LPI-J: Aggressor gibt sich als Opfer aus
Weimar (ots)
Am Freitagabend verständigte ein 22-Jähriger die Polizei mit der Angabe, dass er soeben von mehreren Personen zusammengeschlagen worden sei. Vor Ort konnten die eingesetzten Beamten anschließend einen körperlich augenscheinlich unverletzten Mitteiler feststellen, der aber derart emotional erregt und alkoholisiert erschien, dass eine strukturierte Befragung zu etwaig strafbaren Handlungen nur schwer möglich war. Aufgrund der wahrnehmbaren psychischen Auffälligkeiten der Person wurde ein Rettungswagen verständigt, der diese auch schlussendlich in die Notaufnahme verbrachte. Mit Mühe konnte vor Abtransport bekannt gemacht werden, dass sich der junge Mann grölend auf dem Wielandplatz aufgehalten habe. Aus einer ihm bekannten Personengruppe heraus wurde er mehrmalig harsch zur Ruhe aufgefordert. Nach Nichtbeachten der Aufforderung kam eine männliche Person auf den Mitteiler zu und schlug ihm ansatzlos in das Gesicht. Sein anschließender Versuch einen Notruf abzusetzen wurde durch einen zweiten Täter unterbunden, welcher dessen Handy an sich nahm und es folgend auf dem Boden zerschmetterte. Die beiden Täter konnte der Geschädigte namentlich benennen. In einer sich anschließenden Nahbereichsfahndung konnte das Täter-Duo angetroffen und mit dem Tatvorwurf konfrontiert werden, wobei beide die Tathandlungen unabhängig voneinander bestätigten. Schlussendlich erhielten beide eine adressatengerechte polizeiliche Ansage bzgl. einer sozial-adäquaten Verhaltensweise gegenüber anderen Personengruppen im Innenstadtgebiet und einen zeitlich-begrenzten Platzverweis für den Wielandplatz.
Circa zwei Stunden später entschied sich der vormalige Aggressor für einen Rollentausch - er meldete sich bei der PI Weimar und schilderte, dass er soeben vom o.g. Geschädigten in Begleitung zweier beistehender Unterstützer geschlagen worden sei. Etwaige Zeugen gäbe es für den Sachverhalt ebenso. Die eingesetzte Streife konnte beim Anrufer am Standort des Bauhaus-Museums keine Verletzungen feststellen. Simultan erging ein Anruf beim Klinikum Weimar, woraus sich ergab, dass der zuvor mittels Rettungswagen eingelieferte 22-Jährige zur vermeintlichen Tatzeit noch in ärztlicher Behandlung war. Folgend schied dieser als Täter aus. Mit dieser Information wurde der hiesige Mitteiler konfrontiert und nochmalig zu wahrheitsgemäßen Angaben aufgefordert. Er blieb aus nicht nachvollziehbaren Gründen bei seiner Version des Sachverhaltes. Vermeintliche Zeugen konnte er schlussendlich nicht mehr angeben.
Folgend wurde gegen diesen von Amts wegen ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen falscher Verdächtigung eingeleitet.
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