Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
FW-LFVSH: Freiwillige Feuerwehren tragen das höchste Unfallrisiko
Kiel (ots)
Jahresfachtagung der Feuerwehr-Unfallkassen in Schwerin
Schwerin (fuk-nord) Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren tragen bundesweit das höchste Unfallrisiko bei ihren Einsätzen und im allgemeinen Dienstbetrieb. Dies teilte heute die Feuerwehr-Unfallkasse Nord in Schwerin mit. Von den im gesamten Be¬reich des öffentlichen Dienstes 2004 gezählten 39 Todesfällen entfielen allein 23 auf den Bereich "Feuerwehren/Hilfeleistung", zu dem neben den Feuerwehren auch DRK und THW zählen. Die Freiwilligen Feuerwehren stellen jedoch mit rund 1,2 Mio. Versicher¬ten bundesweit die größte Gruppe. Die Forderung der Feuerwehrangehörigen nach op¬timaler Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und besonderen Leistungen in der gesetz¬lichen Unfallversicherung als Gefahrenausgleich sei somit gerechtfertigt, erklärte Ge¬schäftsführer Lutz Kettenbeil, Kiel, für die Feuerwehr-Unfallkassen anlässlich ihrer Fachtagung.
Wie aus dem jetzt vom Bundesverband der Unfallkassen (BUK) vorgelegten statistischen Bericht für das Jahr 2004 hervorgeht, betrifft mindestens jeder zweite tödliche Unfall (59 %) den Bereich "Feuerwehren/Hilfeleistung". Festgestellt wird, dass gerade die Versicherten, die selbst anderen Hilfe leisten, besonders gefährdet sind, erklärte Kettenbeil. Bei den Straßenverkehrsunfällen nehme die Relation etwas ab. Hier sind die Hilfeleister mit 11 von 27 tödlichen Unfällen betrof¬fen. Demgegenüber stünden zum Vergleich insgesamt 6 tödliche Arbeitsunfälle bei sämtlichen Beschäftigten der öffentlichen Verwaltungen. Bei den Wegeunfällen, die gesondert erfasst wer¬den, bestehe ein umgekehrtes Verhältnis von 9 zu 19. Im Geschäftsbereich der Feuerwehr-Un¬fallkasse Nord (Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) seien im vergangenen Jahr zwei Todesfälle zu beklagen gewesen. In einem Fall verstarb ein Feuerwehrmann im November letzten Jahres auf tragische Weise bei einer Brandübung in Lübeck. Sein/e Sohn/Tochter wurde jetzt im Sommer geboren. Das Kind wird seinen Vater nie kennenlernen.
Die Feuerwehr-Unfallkassen kümmern sich in acht Ländern der Bundesrepublik ausschließlich um die Arbeitsunfälle der Feuerwehrangehörigen. Dabei setzen sie in Prävention und Unfallver¬hütung sowie im Leistungsbereich Maßstäbe. Mit speziellen Mehrleistungen, die über die gesetzli¬chen Leistungen der Unfallversicherung hinaus gehen, soll versucht werden das hohe Gefahren¬potential des Feuerwehrdienstes und Gesundheitsschäden infolge von Verletzungen auszuglei¬chen; wenn dies mit Geld überhaupt geht. Im Geschäftsbereich der Feuerwehr-Unfallkasse Nord sind jährlich mehr als 1.600 Unfälle im Feuerwehrdienst zu entschädigen.
Die Feuerwehr-Unfallkasse Nord ist eine traditionsreiche Einrichtung, die im Ursprung 1882 in Schleswig-Holstein errichtet wurde. Seit diesem Zeitpunkt wird sie von der Provinzial Versiche¬rung bzw. der damaligen Landesbrandkasse als öffentlicher Feuerversicherer unterstützt. Dies entlastet die Städte und Gemeinden bei den Beiträgen zur Feuerwehr-Unfallkasse. Im Jahre 1997 wurden die Feuerwehr-Unfallkassen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Länder übergreifend zur FUK Nord zusammengeschlossen. 2007 kann die Kasse somit 125jähriges Be¬stehen feiern.
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