LPI-J: Ehepaar für Zivilcourage gedankt
Weimar (ots)
Am 19. September 2024 war das Ehepaar Hirte aus Weimar auf dem Ilmtal-Radweg in Weimar mit ihrem Tandem unterwegs. Auf Höhe der Sechsbogenbrücke jedoch endete der Ausflug abrupt. Neben dem Radweg lag eine ältere, männliche Person mit mehreren Verletzungen, vor allem im Gesichtsbereich. Uneigennützig versuchte das Ehepaar dem Schwerverletzen zu helfen. Dies gestaltet sich jedoch gar nicht so einfach, da dieser, augenscheinlich vom Adrenalin gelenkt, mehrfach versuchte aufzustehen und zu gehen. Auch war er leicht aggressiv den Helfern gegenüber. Dies brachte aber Familie Hirte nicht von ihrem Vorhaben ab. Während Frau Hirte den Notruf absetzte, kamen zufällig drei Beamte der Polizeiinspektion Weimar den Radweg während des Dienstsportes entlang. Schnell formierte sich aus diesen und Familie Hirte ein Helferteam, wo jeder seine Aufgabe hatte. Mit Eintreffen des Rettungsdienstes dann die positive Gewissheit - der 82-Jährige war zwar schwer verletzt, jedoch nicht lebensbedrohlich. Er wurde unverzüglich in ein Krankenhaus gebracht. Wie sich im Nachgang herausstellte, war er auf Höhe der Sechsbogenbrücke spazieren. Aus ungeklärten Gründen jedoch stürzte er und rutsche ca. 30 Meter eine Böschung herunter. Mehrere Anstoßstellen mit Blutanhaftungen konnten am Hang festgestellt werden. Dadurch zog sich der 82-Jährige mehrere Frakturen, unter anderem des Beckens und des Kiefers, zu. Derzeit laboriert er zwar noch an den Folgen, ist aber auf dem Weg der Besserung. Dies mitzuteilen und vor allem Danke zu sagen, war sowohl den beteiligten Beamten, aber auch der dienstlichen Leitung der PI Weimar ein Bedürfnis. Daher erfuhr das Ehepaar Hirte für den 23. Oktober 2024 eine Einladung in die PI Weimar, welcher sie folgten. In entspannter Runde wurde der Tag noch einmal Revue passiert. Auch betonte EPHK Rico Kühn, als Vertreter der Dienststellenleitung, dass es nicht alltäglich ist, dass Menschen so reagieren und helfen. Viele gehen vorbei, drehen sich weg oder weichen komplett aus. Sogar an diesem speziellen Tag drückten Personen ihren Unmut über den teilweise gesperrten Radweg, aufgrund des Rettungseinsatzes, lautstark aus. Doch in derartigen Momenten entscheiden eventuell Minuten über Leben oder Tod. Und somit würdigten die Anwesenden Beamten die gezeigte Zivilcourage von Familie Hirte. Ihr beherztes Eingreifen, ihre couragierte Hilfe, hat vermutlich einen schlimmeren Ausgang verhindert. Und als kleines Dankeschön, über die warmen Worte hinaus, gab es noch ein Erinnerungsstück an die Zusammenarbeit mit der Polizei. Denn diese verlief, wie die Kollegen schilderten, richtig gut.
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