POL-GÖ: (330/2020) "Falsche Polizeibeamte" sind wieder aktiv
Göttingen (ots)
Göttingen, Stadtgebiet und Landkreis
GÖTTINGEN (mb) - Im Laufe der letzten Tage wurden der Polizei Göttingen neben mehreren Anrufen von Enkeltrick-Betrügern (wir berichteten, siehe hierzu Pressemitteilung Nr. 317/2020 vom 27.08.2020) auch wieder vermehrt Anrufe von falschen Polizeibeamten gemeldet. Unter anderem gab sich der Anrufer als "Volker Albrecht" von der Kriminalpolizei aus.
Die zumeist männlichen Anrufer machten während der Telefonate auf vermeintliche Einbrecher aufmerksam und fragten nach Wertgegenständen und Bargeld. Im weiteren Gesprächsverlauf versuchte man ferner die Angerufenen zu überzeugen, dass sie ihre Bankkonten sichern sollten, indem sie das dort vorhandene Geld auf ein "Sicherungskonto" der Staatsanwaltschaft transferieren müssen, um dies vor dem Zugriff der vermeintlichen Verbrecher zu schützen. Durch eine absolut seriöse Argumentationsweise erscheinen die Betrüger am Telefon sehr glaubhaft und verunsichern ihre Opfer durch ein ständiges Hinzufügen von fadenscheinigen Behauptungen so sehr, dass sie den Betrügern letztlich Glauben schenken und ihren Anweisungen Folge leisten.
Hinzu kommt eine neue Masche der Trickbetrüger: sie fordern ihre Opfer dazu auf, eine Remote Software auf dem PC zu installieren, durch welche die Täter Fernzugriff auf den Computer erhalten. In Kombination mit den benötigten Bankdaten können die Betrüger somit auf sämtliche Konten und Zahlungsdienste zugreifen und über das Ersparte ihrer Opfer verfügen. Weiterhin besteht dadurch die Möglichkeit, die Geschädigten unwissend als "Finanzagenten" zu missbrauchen und fremde, zum Teil hohe, Geldbeträge zu transferieren.
So erging es in der letzten Woche einem Ehepaar aus dem Altkreis Osterode. Hierbei entstand ein finanzieller Schaden in Höhe von mehreren Tausend Euro.
Marko Otte, Beauftragter für Kriminalprävention, rät hierzu: "Lassen Sie sich nicht dazu drängen, weitere Software auf Ihren PC zu installieren! Diese ermöglicht unter Umständen den Zugriff für andere Personen. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen."
Die Polizei rät weiterhin, wachsam zu sein! Es ist davon auszugehen, dass die Anrufserie auch in den nächsten Tagen fortgesetzt wird und die Gauner erneut versuchen werden, zu einem finanziellen Erfolg zu kommen.
Die Ermittler empfehlen deshalb die Beachtung folgender Hinweise:
Die Polizei wird Sie niemals unter der Telefonnummer 110 anrufen! Die Polizei fordert niemals Informationen über Geldbeträge, Wertgegenstände oder vorhandene Sicherungsanlagen am Telefon ein! Teilen Sie keine Informationen über Ihre finanziellen Verhältnisse am Telefon mit und lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Übergeben Sie niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände an fremde Personen oder deponieren Sie diese nie an vorgegebenen Orten!
Wenn Sie glauben, Opfer eines Betruges geworden zu sein, wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige.
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