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Polizeiinspektion Göttingen

POL-GÖ: (262/2024) Senior um Ersparnisse betrogen: Schockanrufer erbeuten mehrere Tausend Euro "Kaution" in Zorge, Polizei fahndet nach unbekannter Geldabholerin

Göttingen (ots)

Walkenried, Ortsteil Zorge

Freitag, 5. Juli 2024

ZORGE (jk) - Über einen zuvor getätigten "Schockanruf" haben Unbekannte am Freitag (05.07.24) in Zorge (Landkreis Göttingen) einen Senior um seine Ersparnisse betrogen. Der Mann hatte am Vormittag einen Anruf erhalten, in welchem ein angeblicher Polizeibeamter aus Stuttgart behauptete, der Sohn habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Frau ums Leben gekommen sei. Der Sohn befände sich nun auf der Wache und käme nur gegen Zahlung einer "Kaution" frei. Von dem Anrufer unter Druck gesetzt, übergab der Rentner schließlich mehrere Tausend Euro an eine angekündigte "Abholerin". Die Aushändigung der geforderten "Kaution" fand nach ersten Ermittlungen am frühen Nachmittag im Bereich der Siedlung Uhdenberg statt.

Wer hat die "Abholerin" gesehen?

Die gesuchte Betrügerin soll ca. 40 Jahre alt, ca. 165 cm groß und von gepflegter Erscheinung gewesen sein und kurze dunkle Haare und ein gebräuntes Gesicht gehabt haben. Weiteres ist derzeit nicht bekannt.

Die Ermittler hoffen, dass insbesondere Anwohnenden die Unbekannte in der kleinen Siedlung aufgefallen ist. Sachdienliche Hinweise, auch zu weiteren verdächtigen Personen oder Fahrzeugen, nimmt das Polizeikommissariat Bad Lauterberg unter Telefon 05524/963-0 entgegen.

Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Ihre Polizei rät:

Was sind Schockanrufe? Bei einem sogenannten "Schockanruf" geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte (meist Tochter/Sohn oder Enkel) oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie wollen die Angerufenen dazu bringen, Geld oder Wertsachen, wie teuren Schmuck, an sie zu übergeben.

Die Betrüger setzen bewusst auf einen Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich unter Druck, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen. Oft bemerken Opfer den Betrug erst, wenn es zu spät ist. Lassen Sie sich deshalb am Telefon auf keinen Fall unter Druck setzen oder zu kurzfristigen Entscheidungen verleiten - egal, wie plausibel eine Situation zunächst dargestellt wird. So können Sie sich schützen

   - Denken Sie daran: Die Polizei ruft Sie niemals unter der 
     Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie 
     unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Nutzen Sie dafür nicht
     die Rückruftaste.
   - Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft 
     und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
   - Sprechen Sie SOFORT mit ihren Angehörigen oder der Polizei! 
     Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und 
     finanziellen Verhältnisse. Übergeben Sie niemals Geld oder 
     Wertsachen an unbekannte Personen! Ziehen Sie eine 
     Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110
     die Polizei! Bedenken Sie: Niemals ist die Behandlung eines 
     Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages 
     abhängig.
   - Niemals Geld abheben oder überweisen um Ermittlungen zu 
     unterstützen! Es gibt keine Kautionszahlungen! Seien Sie 
     misstrauisch - das ist keine Unhöflichkeit! Die Polizei lässt 
     Ihnen Zeit sich zu vergewissern! Lassen Sie sich nicht unter 
     Druck setzen! Fordern Sie bei Kontakt einen Dienstausweis und 
     vergewissern Sie sich über Notruf 110! Beenden Sie das Gespräch 
     selbst! Rufen Sie nie über die angezeigte Telefonnummer zurück! 
     Löschen Sie Ihren Telefonbucheintrag!

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jasmin Kaatz
Otto-Hahn-Straße 2
37077 Göttingen
Telefon: 0551/491-2017
Fax: 0551/491-2010
E-Mail: pressestelle@pi-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-goe.polizei-nds.de

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