POL-GÖ: (235/2024) Seniorin um Ersparnisse betrogen: Schockanrufer erbeuten fünfstellige "Kaution" in Hann. Münden, Zeugen für Geldübergabe am Mittwochabend an Gimter Kirche gesucht
Göttingen (ots)
Hann. Münden, Ortsteil Gimte, Berliner Straße, dortige Marienkirche Dienstag, 11. Juni 2024, gegen 23.00 (Abholzeit)
HANN. MÜNDEN (jk) - Über einen zuvor getätigten "Schockanruf" haben unbekannte Betrüger am Dienstagabend (11.06.24) in Hann. Münden/Gimte (Landkreis Göttingen) einen kleinen fünfstelligen Geldbetrag erbeutet.
Die tatbetroffene Seniorin hatte zuvor einen Anruf erhalten, in welchem eine angebliche "Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft München" behauptete, die Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um "strafrechtliche Konsequenzen zunächst zu vermeiden", sei die sofortige Zahlung einer "Kaution" nötig. Von der unbekannten Betrügerin unter Druck gesetzt, packte die Mündenerin letztlich ihre Ersparnisse in eine Tüte und begab sich mit der angeblichen "Kaution" zum zuvor vereinbarten Übergabeort, der Gimter Marienkirche.
Hier fuhr etwa gegen 23.00 Uhr ein größeres Taxi (mutmaßlich Mercedes Vito mit typischer Lackierung, Taxenschild auf dem Dach) vor. Eine etwa 40 Jahre alte, dunkel gekleidete Frau mit Hut nahm die Tüte mit dem Geld an sich und verschwand anschließend. Weitere Informationen zu der unbekannten Abholerin sowie auch dem Taxi liegen nicht vor.
Die Polizei hofft auf Zeugen der Übergabe und bitten diese, sich entweder unter Telefon 0551/491-2115 bei den Göttinger Ermittlern oder unter der 05541/9510 beim Polizeikommissariat Hann. Münden zu melden.
Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Ihre Polizei rät:
Was sind Schockanrufe? Bei einem sogenannten "Schockanruf" geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte (meist Tochter/Sohn oder Enkel) oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie wollen die Angerufenen dazu bringen, Geld oder Wertsachen, wie teuren Schmuck, an sie zu übergeben.
Die Betrüger setzen bewusst auf einen Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich unter Druck, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen. Oft bemerken Opfer den Betrug erst, wenn es zu spät ist. Lassen Sie sich deshalb am Telefon auf keinen Fall unter Druck setzen oder zu kurzfristigen Entscheidungen verleiten - egal, wie plausibel eine Situation zunächst dargestellt wird. So können Sie sich schützen
- Denken Sie daran: Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste. - Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen. - Sprechen Sie SOFORT mit ihren Angehörigen oder der Polizei! Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen! Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei! Bedenken Sie: Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig. - Niemals Geld abheben oder überweisen um Ermittlungen zu unterstützen! Es gibt keine Kautionszahlungen! Seien Sie misstrauisch - das ist keine Unhöflichkeit! Die Polizei lässt Ihnen Zeit sich zu vergewissern! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Fordern Sie bei Kontakt einen Dienstausweis und vergewissern Sie sich über Notruf 110! Beenden Sie das Gespräch selbst! Rufen Sie nie über die angezeigte Telefonnummer zurück! Löschen Sie Ihren Telefonbucheintrag!
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