt. "Wohnungseinbrüche stellen einen schwerwiegenden Eingriff in das Privatleben unser Bürgerinnen und Bürger dar. Jeder Einbruch ist einer zu viel", sagt Gerd Lewin, Vizepräsident der Polizeidirektion Göttingen. "Im Vergleich zum letzten Jahr können wir sowohl bei der Anzahl, als auch bei der Aufklärungsquote einen deutlich positiven Trend verzeichnen. Das ist für uns aber kein Grund hier nachzulassen. Dass wir die Eigentumskriminalität weiterhin mit einem deutlichen Schwerpunkt bearbeiten, erwartet unsere Bevölkerung zu recht. Dabei richten wir uns durch ständige überregionale Analyse unserer Koordinierungsstelle "Eigentum" in diesem Deliktsbereich frühzeitig und abgestimmt mit polizeilichen Maßnahmen auf das mögliche Täterverhalten aus. Wir werden die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortsetzen und Kontrollen zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität auf einem hohen Niveau halten. Durch den Kontrolldruck wird das Entdeckungsrisiko deutlich gesteigert."
Bei den überprüften Personen konnten 14 mit einschlägigen Erkenntnissen im Bereich Einbruchdiebstahl festgestellt werden. Diese Erkenntnisse werden nun analysiert und mit bereits bestehenden Datenbeständen bzw. aktuellen Tatorten abgeglichen. Auf diese Personen bezogen, hatten die Kontrollen eine starke Präventivwirkung.
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Göttingen kontrollierten 59 Beamtinnen und Beamte in der Zeit von 12.00 bis 17.30 Uhr auf dem Parkplatz Leineholz an der A7 in Fahrtrichtung Hannover insgesamt 162 Fahrzeuge und 216 Personen. Gegen zwei überprüfte Personen lagen bereits einschlägige Erkenntnisse in den polizeilichen Auskunftssystemen vor.
Im Zuge der Kontrollen leiteten die eingesetzten Beamten mehrere Ermittlungsverfahren, u.a. wegen Kennzeichenmissbrauchs und Fahren ohne Fahrerlaubnis, ein. Hinzu kommen Verstöße gegen das Pflichtversicherungs-, das Kraftfahrzeugsteuer- und das Betäubungsmittelgesetz. Weiterhin wurden insgesamt sechs Ordnungswidrigkeitenanzeigen im Zusammenhang mit kleineren Verstößen eingeleitet. Darüber hinaus wurde eine Blutentnahme angeordnet und in drei Fällen die Weiterfahrt untersagt.
Die eingesetzten Kräfte mussten außerdem im gesamten Direktionsbereich 17 Ermittlungsverfahren einleiten sowie 123 Ordnungswidrigkeitenanzeigen fertigen. In drei Fällen waren Fahrzeugführer ohne erforderliche Fahrerlaubnis unterwegs. Bei sechs weiteren Sachverhalten führten die Verantwortlichen ihren PKW unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Im Rahmen einer Personenüberprüfung vollstreckten die eingesetzten Kräfte einen Haftbefehl in einer Höhe von 3696 Euro. Andernfalls hätte die Person 42 Tage in einer Justizvollzugsanstalt verbüßen müssen. Auch im Bereich der Prävention bleibt die Polizeidirektion Göttingen am Ball: Wie in den vergangenen Jahren werden die Polizeiinspektionen in den kommenden Wochen unter dem Motto "mehr Sicherheit in der dunklen Jahreszeit" Info-Veranstaltungen zum Thema Sicherung der eigenen vier Wände durchführen.
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