POL-K: 220510-2-K Neue "Präventionsbahn" gegen falsche Polizisten - Pressetermin
Köln (ots)
Am Donnerstagvormittag (12. Mai) stellen die Kölner Verkehrs-Betriebe und die Polizei Köln am RheinEnergie-Stadion die Präventionsbahn gegen die Betrugsmasche "Falsche Polizisten" vor. Im Streifenwagen-Design wird die Niederflurbahn für die nächsten Jahre auf den Linien 1, 7, 9, 12 und 15 "kreuz und quer" durch das Kölner Stadtgebiet fahren und vor den am Telefon oder an der Haustür agierenden Betrügern warnen. KVB-Chefin Stefanie Haaks und die allgemeine Vertreterin des Polizeipräsidenten Leitende Regierungsdirektorin Miriam Brauns werden bei einem gemeinsamen Pressetermin in der Abstellanlage der KVB die frisch beklebte Bahn auf die Strecken schicken. Medienvertreter sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen.
Ort: Abstellanlage am RheinEnergie Stadion, Aachener Straße 999, 50933 Köln Zeit: 12. Mai 2022, 11.30 Uhr
Der Kölner Kripo-Chef Klaus-Stephan Becker wird über die aktuelle Entwicklung des sogenannten Deliktsfelds "Straftaten zum Nachteil älterer Menschen", welches auch in diesem Jahr ein Behördenschwerpunkt der Polizei Köln ist, informieren. Zudem steht eine Kölner Seniorin (82), die vor ein paar Wochen fast ihr Erspartes vom Konto abgehoben und an Betrüger übergeben hätte, für Fragen und Interviews zur Verfügung. Zwei aufmerksame Bankangestellte hatten die 82-Jährige über den bevorstehenden Betrug aufgeklärt und zur Polizei begleitet.
Seit mehreren Jahren setzt die Polizei Köln neben der klassischen Ermittlungsarbeit auf Präventionsaktionen mit Netzwerkpartnern, um vor den Maschen und Tricks der fast ausschließlich aus dem Ausland anrufenden Betrüger zu warnen. Bei weit über 90 Prozent der Anrufe sind die Täter nicht erfolgreich. Gleichwohl geht die Gesamtbeute in einem Jahr in die Millionen - der Trickbetrug bleibt somit trotzdem ein lukratives Geschäft. "Auf die Anzahl der Auslandsanrufe haben wir kaum einen Einfluss", stellt Becker fest, gibt sich aber kämpferisch: "Wir leisten vor allem nachhaltige Präventionsarbeit, wenn wir es schaffen, das persönliche Umfeld der Seniorinnen und Senioren zu sensibilisieren und mit ins Boot zu holen."
Die Profitäter schaffen es immer wieder, mit emotionalisierenden Lügengeschichten die Angerufenen in Ausnahmesituationen zu bringen, aus denen diese ohne fremde Hilfe nur noch schwer rauskommen. Unter dem enormen Druck, den die Anrufer aufbauen, handeln sie nicht mehr rational. Es braucht also Angehörige, Freunde, Bekannte, Geschäftsleute etc., um im Fall der Fälle die Geschädigten noch rechtzeitig zu warnen.
Die Sparkasse KölnBonn setzt seit Januar 2021 auf mit Warnhinweisen vor Geldforderungen versehenen Geldausgabeumschläge, die in Zusammenarbeit mit der Polizei Köln entstanden sind ( https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12415/4973652). Mit tatkräftiger Unterstützung der Bäcker-Innung Köln/Rhein-Erft-Kreis sind seit Juli letzten Jahres 300.000 Brötchentüten in Bäckereifiliale in Köln und Leverkusen verteilt worden, die mit einer Karikatur eines "falschen Polizisten" sowie Tipps und Hinweisen bedruckt waren ( https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12415/4978739). Mit der Unterstützung von der Polizei Köln und dem Sozialwerk der Kölner Polizei e.V. ist das bekannte Präventionstheater "Ausgetrickst - Nicht mit uns!" Anfang 2021 verfilmt worden. Das Altentheaterensemble des Freien Werkstatt Theaters Köln erklärt in knapp 20 Minuten - neben altbekannten Betrugsmaschen - wie dem Anruf des falschen Polizisten auch neue Tricks von Straftätern im Zusammenhang mit Corona. Abrufbar ist das Video über den YouTube-Kanal des Altentheaters: https://www.youtube.com/watch?v=LtPhoF2PqsI
Neben der Masche des falschen Polizisten treten Betrüger aktuell in Köln und Leverkusen mit verschiedenen Tricks wie zum Beispiel als falsche Enkel oder falsche Wasserwerker auf. Weitere Informationen zu den verschiedenen Maschen und die Entwicklungen der Fallzahlen werden an dem Pressetermin in einem Handout sowie auf der Internetseite der Polizei Köln zur Verfügung gestellt.
Erst gestern Nachmittag (9. Mai) haben Betrüger mit einem sogenannten Schockanruf einen 66-jährigen Mann aus Brühl dazu gebracht, einer falschen Gerichtsmitarbeiterin über 10.000 Euro Bargeld an einem Übergabeort in Köln-Sülz zu übergeben. Gegen 17 Uhr hatte der vermeintliche Sohn weinend und schluchzend bei seinen Eltern angerufen. Das weitere Gespräch führten ein falscher Polizist sowie ein falscher Staatsanwalt. Die Betrüger gaben vor, dass der Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Nur durch die Zahlung einer hohen Kaution könnte dessen Festnahme verhindert werden. Im weiteren Verlauf lotsten die Unbekannten den Senior in eine Seitenstraße in der Nähe des Kölner Justizzentrums. Dort wartet die weibliche Komplizin und nahm das Geld entgegen. (cs/de)
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