Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
FW-LFVSH: Tipps der Feuerwehr zum Umgang mit Osterfeuern und trockenem Wetter
Kiel (ots)
Über die Osterfeiertage brennen in vielen Orten Schleswig-Holsteins wieder die traditionellen Osterfeuer. Doch so stimmungsvoll diese Brauchtumsfeuer auch sind - sie bergen auch Gefahren. Der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein gibt wichtige Hinweise für ein sicheres Osterfest.
Wer ein Osterfeuer plant, sollte es unbedingt bei der zuständigen Behörde - in der Regel dem Ordnungsamt - anmelden, um unnötige Fehleinsätze der Feuerwehr zu vermeiden. Zudem sollten ausschließlich trockene Pflanzenreste und unbehandeltes Holz verwendet werden. "Bitte denken Sie auch an den Tierschutz: Viele Kleintiere nutzen aufgeschichtetes Brennmaterial als Unterschlupf. Schichten Sie das Material kurz vor dem Anzünden noch einmal um - so vermeiden Sie eine tödliche Falle für Igel, Mäuse oder Vögel", rät Landesbrandmeister Jörg Nero.
Offenes Feuer gehört außerdem nicht in die Nähe von Gebäuden, Straßen oder Bäumen. Ein Sicherheitsabstand von mindestens 50 Metern zu Gebäuden und Bäumen und mindestens 100 Metern zu Straßen sollte unbedingt eingehalten werden - die Windrichtung ist dabei immer im Blick zu behalten! Außerdem gilt: Die Zufahrt für Feuerwehr und Rettungsdienst muss jederzeit frei bleiben.
Vorsicht beim Anzünden - keine Brandbeschleuniger
Der Landesfeuerwehrverband warnt ausdrücklich vor dem Einsatz flüssigen Brandbeschleunigern wie Brennspiritus und Benzin, da sie beim Kontakt mit Feuer explosionsartig verbrennen oder gefährliche Stichflammen auslösen können. Generell gilt: Osterfeuer dürfen niemals unbeaufsichtigt brennen. Besonders kleine Kinder sollten unter ständiger Aufsicht stehen - sie unterschätzen schnell die Gefahren, die vom Feuer ausgehen.
Auch wenn die Feier vorbei ist - die Verantwortung bleibt. "Die Feuerstelle darf erst dann verlassen werden, wenn sie vollständig erloschen und abgekühlt ist. Funkenflug kann auch nach Stunden noch gefährlich werden", so Nero.
Wetter über Ostern senkt kurzfristig Risiko - dennoch bleibt Vorsicht geboten
Zwar hat es in den vergangenen Wochen und Monaten nur sehr wenig geregnet, doch durch den erwarteten Regen kurz vor Ostern entspannt sich die Lage hinsichtlich der Vegetationsbrandgefahr (allgemein Flächenbrand genannt) wohl zumindest vorübergehend. Als Orientierung dient dabei der Graslandfeuerindex des Deutschen Wetterdienstes: Während dieser am Dienstag noch mit der Gefahrenstufe 3 bis 4 von 5 bewertet wurde, bewegen wir uns über das Osterwochenende voraussichtlich im Bereich der Stufen 1 bis 2. Ganz Entwarnung gibt es aber nicht. "Auch bei niedrigen Gefahrenstufen können bereits kleine Unachtsamkeiten ausreichen, um Brände zu verursachen", mahnt Landesbrandmeister Jörg Nero. Deshalb gilt weiterhin: Kein offenes Feuer im Wald oder auf trockenen Wiesen, keine glühenden Zigaretten achtlos wegwerfen und auf den Einsatz von Gasbrennern zur Unkrautentfernung verzichten. Wichtig ist dabei zu betonen, dass es sich um den derzeitigen Stand handelt und die Wetterlage weiterhin aufmerksam beobachtet werden muss. Sollte der angekündigte Regen wider Erwarten ausbleiben, appellieren wir an alle Veranstalter von Osterfeuern, kritisch zu prüfen, ob unter den dann vorherrschenden Bedingungen die notwendige Sicherheit gewährleistet werden kann - oder ob im Zweifel nicht doch besser auf das Feuer verzichtet werden sollte.
Vegetationsbrandbekämpfung: Feuerwehr gut aufgestellt
Nicht ohne Grund hat der Landesfeuerwehrverband bereits vor zwei Jahren eine eigene Handlungsempfehlung zur Vegetationsbrandbekämpfung herausgegeben. "Die Vegetationsbrandgefahr ist ein Thema, das uns künftig noch stärker beschäftigen wird. Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld mit den Herausforderungen vertraut zu machen, bevor man mitten in einer solchen Lage steht", betont Nero. In den meisten Kreis- und Stadtfeuerwehrverbänden stehen inzwischen speziell geschulte Multiplikatoren zur Verfügung, die durch den Landesfeuerwehrverband im Bereich Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ausgebildet wurden. Sie geben wertvolle Impulse zur Ausbildung vor Ort und stärken so das Wissen innerhalb der Feuerwehren. "Unsere Einsatzkräfte sind gut aufgestellt - aber es schadet nie, das vorhandene Wissen regelmäßig aufzufrischen und weiterzuentwickeln", so Nero.
Im Notfall: 112 wählen - zögern Sie nicht
Sollte das Osterfeuer außer Kontrolle geraten, gilt: Keine falsche Scheu - wählen Sie sofort die Notrufnummer 112. Die Feuerwehren in Schleswig-Holstein sind auch an den Feiertagen rund um die Uhr einsatzbereit.
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