API-TH: Unfall wegen technischer Mängel, Fahrzeugzustand macht fassungslos!
Ortslage Langenwetzendorf (ots)
Am 23.06.2022 ereignete sich gegen 16:14 Uhr in der Ortslage Langenwetzendorf ein Verkehrsunfall, bei dem eine Person verletzt wurde. Dabei war ein Lkw mit Anhänger gegen einen Strommast und eine Hauswand gefahren. Im Fahrzeug befanden sich drei Personen einer Firma aus Nordrhein-Westfalen, die im Auftrag eines deutschen Telekommunikationsunternehmens im Nahbereich Schachtarbeiten durchführten. Um 16:38 Uhr erhielten spezialisierte Beamte für Kontrollen des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs der Autobahnpolizeiinspektion den Auftrag, die Beamten der PI Greiz vor Ort zu unterstützen. Beim Eintreffen der Beamten konnten diese bereits erkennen, dass in diesem Zusammenhang gegen eine Vielzahl von Vorschriften verstoßen wurde. Der Lkw war lose mit verschieden Baustoffen sowie Aushubmaterial beladen, welches in jeder Kurve hätte herabfallen können. Auf dem Anhänger befand sich ein etwa 2 Tonnen schwerer Minibagger, der nur provisorisch mit einem einfachen Spanngurt gesichert wurde. Weiterhin wurde neben dem Bagger auch auf dem Anhänger Aushub und Material lose transportiert. Von Ladungssicherung bei diesem Gespann zu sprechen, wäre Irrwitz. Bei der technischen Inaugenscheinnahme der Bremsanlage vom Zugfahrzeug fielen die Spezialisten vom Glauben ab. Eine Bremsscheibe der Vorderachse fehlte komplett. Die andere Bremsscheibe war ausgeglüht und zerbrochen. Bremsbeläge waren auf beiden Seiten nicht mehr vorhanden. Die Bremsanlage der Hinterachse und die des Anhängers waren ohne Funktion. Das heißt, der Lkw bremste -wenn man das überhaupt so nennen kann- ohne Bremsbeläge ausschließlich auf einer Seite an der Vorderachse. Darüber hinaus war das Himmelfahrtskommando zusätzlich überladen! Bei einer abschüssigen Straße musste dies zwangsläufig zu einer problematischen Verkehrssituation führen. Im Fahrzeug war ein Fahrtenschreiber verbaut, der wiederkehrenden Prüfungen unterliegt. Die letzte Prüfung des Fahrtenschreibers konnte nicht ermittelt werden, sodass davon auszugehen ist, dass die Prüffristen nicht eingehalten wurden.
Angesichts dieser zahlreichen technischen Mängel in Verbindung mit der ungesicherten Ladung war sehr viel Glück im Spiel, dass das Ausmaß der Schäden relativ gering blieb. Zumal infolge des umgefahrenen Strommastes ein Funkenschlag zum Entzünden einer Wiese führte. Der Brand konnte rechtzeitig gelöscht werden, sodass die angrenzenden Gebäude nicht in Gefahr gerieten.
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