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Polizeiinspektion Göttingen

POL-GÖ: (357/2023) "Sextortion"-Fälle häufen sich - Präventioner Marko Otte von der Polizeiinspektion Göttingen erklärt das Phänomen und gibt Tipps

Göttingen (ots)

GÖTTINGEN (mo/jk) - Das für die Ermittlungen zuständige 1. Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes der Polizei Göttingen registriert aktuell eine Zunahme von Erpressungen auf sexueller Grundlage, auch "Sextortion" genannt. Der Begriff setzt sich zusammen aus "Sex" und "Extortion" (engl. Erpressung).

Polizeihauptkommissar Marko Otte, Beauftragter für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Göttingen erklärt, wie die Täter genau vorgehen und wie das Kriminalitätsphänomen überhaupt funktioniert.

"Der vermeintlich heiße Flirt über Dating-Plattformen oder die sozialen Medien entpuppt sich immer wieder als Falle mit fatalen Folgen. Hinter manchem Online-Flirt stecken Betrüger und Erpresser. Beim so genannten ,Sextortion' werden Opfer dazu überredet, digital intime Aufnahmen zu senden, um sie anschließend mit der Veröffentlichung der unbemerkt aufgezeichneten Bilder oder Videos zu erpressen und hohe Geldsummen, vorzugsweise in Kryptowährungen, zu fordern. Die Täterinnen und Täter sind oft in Banden organisiert und operieren vom Ausland aus. Die Polizei warnt davor, das geforderte Geld zu bezahlen. In der Regel sind Männer das häufigere Ziel von 'Sextortion', jedoch sind auch Frauen davon betroffen", erklärt Otte.

Wie gehen die Erpresser genau vor?

"Oft treten die Betrüger über soziale Netzwerke wie Twitter, Snapchat, Instagram oder Facebook oder über Dating-Plattformen mit ihren Opfern in Kontakt und gewinnen zunächst deren Vertrauen. Einmal im Gespräch, überreden sie sie dazu, ihnen Nacktfotos oder -videos zuzusenden oder lenken den Chat bald auf Video-Telefonie um. Dort bringen sie ihre Chat-Partner dazu, sexuelle Handlungen vor der Kamera auszuführen. Im Anschluss drohen die Täter damit, unbemerkt aufgenommene Bilder oder Videos im Internet zu veröffentlichen, wenn das geforderte Lösegeld nicht gezahlt wird. In ähnlichen Fällen wird den Opfern auch per E-Mail ein Erpresserschreiben zugesandt, in dem sie aufgefordert werden, eine bestimmte Geldsumme zu zahlen, andernfalls, so behaupten die Täterinnen und Täter, werde kompromittierendes Material bzw. Nacktaufnahmen des Adressaten, beispielsweise aus den sogenannten sozialen Medien, veröffentlicht", so der Experte weiter. Er rät:

"Die Polizei empfiehlt, keine Geldforderungen zu bezahlen und Anzeige zu erstatten, wenn man Opfer von 'Sextortion' wird. Sie sollten außerdem das Passwort des verwendeten Accounts ändern. Wenn Bilder oder Videos von Ihnen veröffentlicht wurden, melden Sie diese dem Seiten- oder Portalbetreiber und bitten Sie darum, dass sie gelöscht werden."

Drei wichtige Tipps zum Schutz vor "Sextortion"

   -	Seien Sie misstrauisch bei Ihnen nicht bekannten Nutzerprofilen.
Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats
zu. -	Seien Sie vorsichtig mit der Weitergabe persönlicher 
Informationen im Internet. Teilen oder versenden Sie keinesfalls 
intime Bilder oder Videos. -	Überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung
endet meist nicht nach der ersten Zahlung.

Grundsätzliche Tipps

   -	Sind Sie Opfer einer Straftat geworden, erstatten Sie unbedingt 
Strafanzeige bei einer Polizeidienststelle oder online unter 
https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de/ -	Nutzen Sie starke
Passwörter und verwenden Sie für jeden Account ein anderes Passwort, 
damit ein Passwortdiebstahl nicht dazu führt, dass alle Ihre Accounts
gehackt werden. Nutzen Sie nach Möglichkeit 
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). -	Moderne Antivirensoftware bzw.
Spamfilter können helfen, Malware und andere schädliche Programme zu 
erkennen und zu entfernen, die von Betrügern verwendet werden, um 
Zugriff auf Ihre Daten zu erhalten. Halten Sie diese stets auf dem 
aktuellsten Stand. -	Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von 
fremden Personen an. Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und 
Privatsphäre Einstellungen.

Ausführliche Informationen und weitere Tipps finden Sie unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sextortion/

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jasmin Kaatz
Otto-Hahn-Straße 2
37077 Göttingen
Telefon: 0551/491-2017
Fax: 0551/491-2010
E-Mail: pressestelle@pi-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-goe.polizei-nds.de

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