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Hauptzollamt Regensburg

HZA-R: Abschied von einem Stück Geschichte - Zollgebäude in Furth im Wald übergeben

HZA-R: Abschied von einem Stück Geschichte - Zollgebäude in Furth im Wald übergeben
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Regensburg (ots)

Am 1. April 2025 ging in Furth im Wald eine Ära zu Ende: Ein besonderes Dienstgebäude des Zolls am Standort Furth im Wald, über Jahrzehnte Symbol für den grenzüberschreitenden Warenverkehr, wurde offiziell geschlossen und künftig von der Polizei genutzt. Bei einer Abschiedsveranstaltung am 7. April 2025 kamen zahlreiche Gäste zusammen, darunter der zweite Bürgermeister von Furth im Wald, Herr Mühlbauer, Polizisten sowie Zöllnerinnen und Zöllner und Pensionisten. Die Veranstaltung war nicht nur eine offizielle Übergabe, sondern auch ein Moment des Erinnerns. Bereits am 30. April 2004 hatte der damalige Zollamtsvorsteher Herr Unger das Zollschild abgeschraubt, als aus dem klassischen Zollamt für Warenabfertigung das Dienstgebäude der Finanzkontrolle Schwarzarbeit wurde. Nun, über 20 Jahre später, wiederholte sich diese Geste endgültig: Der Leiter des Hauptzollamts Regensburg, Herr René Matschke, schraubte das Zollschild erneut ab. Das Schild wird künftig im Stadtarchiv von Furth im Wald aufbewahrt.

Warum das Zollgebäude aufgegeben wurde

Herr Matschke nannte die hohen Mietkosten als Hauptgrund für die Aufgabe des Zollgebäudes. Der Zoll erwartet durch diese und eine weitere Maßnahme im Bezirk eine Einsparung von fast einer halben Million Euro. Die Zöllner, die bis zuletzt in dem Gebäude tätig waren, bleiben jedoch in Furth im Wald und arbeiten künftig im gegenüberliegenden Zollgebäude.

Eine lange Geschichte voller Höhen und Tiefen

Seit 1934 war das Zollgebäude ein fester Bestandteil des Grenzstandorts Furth im Wald. Schon im Mittelalter galt die Stadt als wichtiger Durchgangsort zwischen Bayern und Böhmen und war seit jeher ein Knotenpunkt für den Warenverkehr.

Doch nicht nur Positives ist mit dem Gebäude verbunden. Am 14. Oktober 1972 erschütterte ein tragisches Ereignis die Belegschaft: Zollobersekretär Anton Kreim wurde im Dienst erschossen. Der Täter wurde erst nach der politischen Wende in Tschechien verurteilt.

Mitte der 1980er-Jahre waren am Standort Furth im Wald etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zollamtsrat Wolfgang Braun erinnert sich: "Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs explodierte der Grenz- und Warenverkehr. In dieser Zeit waren über 100 Zöllnerinnen und Zöllner aus sämtlichen Regionen in Furth im Wald." Der ehemalige Zollamtsvorsteher, Herr Unger, ergänzte: "Sogar aus Borkum." Nach dem EU-Beitritt Tschechiens 2004 nahm die Bedeutung des Zollamts Furth im Wald jedoch stark ab. Das Gebäude wurde aus diesem Grund seitdem von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit genutzt. Mit der Schließung endet ein Kapitel voller Veränderungen. Das Gebäude bleibt erhalten und wird nun von der Polizei genutzt - ein respektvoller Neuanfang.

Rückfragen bitte an:

Hauptzollamt Regensburg
Nadine Striegel
Telefon: 0941 2086-1503
E-Mail: presse.hza-regensburg@zoll.bund.de
www.zoll.de

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