POL-GÖ: (317/2020) +++ Achtung +++ Falsche Enkel am Telefon
Göttingen (ots)
Landkreis Göttingen
GÖTTINGEN (mo/mb) - In den letzten Tagen kam es leider wieder vermehrt zu betrügerischen Anrufen falscher Angehöriger. Betroffen hiervon waren erneut Duderstadt und die umliegenden Ortschaften.
Die Gauner, die sich als Enkel, Nichten oder andere Angehörige ausgaben, versuchten durch vorgegaukelte Sachverhalte wie Wohnungskäufe, Verkehrsunfälle oder eine Corona-Infektion in eine finanzielle Notlage gekommen zu sein und baten um eine schnelle und nur kurzfristige Unterstützung in Höhe von mehreren Tausend oder mehreren Zehntausend Euro. Die Straftaten blieben nach bisherigen Erkenntnissen im Versuchsstadium stecken.
Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Göttingen führt dies zumindest teilweise auf die große Nachfrage an Präventionsvorträgen zu diesem Thema in der Vergangenheit und die damit verbundene Sensibilisierung der potenziellen Zielgruppe - ältere Menschen - zurück.
Immer mehr Menschen erkennen trotz guter Überzeugungskraft der Täter den Schwindel und reagieren sehr gut. Sie stellen kritische Rückfragen, kündigen an, das Telefon auf Lautsprecher zu schalten oder geben an, bei Angehörigen rückfragen zu wollen. Das führte in den bekanntgewordenen Fällen dazu, dass die Betrüger von der Tat abließen und kein Schaden entstand.
Dennoch warnt Marko Otte, Beauftragter für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Göttingen, vor der Professionalität und der Überzeugungskraft der Täter: Elementar wichtig sei, dass die Telefonbucheinträge in der Art geändert werden, dass die alten deutschen Vornamen entfernt werden - und das am besten schnellstmöglich. Dies kann man online oder auch in einer Filiale des jeweiligen Telefonanbieters beantragen. Denn wenn die Täter nicht mehr auf ebendiese alten Vornamen stoßen, sinke die Wahrscheinlichkeit, dass man Opfer dieser betrügerischen Anrufe werden könnte.
Darüber hinaus können sehr kurze Telefonnummern, drei- oder vierstellig, auf einen bereits jahrzehntealten Anschluss und entsprechend ältere Anschlussinhaber hindeuten.
Wichtig sei auch, dass über solche Vorfälle im Bekanntenkreis geredet werde! So könne man andere Menschen vor den Tätern warnen. Dies sei gerade in der jetzigen Zeit, in der noch keine Präventionsveranstaltungen wieder durchgeführt werden können, eine hervorragende Nachbarschaftshilfe.
Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Göttingen bedauert sehr, dass aufgrund der derzeitigen Lage noch keine öffentlichen Präventionsveranstaltungen stattfinden. Aber Marko Otte betont: "Wir stehen für die Bürger in den Startlöchern und warten nur auf den Startschuss! Wir haben unser Pulver noch lange nicht verschossen!"
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