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Polizeiinspektion Göttingen

POL-GÖ: (38/2022) Schockanruf-Betrüger erbeuten gleich zweimal fünfstellige "Kaution" - Geschädigte aus Northeim für Geldübergabe nach Göttingen beordert, Zeugen gesucht!

Göttingen (ots)

Northeim/Göttingen

Freitag, 13. Januar 2023, gegen 16.00 Uhr (Übergabe Gaußstraße) und 18.15 Uhr (Übergabe Godehardstraße)

NORTHEIM/GÖTTINGEN (jk) - Über einen zuvor getätigten "Schockanruf" haben unbekannte Betrüger am Freitagnachmittag (13.01.23) in Göttingen gleich zweimal einen fünfstelligen Geldbetrag erbeutet. Geschädigt waren ein Ehepaar und eine Frau aus Northeim. Für die Übergaben der angeblichen "Kautionen" wurden sie von den Tätern nach Göttingen beordert. Die Aushändigung der Beträge an einen jeweils unbekannten "Abholer" erfolgte gegen 16.00 Uhr in der Gaußstraße und gegen 18.15 Uhr in der Godehardstraße vor dem dortigen Finanzamt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich in beiden Fällen um dieselbe Tätergruppe gehandelt hat. Insbesondere für die Geldübergaben werden Zeugen gesucht.

Die Geschädigten hatten zuvor einen Anruf erhalten, in dem ihnen vorgetäuscht wurde, dass eine Angehörige einen schweren bzw. tödlichen Unfall verursacht habe und diese nun bei der Polizei "sitzen würde". Wegen der Schwere der Straftat müsse eine "Kaution" gezahlt und bei Gericht hinterlegt werden, dann käme die Angehörige frei.

Die Northeimer Eheleute und auch die Frau hoben darauf in Northeim das Geld ab und begaben sich nach Göttingen. Mit den übergebenen Geldumschlägen verschwand der jeweilige "Abholer" anschließend in unbekannte Richtung.

Beschreibung:

1.	Übergabe Gaußstraße: ca. 20 Jahre alt, ca. 165 cm groß, korpulent, dunkles Haar, bekleidet mit Jeans, Hemd. Softshelljacke, Umhängetasche
2.	Übergabe Godehardstraße/Finanzamt: ca. 170 cm groß, ca. 20 bis 30 Jahre alt, Brillenträger, Schnurrbart, bekleidet mit Wintermütze, Jeans, Windjacke.

Zeugen der Übergaben werden gebeten, sich unter Telefon 0551/491-2115 bei der Polizei Göttingen zu melden.

Ihre Polizei rät:

Was sind Schockanrufe? Bei einem sogenannten "Schockanruf" geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte (meist Tochter/Sohn oder Enkel) oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie wollen die Angerufenen dazu bringen, Geld oder Wertsachen, wie teuren Schmuck, an sie zu übergeben.

Die Betrüger setzen bewusst auf einen Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich unter Druck, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen. Oft bemerken Opfer den Betrug erst, wenn es zu spät ist.

Lassen Sie sich deshalb am Telefon auf keinen Fall unter Druck setzen oder zu kurzfristigen Entscheidungen verleiten - egal, wie plausibel eine Situation zunächst dargestellt wird.

So können Sie sich schützen

Denken Sie daran: Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste.

Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.

Sprechen Sie SOFORT mit ihren Angehörigen oder der Polizei! Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen! Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei! Bedenken Sie: Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig.

Niemals Geld abheben oder überweisen um Ermittlungen zu unterstützen! Es gibt keine Kautionszahlungen! Seien Sie misstrauisch - das ist keine Unhöflichkeit! Die Polizei lässt Ihnen Zeit sich zu vergewissern! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Fordern Sie bei Kontakt einen Dienstausweis und vergewissern Sie sich über Notruf 110! Beenden Sie das Gespräch selbst! Rufen Sie nie über die angezeigte Telefonnummer zurück! Löschen Sie Ihren Telefonbucheintrag!

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jasmin Kaatz
Otto-Hahn-Straße 2
37077 Göttingen
Telefon: 0551/491-2017
Fax: 0551/491-2010
E-Mail: pressestelle@pi-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-goe.polizei-nds.de

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